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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid
Autoren: Unbekannt
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Tagelöhner."
    Er fühlte sich, als bekomme er keine Luft mehr. „Nein!" schrie Shakian. „Das darfst du nicht tun!"
    „Ich muß. Ich weiß sehr wohl, wie es der Familie eines Tagelöhners ergeht. Wir werden in großer Armut leben. Nur nicht du, Shakian ..."
    „Was soll das heißen?"
    „Ich habe dich in einer Schule untergebracht."
    „In was für einer Schule?"
    „Einer Schule für Saboteure. Versuche nicht, dich zu wehren. Es hat keinen Sinn. Ich kann nicht auch noch dich durchfüttern."
    Ein Blick in Alker-Grods starre Miene zeigte ihm, daß der Entschluß feststand. Shakian hatte Angst.
    Ganz allein in einer Schule, getrennt von Familie und allem, was ihm vertraut war. Er konnte nicht. „Verschwinde jetzt ins Haus, Shakian. Ich will allein sein."
    „Wann ist es soweit?" fragte er mit letzter, plötzlich aufkeimender Hoffnung.
    Doch Alker-Grods Antwort zerstörte den Funken. „Morgen", sagte er. „Was sollen wir hier noch?"
    Starr und bitter richtete er seinen Blick auf die Hallenwände.
    Shakian verschwand ins Haus. Moderne Zeiten für Enshgerd-Ahk, dachte er. In Gedanken malte er sich aus, wie er als Erwachsener Korn säte; seine Geschwister neben ihm, Frauen verrichteten die Arbeit in den Silos. Zum Herbst hin kam die Ernte zusammen. Den ganzen Winter lang fraßen sie sich Speck an.
    Aber die Träume zerplatzten wie eine Seifenblase.
    Er spürte, wie etwas in seinem Inneren durcheinandergeriet - aber er konnte nichts dagegen tun.
    Alker-Grod war schuld. Nur Alker-Grod. Wäre sein Befruchter nicht, sie könnten es noch immer schaffen.
    Alker-Grod hatte ihn immer geschlagen, hatte immer seine Überlegenheit deutlich gezeigt. Und nun betrog Alker ihn um den ersten Sieg, den er irgendwann hatte feiern wollen. Shakian stöhnte ohnmächtig auf. Wie sollte er jemals erwachsen werden, wenn er seinen Befruchter nicht übertreffen konnte? Niemand durfte ihm das vorenthalten.
    Er überzeugte sich, daß alle anderen schliefen.
    Shakian schlich zur Werkzeugkiste und suchte die vier scharfen Fleischmesser heraus.
    Noch immer alles ruhig. Vorsichtig wartete er ab. Alker-Grods Strähnest lag direkt neben seinem eigenen. Er bohrte vier Löcher hinein und befestigte die Messer so, daß die Schneiden nach oben zeigten.
    Jetzt mußte Alker-Grod nur noch kommen. Er konnte nicht ewig draußen bleiben.
    Shakian legte sich hin und tat, als schlafe er fest.
    Jetzt knarrte die Tür. Der Schatten kam näher, steuerte auf das präparierte Nest zu.
    Bevor sich Alker-Grod jedoch hinlegte, verhielt er mißtrauisch.
    Verdammt, dachte Shakian, er sieht es! Er sieht es!
    Alker-Grod tastete sorgfältig das erste der kaum sichtbaren Löcher ab. Mit sicherem Griff förderte er eines der Messer zutage. Dann wandte er sich seinem Sprößling zu.
    Shakian sprang auf, von Panik getrieben. Daß er sich so verriet, bemerkte er nicht einmal.
    Aber Alker-Grod tötete ihn nicht. „Ich habe so etwas erwartet", sagte er nur. Er öffnete die Tür und stieß Shakian über die Schwelle. „Da draußen wartest du. Los! Ich will heute nacht vor dir sicher sein."
    Shakian trat furchtsam ins Dunkel - mit klopfenden Herzen und bebenden Kiefern, aber kampfbereit.
    Nichts geschah. Alker-Grod schloß die Tür von innen und legte den Riegel vor.
    Am nächsten Tag brachte sein Befruchter ihn persönlich nach Gambkasst. Er wußte, daß er ihn nie wiedersehen würde. Nur im Innersten seines Geistes blieb Alker-Grod als übermächtiger Schatten zurück. Ein Schatten, ja ... Shakian hatte nie Gelegenheit gehabt, sich von Alker-Grod wirklich frei zu machen
     
    6.
     
    VERGANGENHEIT: 1149 NGZ Anwesend: Seine erhabene Majestät Trukrek-Anur, Imperator des Trukrek-Hun-Reichs, Koronator der Inselkolonien von Prokras. Zehn Generäle der imperialen Streitmacht. Die Ratgeber des Imperators. Im Thronsaal. 44319-Verschluß.
    So also stellt sich dem Herrscher mit Weitblick die Frage: Welchen Nutzen zieht das Trukrek-Hun-Reich aus der Existenz des Galaktikums?
    Wir können schwer glauben, was uns da gesagt wird. Außerhalb von Topsid eröffnet sich ein unendliches Feld. Zu unseren Feinden in der Guragkor-Gmen-Allianz und im Enshgherd-Ahk-Bund kommen unzählige neue; Feinde, die wir einmal gekannt haben sollen.
    Ja, geschätzte Ratgeber, das ist die Botschaft des Galaktikums. Topsid hat vor langer Zeit eine Rolle in der Galaxis gespielt. Wir haben vergessen. Aber unsere Feinde erinnern sich gewiß.
    Das Galaktikum will uns Technik geben.
    Wir halten die Hände offen. Und wir
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