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1631 - Die Taiga-Göttin

1631 - Die Taiga-Göttin

Titel: 1631 - Die Taiga-Göttin
Autoren: Jason Dark
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sie mit ihrem Körper schützte.
    »Nichts wirst du tun, du verfluchtes Weibsstück!«, schrie sie. »Wenn du schießen willst, dann schieße auf mich, aber nicht auf meinen Mann. Ich werde auch bei ihm bleiben, obwohl er sich verändert hat und jetzt diese neue Macht besitzt.«
    Es war Igor, der seiner Frau beide Hände auf die Schultern legte und sie sacht zur Seite schob.
    »Keine Angst, meine Liebe. Ich weiß genau, was ich gesagt habe. Lass sie schießen. Mir wird nichts passieren. Ich stehe unter dem Schutz der Göttin. Ihre Kraft steckt in mir, und das wird immer so bleiben, auch wenn ich sie später teilen muss.«
    Er wollte die Kugel. Er wollte uns davon überzeugen, wie unbesiegbar er war.
    Und das sah auch Suko, der sich bisher aus der Auseinandersetzung herausgehalten hatte. Suko war in den Hintergrund des Wohnraums gegangen, wo er sich unbeobachtet fühlte, denn in seinem Kopf hatte sich ein Plan gebildet.
    Er zog seine Dämonenpeitsche. Der Kreis war schnell geschlagen, und die drei Riemen rutschten hervor. Das geschah lautlos. Selbst die Berührung mit dem Boden war nicht zu hören.
    Als ich das sah und Suko meinen Blick bemerkte, nickte er mir zu. Ich nickte zurück.
    Es war besser, wenn wir ihm die Initiative überließen. Zudem hatte Karina ihre Waffe noch nicht gezogen. Auch hütete ich mich, die Beretta zu ziehen.
    »Geh zur Seite, Helen. Sie soll es ruhig versuchen«, sagte Igor Sarow. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, schob er seine Frau zur Seite.
    In diesem Augenblick mischte sich Suko ein.
    »Sie sollten sich mal umdrehen, Sarow.«
    Suko hatte laut gesprochen. Seine Stimme war zudem sehr fordernd gewesen, was auch Sarow nicht überhört hatte. Er tat meinem Freund den Gefallen.
    Wenig später starrten sie sich an.
    »Was willst du?«
    Suko lächelte kalt. »Ich möchte dich auf die Probe stellen. Ich will einfach wissen, ob du wirklich so stark bist, wie du es uns hier weismachen willst. Ist das okay?«
    »Du hast keine Waffe!«
    »Doch, in meiner Hand.«
    »Eine Peitsche?« Sarow warf den Kopf zurück und lachte. »Was willst du denn damit?«
    »Das«, erwiderte Suko nur und schlug zu…
    Igor Sarow stand zu nahe, als dass er den drei Riemen aus Dämonenhaut noch hätte ausweichen können. Das wollte er zudem auch nicht. Er nahm diesen Schlag hin, und jeder von uns hörte, wie die drei Riemen gegen seinen Körper klatschten.
    Sarow stand wie eine Eins.
    Es war plötzlich still geworden. Keiner von uns sagte auch nur ein Wort. Selbst Helen hielt ihren Mund. Sie wollte sehen, was geschah, und das sah sie ebenso wie Karina, Suko und ich.
    Es begann mit einem Schrei!
    Nein, das war nicht nur einfach ein Schrei, das war ein fürchterlicher Laut, der durch das Zimmer hallte. So konnte nur jemand reagieren, wenn er unter starken Schmerzen litt, und das musste bei Igor Sarow der Fall sein.
    Er hatte den Kopf zurückgelegt, die Arme halb erhoben und die Hände zu Fäusten geballt. Er schrie noch immer, aber nicht mehr so laut. Auch seine Starre fiel von ihm ab. Er fing an, sich zuckend zu bewegen, und schaffte es dann nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten. Er fiel so hart auf den Teppich, als hätte man ihm die Beine weggeschlagen.
    Auf dem Rücken blieb er liegen. Sein Kopf zuckte von einer Seite zur anderen.
    Er winkelte die Beine an, streckte sie wieder und hob seinen Körper im Liegen an, ohne sich zu erheben, denn er fiel jedes Mal wieder zurück.
    Helen wollte sich auf ihren Mann werfen, aber Karina war schneller und hielt sie fest. »Es muss so sein!«, sagte sie. »Nur so kann er gerettet werden.«
    Was Helen erwiderte, verstand ich nicht. Ich machte mir um etwas anderes Gedanken. Der Mann war von den drei Peitschenriemen getroffen worden.
    Nicht nur die Kleidung, auch die Haut, und da hätte sich eigentlich etwas abmalen müssen. Die roten und manchmal faulig wirkenden Streifen auf der Haut eines Dämons waren mir gut bekannt, doch hier geschah nichts.
    Dafür passierte etwas anderes. Die Kraft der Peitsche hatte das getroffen, was in Igor Sarow steckte. Jetzt sorgte sie dafür, dass dieses Böse und Dämonische zerstört wurde.
    Zuerst würgte Igor.
    Dann hörten wir sein Keuchen.
    Er fing an zu niesen. Noch immer bäumte er sich auf, wobei vor seinem Mund plötzlich das Plasma erschien oder auch der Nebel, was immer es sein mochte.
    Es war der Geist der Göttin, der sich aus seinem zuckenden Körper ins Freie drängte.
    Es sah so aus, als würde Igor einen weißen Rauch
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