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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist
Autoren: Unbekannt
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tust Shaarim unrecht", wandte Willom ein. „Du solltest eines bedenken - du weißt es schon lange, aber vielleicht ist es deinem Gedächtnis vorübergehend entschwunden: Den Nakken ist das Konzept der Lüge unbekannt. Wenn Shaarim sagt, er hat nicht gewußt, daß Clistor die Zellaktivatoren bei sich trug, dann verhält es sich so. Im übrigen steht keineswegs fest, daß Clistor selbst die Aktivatoren geraubt hat."
    „Wer sonst?" fragte Perry Rhodan. „Deine Vermutung ist so gut wie meine", antwortete Willom. „Vergiß nicht, daß Clistor lange Zeit der Vertraute des Tyrannen Monos war. Vielleicht war Monos der Dieb!"
    „Was wollte er mit sechs Zellaktivatoren?"
    „Die Antwort liegt auf der Hand: euch der Reihe nach umbringen. Er wollte nicht nur sechs, er wollte achtzehn."
    Perry Rhodan wandte sich an Homunk. „Ist es nicht sonderbar, daß ES ein ähnliches Anliegen hat?" fragte er. „Monos, Clistor, ES. Was wird hier gespielt?"
    „Ich kann keine andere Aussage machen als die, die du schon gehört hast", erklärte der Androide. „Den Grund, warum euch die Zellaktivatoren abverlangt worden sind, kennst du. Was Clistor anbelangt, so bleibt mir nur zu wiederholen, daß ES die Gabe von sechs Aktivatoren weder erwartet noch verlangt hat."
    Ronald Tekener stand mit hängenden Schultern. Perry Rhodan kam zu Bewußtsein, daß er den Impulsblaster noch in der Hand hielt. Er trat auf Tekener zu und schob ihm die Waffe ins Halfter. Er begegnete Eirenes Blick. Sie war traurig. „Es tut mir leid, daß unser letztes Beisammensein so unschön enden mußte", sagte er. „Es wäre mir lieber gewesen, es hätte bis zum letzten Augenblick Frieden geherrscht."
    „Ich habe Jennifer gut gekannt", antwortete Eirene. „Es fällt mir leicht, Ronald zu verstehen. Was die Beweggründe hinter Clistors Handlungsweise waren, begreife ich nicht."
    Er trat auf sie zu und legte ihr den Arm um die Schulter. „Ich nehme an, man wird uns bald wegschicken", sagte er. „Vergiß deinen Vater nicht und sag deiner Mutter, daß ich sie liebe."
    Als er sich umwandte, war Homunk verschwunden, und mit ihm die sechs Zellaktivatoren, die Clistor ihm übergeben hatte. Er hatte eine Bemerkung über das seltsame Verhalten des Androiden auf der Zunge. Aber bevor er noch dazu kam, das erste Wort auszusprechen, begann aus der Höhe der Kuppel die Stimme der Superintelligenz zu dröhnen. „Diese Halle soll ein Ort der Besinnung, ein Ort der Einsicht sein. Gewalt und Tod haben hier keinen Platz. Ich habe einen Fehler begangen, als ich euch den Zutritt gestattete. Ich hätte wissen müssen, daß es euch an Weisheit mangelt. Es bleibt mir keine andere Wahl, als euch von meiner Welt zu entfernen."
    Perry Rhodan wollte protestieren. Aber er hatte den Mund noch nicht geöffnet, da spürte er, wie sich ein mörderischer Druck auf sein Bewußtsein senkte. Die Halle wurde dunkel. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er noch einmal Eirenes entsetztes Gesicht.
    Dann war nichts mehr
     
    5.
     
    Als seine Gedanken wieder zu fließen begannen, brauchte er ein paar Sekunden, bis die Erinnerung an das, was zuletzt geschehen war, zurückkehrte. Er fuhr mit einem Ruck in die Höhe und stellte verwundert fest, daß er auf der Liege geruht hatte, die zur Ausstattung des Schlafraums seiner Unterkunft gehörte. Wie war er hierhergekommen? Er sprach den Servo an. „Bild und Daten!"
    Eine Videofläche entstand. Sie zeigte den an Sternen armen Raum zwischen den beiden Spiralarmen der Milchstraßen. Die eingeblendeten Daten wiesen aus, daß die EIDOLON sich relativ zu den der Astrogation geläufigen Fixpunkten mit nur geringer Geschwindigkeit bewegte. Seit dem Aufbruch von Wanderer hatte sie 18 Lichtjahre zurückgelegt. „Verbindung mit anderen Mitgliedern der Besatzung", verlangte er.
    Die ersten Kontakte, die der Servo versuchte, kamen nicht zustande. Homer G. Adams, Julian Tifflor, Alaska Saedelaere und Rio Danton waren offenbar noch immer bewußtlos. Erst Reginald Bull reagierte auf das Rufsignal. Er wirkte verstört. „Was ist passiert?" fragte er und wischte sich mit der Hand über die Stirn. „Das wollte ich gerade von dir erfahren", antwortete Rhodan. „Aber es sieht so aus, als wäre bei dir auch nichts zu holen."
    „Laß mich erst einmal zu mir kommen", sagte Bull. Sein Blick irrte ab. „Wieviel Zeit haben wir noch?"
    Perry Rhodan erschrak. Die wichtigste aller Fragen hatte er in den ersten Minuten nach der Rückkehr aus der Bewußtlosigkeit vergessen. Sein
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