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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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wir uns insofern Hoffnung, als sie sich überhaupt bereit erklärt haben, ihre Vertreter zur Vollversammlung zu schicken. Ich meine, man schickt keine Unterhändler, wenn man nicht der Ansicht wäre, daß es etwas zu verhandeln gäbe."
    „Da magst du recht haben", antwortete Perry Rhodan. „Andererseits kann es natürlich auch sein ..."
    Während er sprach, sah er sich in Banador von Pakh-Nyuats Arbeitsraum um. Es gab an sich nicht viel zu betrachten. Der Akone hatte sich recht spartanisch eingerichtet. Nur hatte Rhodan auf einmal das Gefühl, die Einrichtung sei in Bewegung geraten. Das war der Grund, warum er sich mitten im Satz unterbrochen hatte. „Du wolltest sagen ...?" hörte er Banador von Pakh-Nyuat fragen.
    Die Stimme des Akonen wurde von einem merkwürdigen, hallenden Echo begleitet, als käme sie durch ein langes, metallenes Rohr. Das Bild, das Perry Rhodans Augen von seinem Gegenüber aufnahmen, begann zu flimmern.
    Er sah noch, wie Banadors Augen sich vor Schreck weiteten. Er hörte den Akonen einen von Panik erfüllten Schrei ausstoßen. Dann hatte sich die Szene mit einemmal ganz und gar verändert. Der Arbeitsraum des Vorsitzenden der Galaktischen Vollversammlung war verschwunden.
    Er befand sich in einem anderen Teil des Humanidroms. Vor ihm erstreckte sich ein hellerleuchteter Korridor, der sich wie ein Korkenzieher wand, so daß Decke, Wände und Boden gegeneinander auswechselbar erschienen. Infolge der sinnverwirrenden Windungen war der Gang nur ein paar Dutzend Meter weit zu überblicken. Perry Rhodan ging ein paar Schritte und stellte überrascht fest, daß der Korridor von einem künstlichen Schwerefeld erfüllt war, das der korkenzieherähnlichen Verschraubung folgte, so daß die Beziehung zwischen Oben und Unten an jedem Punkt eindeutig gegeben war.
    Er blieb stehen. Bis jetzt war er nur verwirrt und überrascht gewesen. Allmählich war es an der Zeit, daß er sich über die merkwürdige Lage, in der er sich befand, ein paar analytische Gedanken machte. Was war geschehen?
    Vor ein paar Sekunden hatte er sich noch in Banador von Pakh-Nyuats Arbeitszimmer befunden, jetzt war er an einem ganz ändern Ort - sicherlich noch im Innern des Humanidroms; denn wo sonst hätte man eine derart eigenwillige Bauweise gefunden? Aber wo im Humanidrom: Das war die Frage!
    Er kannte sich in diesem seltsamsten Gebilde, das menschliche Architektur jemals hervorgebracht hatte, nicht aus. Niemand kannte sich hier aus. Deswegen gab es die Vertigo-Roboter, die den Besuchern der riesigen Raumstation als Führer dienten. Üblicherweise fand man an jeder Ecke einen von ihnen. Hier jedoch war weit und breit keiner zu sehen.
    Was hatte das zu bedeuten? War er - durch welchen Effekt auch immer - in den unteren Teil des Humanidroms verschlagen worden, der von den Nakken bewohnt wurde? Er aktivierte den Minikom seines SERUNS und wies den Pikosyn an, auf die Notruffrequenz zu schalten. Dann sagte er: „Rhodan hier. Hört mich jemand?" Es kam keine Antwort. Statt dessen hörte er im Mikroempfänger, der als winziges Implantat unter der Kopfhaut in der Nähe des rechten Ohres saß, das sanfte Rauschen eines Äthers, in dem sich keinerlei Kommunikation abwickelte. Da kam ihm zum erstenmal der Verdacht, daß er den Nakken in die Falle gegangen sei. Sie waren Spezialisten für die Herstellung von Raumzeitfalten, in denen sie die, die ihnen unbequem wurden, auf beliebige Zeit verschwinden lassen konnten. Die Eingeschlossenen waren abgeschnitten von der Wirklichkeit, abgekapselt in ihrem eigenen Mikrokosmos, in dem sie von der Außenwelt her nicht angesprochen werden konnten.
    Der Gedanke allein reichte aus, ihm den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Gesil hatte sieben Jahrhunderte in einer Falte verbracht, die auf Monos Geheiß von Nakken konstruiert und von Cantaro gewartet worden war. Als sie von Alaska Saedelaere aus ihrem Gefängnis befreit wurde, hatte sie den Eindruck gehabt, daß ihre Gefangenschaft nur ein paar Jahre gedauert hätte. Innerhalb der Falten lief die Zeit anders ab als im Standarduniversum. Vergingen womöglich, während er hier stand und sich ein paar Minuten Zeit nahm, die Lage zu analysieren, draußen in der Wirklichkeit Jahrzehnte?
    Warum hätten die Nakken etwas Derartiges mit ihm anstellen sollen? fragte er sich. Er hatte ihnen keinen Grund gegeben, ihn als Widersacher zu betrachten. Andererseits galt natürlich zu bedenken, daß niemand die Mentalität der Gastropoiden begriff. Warum sie
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