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1489 - Die Männerfalle

1489 - Die Männerfalle

Titel: 1489 - Die Männerfalle
Autoren: Jason Dark
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hinweg. Ein schreckliches Geräusch, sage ich Ihnen. Ich bekomme noch jetzt eine Gänsehaut davon.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Und was ist weiter passiert, Mrs. Gubo? Hat die Frau Kontakt mit Ihnen aufgenommen?«
    »Nein, sie ist nach einer Weile wieder verschwunden. Sie tauchte auch nicht mehr auf. Ich kann mir vorstellen, dass sie meinen Bruder gesucht hat. Ja, so muss das gewesen sein. Sie hat ihn gesucht, weil er ihr zuvor entkommen ist, nachdem er von ihr gebissen worden war. Ewas anderes kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich habe alles verrammelt und den Rest der Nacht gebetet und gezittert, dass diese unheimliche Person nicht mehr zurückkehrt. Es ist dann auch so gewesen.«
    Sie senkte den Kopf und wischte über ihre Augen.
    »Ich kann nicht mal sagen, ob sie ein echter oder ein unechter Vampir gewesen ist. Aber wer die Wunden am Hals meines Bruders gesehen hat, der kann sehr leicht an echte Vampire glauben. Das musste ich Ihnen jetzt einfach sagen.«
    »Ja, danke.«
    »Und wie ist das mit Ihnen? Glauben Sie mir? Oder werden Sie mich auslachen?«
    »Auf keinen Fall lache ich Sie aus, Mrs. Gubo. Sonst wäre ich nicht hier bei Ihnen.«
    »Danke.«
    »Außerdem gehe ich davon aus, dass dieser weibliche Vampir, den Sie gesehen haben, echt gewesen ist.«
    »Ach, meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Kennen Sie sich denn damit aus?«
    »Ein wenig schon«, erwiderte ich lächelnd. »Aber jetzt möchte ich gern hören, was Ihr Bruder alles dazu sagt.«
    »Ja, das können wir. Die Schwester hat nur den Verband wechseln müssen.«
    »Gut, dann schauen wir mal.« Ich ging zur Tür und hielt sie der Frau auf.
    Im Büro hatte ich noch anders über den Fall gedacht. Ich war praktisch aus Langeweile hergefahren, aber jetzt lagen die Dinge anders.
    Das sagte mir mein Gefühl, und das hatte mich noch selten getrogen…
    ***
    Dass dieses Krankenhaus nicht eben zu den neuesten Häusern gehörte, das sah ich, als wir den Gang durchschritten. Man hatte die Wände zwar gestrichen, aber der alte Muff war nicht wegzukriegen.
    Der Steinboden wies an manchen Stellen eine dem Ochsenblut ähnliche Farbe auf. Die Zimmertüren waren grün gestrichen, doch auch bei ihnen blätterte schon die Farbe ab. Das schrie alles nach Renovierung, aber dazu fehlten sicherlich die finanziellen Mittel.
    Mrs. Gubo wusste, wo ihr Bruder lag. Es war ein Zimmer in der Mitte, vor dem wir kurz stehen blieben und dann anklopften.
    Ich ließ der Frau den Vortritt und war überrascht von der Größe des Zimmers. Aber die sechs Betten, die dort standen, ließen es wieder kleiner scheinen. Hier zu liegen machte noch weniger Freude.
    Ich kannte den Patienten nicht, aber ich war froh, dass zwischen den Betten fahrbare Wände standen, sodass die Patienten relativ für sich waren. Eric Gubo lag rechts von der Tür in einem dieser Betten aus Metall; die zudem sehr hoch waren.
    Zu seinem Nachbar hin gab es die Wand. Ich hielt mich etwas im Hintergrund und ließ der Schwester den Vortritt. Sie hatte ihm nichts mitgebracht, sie war einfach nur glücklich, dass er noch lebte, und das sagte sie ihm mit tränenerstickter Stimme.
    »Ich bin ja so froh«, flüsterte sie. »So verflixt froh, dich hier lebend zu sehen.«
    Die Antwort hörte ich nicht. Zudem verdeckte mir Evelyn Gubo den Blick auf den Verletzten. Aber ich hatte ihn schon kurz nach dem Eintreten gesehen.
    Das rote Haar war mir aufgefallen und der krasse Gegensatz weiter unten, denn ein Verband zierte seinen Hals, der frisch darum gewickelt war und keinerlei Blutflecken aufwies.
    Ich gab den Geschwistern Zeit, einige persönliche Worte zu wechseln, und kam erst näher, als die Frau mir ihr Gesicht zudrehte.
    »Er kann nur sehr leise sprechen.«
    »Das ist ganz natürlich.«
    »Wollen Sie ihn denn verhören?«
    »Nur kurz, denn ich weiß, dass ich ihm nicht zu viel zumuten darf, Mrs. Gubo.«
    »Danke für Ihr Verständnis. Ich habe ihm auch nicht gesagt, was ich in der Nacht gesehen habe.«
    »Das ist gut.«
    »Aber er weiß, wer Sie sind und kennt jetzt Ihren Namen.«
    Ich nickte.
    Es gab keinen Stuhl, dafür einen Hocker mit runder Fläche, auf die ich mich setzte. Dabei drehte ich den Kopf so, dass ich dem Verletzten ins Gesicht schauen konnte, das sehr blass war. Deshalb fielen seine ungebändigten Haare noch mehr auf. Er hatte die gleichen hellen Augen wie seine Schwester und versuchte es mit einem Lächeln, bevor er mit leiser Stimme einen Satz sagte.
    »Ich freue mich, dass die Polizei
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