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1577 - Der Engelssohn

1577 - Der Engelssohn

Titel: 1577 - Der Engelssohn
Autoren: Jason Dark
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noch nicht ausprobiert.« Er sprach weiterhin wie ein erwachsener Mensch.
    Es kam Sophie nicht mehr ungewöhnlich vor, sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, und sie stellte ihm eine Frage, die ihr schon länger auf der Seele brannte.
    »Ich weiß, wie du heißt. Ich mag dich auch. Aber ich möchte auch wissen, woher du kommst.«
    Gabriel schaute sie noch intensiver an. »Nicht von dieser Welt. Man hat mich geschickt.«
    »Waren es die Engel?«
    Da lächelte der Kleine. »Es waren die guten Geister und Seelen. Sie haben genau gespürt, wer in eurer Welt erschienen ist und welch eine Macht er besitzt. Sie wollen nicht, dass er gewinnt, und deshalb bin ich bei dir.«
    »Das freut mich. Aber es geht nicht nur um mich. Ich habe auch einen Mann und…«
    »Das weiß ich, Sophie. In diesem Fall geht es aber nur um dich und nicht um ihn. Er wird sich selbst wehren müssen, wenn Matthias erscheint. Drück ihm die Daumen, bete für ihn.«
    Sophie konnte nicht anders, sie blieb beim Thema. »Warum gerade ich? Bin ich denn etwas so Besonderes?«
    »Ja, das bist du.«
    »Und warum?«
    »Du bist mal eine andere gewesen«, sagte der Junge mit seiner hellen Stimme.
    »Maria Magdalena meinst du?«
    Er nickte. »Ja, sie will nicht, dass dir Böses geschieht. Ihr Geist ist unglaublich stark, und so hat sie mich geschickt, um dir beizustehen. Verstehst du?«
    »Allmählich schon. Dann kann ich sagen, dass du so etwas wie ein Engel bist.«
    »Vielleicht…«
    »Ein Schutzengel vielleicht? Oder sogar mein persönlicher Schutzengel? Kann man das sagen?«
    »Man kann vieles sagen. Man muss nur darauf vertrauen. Es gibt das Gute und das Böse. Und es kommt immer wieder zu großen Kämpfen. Lass uns hoffen, dass wir den Kampf gemeinsam durchstehen.«
    Sie streichelte sein Gesicht. »Es tut gut, so etwas zu hören, Gabriel. Aber ich denke doch an meinen Mann. Wir sollten ihn in unseren Schutz mit einbeziehen.«
    »Das geht nicht mehr.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil Matthias schon in der Nähe ist. Er wird es nicht zulassen. Es ist zu spät.«
    Das sah Sophie nicht so. »Bitte, wie kannst du so etwas sagen? Wir sind hier im Garten, wir sind allein und…«
    »Nein, wir sind nicht mehr allein. Er, ist bereits da.«
    Das war ein sehr ernst ausgesprochener Satz gewesen. Sophie hatte es nicht überhört. Nur konnte sie hinschauen, wo sie wollte, sie sah nichts von einer Gefahr.
    »Bitte, Gabriel, wenn du meinst, dass wir uns hier in Lebensgefahr befinden, dann sollten wir ins Haus gehen.«
    »Auch das ist zu spät. Sieh nicht mehr mich an, sondern schau nach rechts, dann wirst du sehen, was ich gemeint habe.«
    Sie tat es. Ihr Blick glitt den Weg entlang, der gerade weiterführte und keine Kurve aufwies, sodass sich ihr Feind dort eigentlich zeigen müsste.
    Da war nichts - oder?
    Sophie strengte sich an. Das Kind hatte seine Arme um ihren Hals geschlungen, und jetzt, da sie genauer hinblickte, entdeckte sie auch etwas.
    »Da schimmert es bläulich.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Es ist die Farbe seines Lichts, aber es ist noch mehr. Es ist das Zeichen des Luzifer.«
    Beim letzten Wort zuckte die Frau zusammen. Sie wusste, was das bedeutete. Von dem gefallenen Engel zu sprechen, der seine Freunde zu Beginn der Zeiten mit in die Tiefen der Finsternis gerissen hatte, bereitete ihr noch immer große Probleme.
    »Sollen wir nicht doch gehen?«
    »Er wird es nicht zulassen.«
    »Aber er ist doch gar nicht da. Ich sehe ihn nicht. Du hast dich vielleicht geirrt.«
    Gabriel musste keine Antwort mehr geben. Das nahm ihm jemand ab, und zwar Matthias persönlich.
    Plötzlich war nicht mehr nur das Licht vorhanden. In ihm zeichneten sich die Umrisse eines Menschen ab.
    Da wusste Sophie, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet hatten…
    ***
    Sie konnte nicht mehr reden, sie konnte sich auch nicht bewegen. Ihr Blick galt einzig und allein dieser Gestalt, die so schrecklich sein sollte und trotzdem so normal aussah.
    Straßenkleidung trug Matthias nicht. Eher so etwas wie eine Soutane, die ihm bis über die Waden reichte. Er hatte schwarzes Haar, ein normales Gesicht, nur die Augen strahlten etwas Kaltes aus, das sah Sophie selbst auf diese Distanz.
    Das blaue Licht war nicht ganz verschwunden. Es umgab Matthias wie ein dünner Schleier, und ihn sich als das Böse vorzustellen fiel Sophie schwer.
    Gabriel sah nicht hin. Er lag auf ihrem Schoß und blickte nur sie an.
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Habe
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