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1626 - Die Nymphe

1626 - Die Nymphe

Titel: 1626 - Die Nymphe
Autoren: Jason Dark
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dass es gefährlich war, auf diesem Teil des Wassers zu bleiben. Wer immer diese schlanken Fische oder Wasserschlangen waren, als ihre Freunde konnte Judy sie nicht bezeichnen. Also musste sie so schnell wie möglich weg von hier.
    Sie tauchte das Paddel ein. Jetzt kam ihr zugute, dass sie das Fahren mit dem Kajak nicht nur als Hobby betrieb. Es war ihr Sport und sie hatte sich einem Verein angeschlossen, um Wettkämpfe durchzuführen. Da musste sie dreimal in der Woche zum Training.
    Um sie herum war das Wasser aufgewühlt. Es hatten sich immer mehr dieser Wasserschlangen versammelt. Sie sah sie nach oben springen, und sie waren ihrem Boot bereits ziemlich nahe gekommen.
    Judy beeilte sich. Als hätte sie die Worte eines Einpeitschers im Ohr, so paddelte sie los. Sie stach das Paddel rechts ein, dann links, und so ging der Rhythmus weiter. Sie merkte, dass sie in Form kam. Jede Bewegung wurde von ihr gleitend durchgezogen.
    Da gab es kein Zögern, und sie jagte mit ihrem Boot förmlich davon.
    Und die Schlagen?
    Die sah sie nicht. Es hätte sie nur aufgehalten, wenn sie sich umgeschaut hätte. Sie musste nur aus der Höhle raus. Die Öffnung war für sie die Rettung.
    Und sie schaffte es.
    Noch ein paar Schläge ins Wasser, dann glitt sie durch das Felsentor hinaus auf den See, wo sie keinen Verfolger mehr entdeckte.
    Es war wie bei einem Rennen, in dem es ums Ganze ging. Sie hörte sich keuchen, sie nahm das Klatschen des Wassers wahr, wenn sie das Paddel ins Wasser stach. Sie spürte die Spritzer in ihrem Gesicht, die ihre warme Haut kühlten.
    Dann war sie durch!
    Judy May hatte das Gefühl, in eine andere, aber auch sichere Welt zu gleiten. Das geschafft zu haben konnte sie nur als ein Wunder bezeichnen. Mit einem lang gezogenen Seufzer auf den Lippen holte sie das Paddel ein und ließ das Boot weiter gleiten. Richtig aufatmen konnte sie erst, als es zum Stillstand kam.
    Da sackte sie mit ihrem Oberkörper nach vorn. Die Flucht hatte ihr alles abverlangt. Ihr Atem musste sich erst beruhigen, und sie hatte zudem keinen Nerv mehr, um an ihre Verfolger zu denken, obwohl sie dieses Trauma noch im Hinterkopf behielt.
    Der Kajak stand noch auf der Stelle. Er schwankte leicht von einer Seite zur anderen, und nur langsam hob Judy den Kopf an. Jetzt endlich gönnte sie sich einen Blick zurück.
    Er glitt über eine ruhige Wasserfläche, die so aussah wie beim Beginn ihrer Fahrt und bevor sie in die Höhle geglitten war. Nur leichte Wellen, verursacht durch ihr Boot. Aber keine dunklen Schlangen mehr, die sie verfolgten.
    Sie waren in der Höhle, die für Judy May zu einem Albtraum geworden war, zurückgeblieben, und sie nahm sich vor, nie mehr dort hineinzufahren.
    Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Der Besuch der Nymphe wollte ihr nicht aus dem Kopf. Damit war für sie eine Welt geöffnet worden, von der sie nie gedacht hatte, dass es sie überhaupt gab.
    Legende, Sage, Märchen, das alles musste sie vergessen. Diese Welt, von der die Nymphe gesprochen hatte, gab es wirklich.
    Aber wem sollte sie sich anvertrauen?
    Judy hatte keine Ahnung. Ihre Eltern würden nur den Kopf schütteln, außerdem waren sie auf einer Kreuzfahrt. Aber Judy war auch klar, dass sie mit jemandem sprechen musste. Allein wurde sie mit diesem Erlebnis nicht fertig.
    Bevor sie wieder Fahrt aufnahm, warf sie einen allerletzten Blick zurück.
    Es blieb dabei. Es gab keine Verfolger. Das war für sie mehr als beruhigend. So huschte ein erstes scheues Lächeln über ihre Lippen.
    In den nächsten Minuten paddelte sie zurück zur Anlegestelle. Dort kletterte sie aus dem Kajak und spürte noch immer das Zittern in ihren Beinen.
    Sie zog das Boot ans Ufer, kippte es um und lief weg. Sie befand sich jetzt über dem Niveau des Sees, der an der Nordseite von diesen Felsen begrenzt wurde.
    Die Höhlenöffnung war nur schwach zu sehen. Gefährliche Wasserschlangen und eine Nymphe sah sie nicht.
    Doch das hatte für sie nichts zu bedeuten. Judy May wusste, dass es sie gab, und mit diesem Wissen würde sie leben müssen…
    ***
    Samstag, ein freier Tag und auch der Beginn des Wochenendes.
    Allerdings nicht für mich, denn ich hatte mir etwas vorgenommen. Es war klar, ich musste noch mal an den Ort zurück, den ich in der Nacht besucht hatte. Aber es war auch wichtig, dieses Kloster zu finden, in dem sich eine Nonne befinden sollte, die zwar gestorben, aber trotzdem nicht tot war.
    Das war für mich zwar kein unüberwindliches Problem, aber
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