Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
163 - Der Zauberhelm

163 - Der Zauberhelm

Titel: 163 - Der Zauberhelm
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Situation für ihn untragbar.
    Es mußte endlich etwas geschehen, doch das einzige, was geschah, war, daß Yora ihn zu sich befahl. Er war gezwungen, ihrem Ruf zu folgen, und sie machte ihm eine höchst unerfreuliche Eröffnung: »Es ist vorbei mit dem selbständigen Herumstreunen!«
    Der Werwolfjäger schaute sie entgeistert an. »Aber warum? Bist du nicht zufrieden mit mir? Ich habe mir doch nichts zu schulden kommen lassen.«
    »Du warst zu oft allein und auf dich selbst gestellt.«
    »Ich habe keines deiner ungeschriebenen Gesetze verletzt«, versicherte Terence Pasquanell.
    »Du warst zu frei in deinen Entscheidungen, das ist nicht gut. Du konntest tun, was du wolltest.«
    »Ich habe es nicht gegen dich ausgenützt.«
    »Zuviel Freiheit ist ein Gift«, behauptete Yora. »Wer es zu reichlich genießt, kommt davon nicht mehr los. Ich hatte in letzter Zeit den Eindruck, du würdest mir mehr und mehr entgleiten.«
    »Du brauchtest dich nie um mich zu kümmern, ich wurde mit allen Problemen selbst fertig. Das müßte doch eigentlich in deinem Sinn gewesen sein. Ich war keine Belastung für dich.«
    »Du warst mir aber auch keine Stütze, denn du warst nie bei mir, wenn ich dich brauchte.«
    »Du hast doch niemandes Hilfe nötig, Yora.«
    »Manchmal gibt es Dinge zu tun, die ich nicht selbst erledigen möchte. Vorwiegend dann, wenn es sich um niedrige Tätigkeiten handelt.«
    Das war für Terence Pasquanell ein gewaltiger Faustschlag ins Gesicht. Hatte Yora vor, ihn zu erniedrigen? Er musterte die Totenpriesterin erschrocken.
    »Du wirst mich von nun an begleiten!« sagte die Dämonin streng.
    Er atmete auf. »Dagegen habe ich selbstverständlich nichts. Du bist eine wunderschöne, begehrenswerte Frau.«
    Yora sah ihn verächtlich an. »Du denkst doch nicht etwa, mich jemals berühren zu dürfen.«
    Terence Pasquanell blinzelte verwirrt. »Soll ich nicht Mortimer Kulls Nachfolger werden?«
    Yora lachte laut, als hätte er einen großartigen Scherz gemacht. »Denkst du, ich gebe mich mit einem so minderwertigen Kretin ab?«
    Pasquanell schluckte trocken. »Aber… Kull war zuerst ein Mensch und später ein Dämon, und ich habe den gleichen Werdegang hinter mir.«
    »Nicht ganz. Mortimer Kull schaffte alles aus eigener Kraft, während du nur durch mich zum Dämon wurdest - und nicht einmal zu einem richtigen. Was wärst du ohne meine Leihgabe? Ein blinder Zombie. Denkst du, so einem erlaube ich, Mortimer Kulls Platz einzunehmen?«
    »Aber du sagtest doch, ich würde dich von nun an begleiten.«
    »Als mein Diener.« Yora nickte.
    Der für dich die Drecksarbeit tun muß! dachte Terence Pasquanell bestürzt. Sie degradiert mich, macht mich zu ihrem Handlanger. Im Morast darf ich für sie wühlen.
    »Yora«, preßte Terence Pasquanell unglücklich hervor. Er war so wütend, daß er die Totenpriesterin am liebsten umgebracht hätte. »Yora, das darfst du mir nicht antun!«
    Sie hob stolz den Kopf. »Du niederträchtiger Kretin!« herrschte sie ihn an. »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden? Bestimmst du, was ich darf und was nicht?«
    »Nein, natürlich nicht, aber bitte laß mir meine Freiheit. Ich brauche sie, um mich entfalten zu können. Davon profitiert die Hölle. Mach mich nicht zu deinem Gefangenen. Ich kann der schwarzen Macht nur dann in vollem Umfang dienen, wenn du mir meine Freiheit läßt.«
    »Es genügt, wenn du mir dienst«, behauptete Yora. »Dienst du mir, dienst du gleichzeitig auch der Hölle, denn ich bin ein Teil von ihr. Finde dich damit ab.«
    »Du machst mich damit zur unglücklichsten Kreatur des schwarzen Universums, ist dir das klar?« fragte Terence Pasquanell.
    »Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Nicht an eine solche Erniedrigung.«
    Yora schaute ihn eiskalt an. »Wenn du mir nicht dienen möchtest, brauchst du es nicht.«
    Seine Augenbrauen hoben sich verwundert. Was sollte das nun heißen?
    »Du gibst mir einfach die magischen Augen zurück, und unsere Wege trennen sich«, sagte die Totenpriesterin spöttisch.
    Dieses Satansweib! schrie es in Terence Pasquanell. Sie hat mich in der Hand. Sie weiß genau, daß ich alles tue, um die Augen behalten zu können.
    Furchtbar gern hätte er ihr die magischen Diamanten vor die Füße geworfen, aber was dann? Er hatte keinen Ersatz.
    ***
    Parembao, der Häuptling und Medizinmann der Wabaros, hatte seinen Stamm überlebt; es gab nur noch ihn. Als ihm die Engländer den Zauberhelm gestohlen hatten, war die Zeit für ihn nicht mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher