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1580 - Rätselhaftes Kima

Titel: 1580 - Rätselhaftes Kima
Autoren: Unbekannt
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Zonai umfaßte inzwischen einen Geländeabschnitt von etwa sieben mal zwölf Kilometern. Keine einzelne Person konnte alles überblicken oder gar überwachen. Tiefe Ausschachtungen wechselten sich mit unberührten und mit dichten Bäumen besetzten Parzellen ab.
    Zwei kleine Flüsse zogen durch das Gebiet, wovon der eine in jenen Felshöhlen versickerte, die bis an die Oberfläche reichten. Hier waren die ersten Funde gemacht worden, die etwas Licht in die Frühzeit des linguidischen Lebens und der Entwicklung des Volkes gebracht hatten. Und unweit der natürlichen Eingänge in die Tiefe hatte Icho Tolot in einem wilden Alleingang seinen Fund gemacht, einen ausgebrannten Zellaktivator.
    Am Westrand der Ausgrabungsstätte war eine kleine Siedlung entstanden, in der die meisten Forscher wohnten.
    Neben den Wohnhütten hatten sich Händler eingefunden. Eine einfache Kantine hatte sich zum Treffpunkt nach Feierabend entwickelt.
    Sando Genard hatte es vorgezogen, seine Hütte mitten in der Wildnis zu errichten. Hier hauste er seit Monaten zusammen mit seinem ständigen Helfer Ubonux. Gelegentlich hatte er weitere Personen engagiert, aber meistens bevorzugte er die Arbeit im kleinen Kreis.
    Seit ein paar Wochen hatte er eine Assistentin - Yankipoora. Einen anderen Helfer hatte er entlassen, kurz bevor er nach Sharinam geflogen war, um neue Ausrüstungsgegenstände zu besorgen.
    Der Eingang zu den tief in den alten Bodenschichten eingebetteten Höhlensystemen, in denen Sando Genard seine Entdeckung gemacht hatte, war nur vier Personen bekannt.
    Das war einmal der Kima-Forscher selbst, dann sein langjähriger Helfer, der nunmehr zweiundvierzigjährige Linguide Ubonux, sowie Yankipoora. Seit einer Woche kannte auch sein Freund, der Wissenschaftler Adonor Cyrfant, die Kima-Grotte. - Zu Yankipoora hatte Genard schnell Vertrauen gefaßt, obwohl er inzwischen wußte, daß sie in Wirklichkeit eine Terranerin war. Wie es die Frau zustande gebracht hatte, ihn zu überzeugen, war dem Wissenschaftler längst egal. Sie hatte ihm nach den ersten Kontaktgesprächen die volle Wahrheit gesagt.
    Und die lautete so: Sie arbeitete in Wirklichkeit für die Kosmische Hanse. Genau gesagt, für das Hanse-Kontor Anselm Mansdorfs auf der Linguidenwelt Bastis. Und damit eigentlich für Homer G. Adams oder für Terra.
    Die Terranerin in der Maske einer Linguidin hatte kein Geheimnis daraus gemacht, daß man auf Terra an der Erforschung der Herkunft und der Vergangenheit der Linguiden brennend interessiert war.
    Für viele Linguiden war das aber kein, Thema. Die Masse interessierte sich ohnehin nur für das angeblich so großartige Wirken der Friedensstifter, die nach dem Erhalt der Zellaktivatoren sogar Transmitter benutzen konnten.
    Niemand von der Kosmischen Hanse, vom Galaktikum oder gar von Terra wollte den Linguiden etwas Böses.
    Ooch seit die Friedensstifter die Zellaktivatoren erhalten und die Macht mehr und mehr an sich gerissen hatten, machte man sich dort sicher nicht unberechtigte Sorgen.
    Diese Sorgen teilte Sando Genard, auch wenn er es seiner Partnerin Boota Bugenete überließ, sie auszudrücken.
    Seine Interessen lagen auf einem anderen Gebiet.
    Yankipoora hatte dem Kima-Forscher ferner erhebliche finanzielle Unterstützung angeboten. Er hatte sie angenommen. Ohne diese Hilfe, das war Yankipoora ebenso klar wie dem Kima-Forscher, wären die Entdeckungen der letzten Tage unmöglich gewesen. Die Ausrüstung, die sie benötigten, verschlang gewaltige Summen.
    Bei dem etwas schrulligen Genard hatte sie jedenfalls Erfolg verbuchen können. Dem alten Wissenschaftler ging es letzten Endes nur um ein Ziel. Und das war die Erforschung der Herkunft und der wirklichen Funktion des geheimnisvollen Kimas.
    In seinem Engagement übersah er völlig, daß er vielleicht wie ein Verräter handelte, wenn er mit einer Terranerin paktierte. Er wußte, daß er nur so sein Ziel erreichen konnte. Und das allein zählte für ihn.
    Da die Bestrebungen einiger Kräfte, ihn bei der Arbeit an der Ausgrabungsstätte Zonai zu behindern, immer größer geworden waren und da die Bestrebungen ganz offensichtlich aus den Reihen des eigenen Volkes kamen, fühlte sich der Kima-Forscher noch bestärkt in seiner Vorgehensweise.
    Wer immer ihm am Zeug flicken wollte, Yankipoora wußte er auf seiner Seite. Boota brauchte nicht zu wissen, daß sie gar keine Linguidin war. Das hätte nur zu überflüssigen Komplikationen geführt. Und Ubonux stellte keine Fragen, die die
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