Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten, den Namen der Stadt New Dillingen korrekt auszusprechen.
    Der Maahk war indes nicht aus seinem dienstlichen Gleichgewicht zu bringen. Die grünen Augen blitzten womöglich noch ein wenig kampfeslüsterner als zuvor. „Du bist offenbar noch nicht weit in der Welt herumgekommen", spottete er. „Jeder, der hin und wieder den Fuß vor die Haustür setzt, weiß, daß Nudilink die größte Siedlung und gleichzeitig die Hauptstadt der autonomen Welt Chemtenz ist."
    „Aha!" rief Bull. „New Dillingen."
    „Ja. Nudilink."
    „Gut. Wir fliegen also den Raumhafen New Dillingen an", fuhr Bull fort. „Du siehst, wir richten uns in allem nach dem, was du uns sagst. Aber von diesem Punkt an weicht unser Plan von dem deinen ab.
    Wir begeben uns keineswegs zuerst nach Maahkrit, sondern suchen uns eine Unterkunft. Dann nehmen wir Verbindung mit dem Botschafter der Liga Freier Terraner und dem Gesandten des Galaktikums auf. Je nachdem, was diese Herrschaften uns zu sagen haben, wird uns dein Grekeins früher oder später zu sehen bekommen.
    Einverstanden?"
    Die grünen Augen auf dem Grat des Schädelwulstes sprühten Feuer. „Nichts dergleichen werdet ihr tun!" schrie der Maahk. „Ihr verhaltet euch genau so, wie ich es euch vorschreibe, oder ich lasse euch sofort nach der Landung in Gewahrsam nehmen!"
    „Nun hör mal zu, Grekdreizehnhundertsiebemundachtzig ..."
    „Grekvier!" brüllte der Vieräugige. Reginald Bull machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach was, mit dir kann man nicht reden."
    Er unterbrach die Verbindung und wandte sich an den Servo, der als mattleuchtendes, kugelförmiges Gebilde vor ihm in der Luft schwebte. „Gib mir den Hafenmeister."
    Eine neue Bildfläche entstand. Schultern und Schädelwulst eines Maahks wurden sichtbar.
    Verblüfft erkannte Bull den Grekvier wieder, mit dem er sich bis vor wenigen Sekunden herumgestritten hatte. „Was hast du mit dem Hafenmeister zu tun?" fragte Bull. „Ich bin der Hafenmeister!" schrie der Maahk. Sein Zorn war noch längst nicht verflogen. „Siehst du jetzt endlich ein, daß dir nichts anderes übrig bleibt, als dich nach meinen Anweisungen zu richten?"
    „Keineswegs", antwortete Bull kühl. „Ich erwarte die Einweisung nach Fünfzehn-Schamar, Sektor Belaam, binnen fünf Minuten. Rührt sich bis dahin noch nichts, suchen wir uns selbst einen Parkplatz.
    Ende des Gesprächs."
    Chemtenz war eine schöne, erdähnliche Welt. Drei große Kontinente wurden von vier mächtigen Ozeanen umspült. Durch das Türkisblau der Wasserflächen zogen sich Inselketten wie bunte Perlenschnüre. Größere Inseln, zwei davon annähernd so groß wie Borneo, leuchteten in kräftigem Grün aus den Fluten des Äquatorialozeans hervor. Die Durchschnittstemperaturen auf der Oberfläche des Planeten lagen um einige Grad über denen der Erde. Die innere Tropenzone war für die Besiedlung durch Menschen nicht geeignet. Die drei großen Festlandmassen waren so angeordnet, daß sie - eine von Norden, zwei von Süden - mit ihren dem Äquator zugewandten Regionen gerade noch ein paar Breitengrade über die Wendekreise hinausragten. Die Hauptstadt, New Dillingen, lag auf 36 Grad nördlicher Breite an der Westküste des Nordkontinents. Die Siedlung - in den Anfangszeiten ein Dorf von 4500 Einwohnern, heute eine Metropole mit einer Bevölkerung von 5 Millionen - erstreckte sich am Rand einer Bucht, die tief ins Land einschnitt. Nördlich der Bucht ragten Berge empor. Sie bildeten den Abschluß einer mächtigen Gebirgskette, die sich aus Nordosten heranzog und Gipfel von mehr als 6000 Metern Höhe aufwies. Auf der Ostseite der Bucht stieg das Gelände gemächlich zu einer Hochebene an, die sich quer durch das Innere des Kontinents bis hinüber zur Ostküste zog und größtenteils von dichten, subtropischen Wäldern bestanden war. Auf dem sanften Hang, der zur Hochebene hinaufführte, hatten die früheren terranischen Siedler den Earth History Park angelegt, in dem terranische Pflanzen wuchsen und die Vertreter der irdischen Tierwelt wie in freier Wildbahn lebten. Im Lauf der Jahrhunderte war es zahlreichen Pflanzen- und Tierarten gelungen, die Absperrungen des Parks zu überwinden. Überall auf Chemtenz, wo die Lebensbedingungen es erlaubten, fand man terranische Fauna und Flora, gewöhnlich zu Inseln im Meer der einheimischen Biosphäre angeordnet. Zur Vermischung irdischer und eingeborener Spezies war es bislang noch nicht gekommen. Die Lebensformen zweier Welten, die weit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher