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159 - Der Dämon und die Besessene

159 - Der Dämon und die Besessene

Titel: 159 - Der Dämon und die Besessene
Autoren: A.F.Morland
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Arbeit beginnst. Halb ohnmächtig wird er sein und nichts spüren«, meinte Lako.
    Er begab sich zur Haustür und schloß sie mit einem Dietrich auf, dann holten sie Scott Cazale vorsichtig aus dem Auto und trugen ihn in das Gebäude. Es gab nicht viele Möbel, die meisten waren mit großen Tüchern zugedeckt. Fingerdicker Staub bedeckte alles, und Spinnweben zitterten in den Ecken und vor den Fenstern.
    »Hier sollte man mal eine Putzkolonne durchjagen«, murmelte Rekker.
    »Wir werden selbst Ordnung schaffen«, sagte Lako.
    »Ich bin keine Fußbodenmasseuse.«
    »Es wird dir keine Perle aus der Krone fallen, wenn du mithilfst, das Haus etwas wohnlich zu machen«, entgegnete Lako.
    Cazale lag auf dem Sofa. »Besser?« fragte Rekker.
    »Hast du irgendwas Schmerzstillendes?« fragte Cazale heiser. »Du kannst wählen zwischen einem kräftigen Schluck aus der Pulle und ner kräftigen Holznarkose. Ich denke, du wirst dich für den Scotch entscheiden. Darf ich jetzt mal sehen?«
    Cazale nahm die Hand weg, und Rekker riß das Hemd des Freundes auf.
    »Sieht schlimm aus«, stellte Eddie Lako fest.
    »Nur durch das viele Blut«, erwiderte Rekker. »Wenn es abgewaschen ist, sieht es halb so wild aus.«
    Lako begab sich zum Wagen und warf sich die Packtaschen mit dem Geld über die Schultern.
    Plötzlich war ihm, als würde er beobachtet. Sofort zog er den Revolver und blickte sich mißtrauisch um, doch er sah niemanden.
    Merkwürdigerweise fühlte er sich vom See angestarrt!
    Als wäre der Teufelssee ein riesiges Auge.
    »Blödsinn!« brummte er und schüttelte unwillig den Kopf. »Ein See, der sieht! So etwas Verrücktes muß einem erst mal in den Sinn kommen.«
    Er stieß die Waffe ins Leder und trug die Beute ins Haus.
    Im Kofferraum befand sich alles, was sie brauchten: Proviant, Schnaps, Campinggaslampen, Schlafsäcke, alles in 6 großen Sporttaschen untergebracht. In der Autoapotheke befanden sich Medikamente und Verbandszeug. Die Gangster waren bestens ausgerüstet. Als Selbstversorger konnten sie hier mindestens zwei Wochen bleiben.
    »Ich helfe dir, die Taschen hineintragen«, sagte Rekker und begab sich mit Lako zum Wagen.
    »Du siehst nicht gerade happy aus«, stellte Lako draußen fest.
    Rekker zog die Augenbrauen zusammen. »Ich wollte es vor Scott nicht sagen, aber es steht nicht gut um ihn.«
    »Wird er sterben?«
    »Das nicht. Jedenfalls noch nicht. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm helfen kann.«
    »Du mußt es versuchen«, sagte Lako ernst. »Du mußt die Kugel rausholen, Abert. Sie darf nicht in seinem Fleisch bleiben, sonst kommt es zum Wundbrand…«
    »Mir brauchst du nichts zu erzählen«, fiel Rekker dem Komplizen ins Wort. »Ich weiß, was daraus werden kann, und ich werde bestimmt mein Bestes geben. Wir wollen hoffen, daß es reicht.«
    »Ich habe volles Vertrauen zu dir, Doktor.«
    »Ach, leck mich doch«, knurrte Rekker, schnappte sich drei Taschen und schleppte sie ins Haus.
    ***
    Shelley Robinson rührte sich nicht von der Stelle. Sie wollte so tun, als wäre niemand zuhause.
    Aber es brannte Licht im Haus.
    Verräterisches Licht.
    Es klopfte wieder. Shelley blieb nichts anderes übrig, als zur Tür zu gehen. Jemand aus dem Dorf konnte es nicht sein. Seit sie hier wohnte, hatte noch niemand sie besucht. Sie wußte lediglich, daß ihr Nachbar Troy Skerrit hieß. Die Namen der anderen Dorfbewohner waren ihr bis auf ganz wenige Ausnahmen unbekannt.
    Zögernd öffnete sie die Tür.
    Zwei junge Männer mit Fahrrädern standen draußen.
    Harmlos!
    Shelley fiel ein Stein vom Herzen. Radfahrer, dachte sie. Und ich hatte befürchtet, es wäre wieder Palbuk.
    »Guten Abend, Miß«, sagte der Größere der beiden. »Ich bin David Seed. Das ist mein Freund Dennis Hawthorne. Wäre es möglich, bei Ihnen zu übernachten?«
    Obwohl Seed und Hawthorne vertrauenerweckend aussahen, wollte Shelley Robinson die beiden nicht im Haus haben. »Tut mir leid, ich vermiete keine Zimmer.«
    »Schade«, erwiderte Seed.
    »Mit Ihrer Zimmersuche werden Sie in ganz Netwick kein Glück haben.«
    »Scheint so, als hätten Sie damit recht, Miß. Ihre Tür ist nicht die erste, an die wir klopfen. Die anderen haben uns gar nicht erst aufgemacht. Was ist das nur für ein seltsames Dorf? Nicht einmal ein Wirtshaus gibt es - ganz zu schweigen von einem kleinen Hotel, in dem wir Unterkommen könnten. Wir hätten nicht so weit fahren sollen. Wir befinden uns auf einer Tour durch das südliche England. Bisher wurden wir überall sehr
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