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1524 - Schreckens-Zoo

1524 - Schreckens-Zoo

Titel: 1524 - Schreckens-Zoo
Autoren: Jason Dark
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keinen großen Anflug aus größerer Entfernung, um seine volle Kraft einzusetzen. Es rammte sein gesamtes Gewicht in den Rücken des Mannes, der nach vorn gestoßen wurde. Im Normalzustand hätte er sich vielleicht noch auf den Beinen halten können, jetzt aber war er zu schwach, und die Beine gaben unter ihm nach.
    Diesmal fiel er nicht auf den Rücken, sondern landete auf der Seite, was dem Angreifer egal war.
    Drei der Besucher waren schon gestorben, jetzt sollte es auch den Vierten erwischen.
    Der spitze Schnabel hackte zu. Kopf und Hals waren die Ziele. Der Schnabel war mit einem Stilett zu vergleichen, und seiner Schärfe hatte der Mensch nichts entgegenzusetzen.
    Er schrie noch.
    Er konnte sich kaum mehr wehren, denn seine Bewegungen wurden immer schwächer.
    Der Vogel machte weiter. So lange, bis die Schreie des Mannes nicht mehr zu hören waren…
    ***
    Plötzlich war der Killervogel weg, und Maxine Wells konnte es kaum fassen. Nur für einen Moment genoss sie das Gefühl der Freiheit, dann vernahm sie wieder die heftigen Flattergeräusche, die von Vogelschwingen verursacht wurden.
    Sie wusste, dass es noch nicht vorbei war, und ihre Lage war aussichtslos, wenn sie am Boden blieb.
    Sie musste sich wehren. Sie würde sich nicht kampflos ergeben und dachte daran, dass ihr Wagen so etwas wie eine Burg war. In ihm befand sie sich in einer relativen Sicherheit, und diesen Rat hätte sie auch Carlotta geben sollen. Jetzt war es zu spät dazu.
    Maxine raffte sich auf. Sie war nicht entkräftet, auch nicht groß verletzt, alles ging glatt, und als sie auf den Beinen stand, wunderte sie sich darüber, dass sie nicht attackiert wurde.
    Der Grund hieß Ibn Hakim und befand sich in ihrer Nähe. Er war zum Opfer eines Vogels geworden. Er lag auf dem Boden. Das übergroße Tier hatte sich mit den Krallen regelrecht in seiner Kleidung festgehakt, und es sah nicht danach aus, als wollte er sein Opfer wieder loslassen.
    Er hackte immer wieder zu. Er zielte auf das Gesicht, riss dort Wunden, aus denen das Blut spitzte, und dieses entsetzliche Geschehen wurde von den Schreien des Mannes begleitet.
    Maxine konnte nicht länger zuschauen. Hier sollte vor ihren Augen ein Mensch getötet werden. Das konnte sie einfach nicht hinnehmen, auch wenn sie wusste, dass das Tier stärker war als sie. Maxine musste es wegreißen und vielleicht mit einem Schlag den Kopf treffen, auch wenn dies nicht leicht sein würde. Dadurch würde sie vielleicht Zeit gewinnen und die Chance zur Flucht erhöhen.
    Es klappte nicht. Im Rücken hatte sie keine Augen.
    Und dort war eine Gestalt erschienen, die sie nicht kannte. Man hatte ihr nur den Namen gesagt - Otto. Und Otto wusste, was er zu tun hatte.
    Solch ein Fall war mit seiner Chefin abgesprochen.
    Plötzlich war er da. Sein feistes Gesicht zeigte ein eingefrorenes Lachen, und er schlug seinen rechten angehobenen Arm wuchtig nach unten.
    Er traf die rechte Schulter der Tierärztin.
    Maxine hatte das Gefühl, von einem Knüppel getroffen zu werden. Sie sackte in die Knie und zur Seite. Zugleich hörte sie hinter sich ein kicherndes Geräusch, wurde herumgerissen und konnte in die Höhe schauen.
    Otto bot einen Anblick zum Fürchten, und genau den bekam sie jetzt zu sehen.
    Der erste Schreck lähmte sie. Maxine wusste, dass es ein weiterer Feind war, aber sie schaffte es nicht, so zu reagieren, wie es hätte sein müssen.
    In ihrer Nähe waren die Schreie verstummt. Sie nahm es nur am Rande wahr und dachte nicht weiter darüber nach. Aber ihr schoss der Name wieder durch den Kopf.
    »Otto?«
    Der Kerl grinste noch immer. Mit der freien Hand schlug er zu. Er traf Maxine am Kinn. Sie wurde wieder zurückgeschleudert und verlor abermals das Gleichgewicht. Trotzdem drehte sie sich noch um und schlitterte mit dem Rücken an der Seite ihres Fahrzeugs entlang.
    Otto griff noch mal an.
    Die Tierärztin sah den Schlag kommen. Sie wollte ihm auch ausweichen, doch es war nicht mehr zu schaffen. Sie war einfach zu träge in ihren Bewegungen.
    Erneut wurde sie am Kopf erwischt.
    Es war der Treffer, der sie ausschaltete. Vor ihren Augen sprühten plötzlich die berühmten Sterne auf.
    Lange blieb dieses Bild nicht bestehen. Die Sterne verschwanden, als Maxines Knie nachgaben und sie zur Seite fiel. Bewusstlos blieb sie liegen.
    Otto hatte seinen Auftrag erfüllt. Ungefähr zwei, drei Sekunden lang schaute er auf die leblose Frau nieder. Dann bückte er sich, hob den Körper an und wuchtete ihn über seine
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