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1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber
Autoren: Jason Dark
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schnelle Gehen anging.
    Mir war etwas aufgefallen, und dabei war ich mir schon wie ein Trapper vorgekommen. Auf dem Boden, der an manchen Stellen recht weich war, zeichnete sich etwas ab. Ich musste schon genauer hinschauen, um erkennen zu können, was es war. Spuren.
    Ich blieb stehen und ging in die Knie. Das waren Fußspuren, und die stammten nicht von einem Tier, sondern von einem Menschen.
    Nein, nicht nur von einem.
    Es gab noch ein zweites Paar. Wenn mich nicht alles täuschte, waren diese Abdrücke kleiner. Ich richtete mich wieder auf, ging weiter, blieb dabei allerdings gebückt, um die Abdrücke auch weiterhin erkennen zu können.
    Sie führten direkt auf einen der Gänge zwischen zwei Steinen zu.
    Bill hatte mich beobachtet. Er wusste allerdings nicht, warum ich so reagierte, bis auch er den Blick senkte und die Fußabdrücke im weichen Boden sah.
    »He, das ist es doch.«
    »Du sagst es.«
    Er lachte etwas kratzig. »Spuren von zwei Leuten. Nicht mal unbedingt alt. Ich denke, da haben wir eine Spur von Johnny und dieser Myrna gefunden.«
    Ich nickte und schaute auf den dunklen Gang, der mir wie ein Tunnel vorkam. Es war zu sehen, wo die Spuren verschwanden.
    Bill nagte auf seiner Lippe. »Ich denke, dass Johnny und diese Myrna hier durchgegangen sind.« Er hob die Schultern. »Aber warum sie das getan haben, verstehe ich nicht. Es ist nichts zu sehen. Wir können hindurchschauen.«
    »Ja, aber wir sollten den gleichen Weg gehen. Kann sein, dass sich zwischen den Steinen etwas befindet.«
    »Und was?«
    Ich hob die Schultern. »Möglicherweise eine andere Atmosphäre. Etwas Fremdes, was sich schon seit Jahrhunderten hier eingenistet hat und von den Kelten stammt. Nicht grundlos hat man dem Hügel diesen Namen gegeben.«
    Bills Gesicht zeigte einen harten Zug. »Okay, versuchen wir es. Mal sehen, was sich da ergibt.«
    Er gab sich einen Ruck. Sein Blick war direkt nach vorn gerichtet, und ich ließ ihn vorgehen, weil ich noch etwas tun wollte. Ich zog die Kette über den Kopf und nahm das Kreuz ab. Ich steckte es wie so oft in die Tasche. So hatte ich es griffbereit.
    Bill hatte bereits einen kleinen Vorsprung gewonnen. Er musste sich nicht ducken und auch nicht schlank machen, um den Gang betreten zu können. Er konnte normal gehen, und als ich wenige Sekunden nach ihm den Tunnel betrat, erlebte ich nichts Ungewöhnliches.
    Ich fasste nach dem Kreuz und merkte, dass es sich nicht erwärmt hatte. Alles blieb normal, nur unsere Umgebung nicht, die auf einmal düster war. Nur wenig Licht fiel von oben herein. Die Wände rechts und links sahen aus wie starre Schatten. Es gab keine harten Konturen. Wind und Wetter hatten den Fels im Laufe der langen Zeit auch hier drinnen abgewaschen.
    Bisher war uns nichts Ungewöhnliches aufgefallen.
    Das änderte sich, als wir ungefähr die Mitte des Tunnels erreicht hatten. Bill blieb stehen und blickte sich um. Wenig später sah auch ich den Grund dafür.
    Die beiden Steinwände zeigten hier eine Veränderung. Sie waren nach innen eingedrückt, sodass wir hier mehr Platz hatten. Und ich stellte mit einem Blick zurück fest, dass wir uns hier in der Mitte des Tunnels befanden.
    Wir blickten uns in die Augen. Ich wollte Bill ansprechen, er kam mir jedoch zuvor, hob die Schultern und sagte: »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Was ist hier los?«
    »Gar nichts.«
    »Hör auf, John. Man hat diesen Platz hier nicht grundlos geschaffen, verdammt.«
    »Das denke ich auch.« Ich ging an Bill vorbei, dessen Gesicht einen nachdenklichen und fast wütenden Ausdruck zeigte. Er hatte die Lippen zusammengepresst.
    Ich holte das Kreuz hervor. Es war mehr eine Geste der Verlegenheit, aber etwas musste ich tun. Ich wartete zusammen mit Bill auf den Wärmeschub oder ein leichtes Leuchten, aber weder das eine noch das andere trat ein. Das Kreuz zeigte nichts an.
    »Damit kommst du nicht weiter, John. Verflucht, ich frage mich, womit wir überhaupt weiterkommen?«
    »Keine Ahnung.«
    Bill hatte seinen Humor noch nicht ganz verloren. »Und warum habe ich dich dann mitgenommen?« fragte er.
    »Weil einer auf dich aufpassen muss.«
    Obwohl nichts passierte, traf keiner von uns Anstalten, den Weg durch den Tunnel fortzusetzen. Bis mir etwas einfiel und ich den Rest der Strecke schnell zurücklegte.
    Ich hörte Bill noch eine Frage stellen, doch darum kümmerte ich mich nicht, denn ich wollte etwas Bestimmtes herausfinden, und das klappte nur an der anderen Seite.
    Es war so, wie
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