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1489 - Die Männerfalle

1489 - Die Männerfalle

Titel: 1489 - Die Männerfalle
Autoren: Jason Dark
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mitmischt.«
    »Bei gewissen Dingen müssen wir eingreifen. Und was Ihnen widerfuhr, ist alles andere als normal.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Sie wissen, wofür ich mich interessiere, Mr. Gubo?«
    »Natürlich. Wie es zu meiner Verletzung gekommen ist.«
    »Genau. Ich weiß, dass es Ihnen nicht leicht fällt zu sprechen. Sie werden Schmerzen haben und…«
    »Ach, es geht schon.« Er deutete auf ein Glas. »Dort ist noch Tee. Bitte, ich hätte gern einen Schluck.«
    »Natürlich.«
    Ich reichte ihm das Glas. Er trank es leer. Unterstützung brauchte er dabei nicht.
    Als ich das Glas wegstellte, schloss er die Augen. Ich ließ ihn nachdenken, und als er die Augen wieder öffnete, hatte er die richtigen Worte gefunden. »Ich war unterwegs, Mr. Sinclair.«
    »Ja, eine Tour durch die Pubs.«
    »Nein, das habe ich nur meiner Schwester gesagt.«
    »Ach, wo waren Sie dann?«
    »Auf einer dieser bestimmten Partys, Mr. Sinclair.«
    In mir stieg zwar eine Ahnung hoch, aber ich wollte mehr wissen und fragte deshalb: »Können Sie sich da ein wenig genauer ausdrücken, Mr. Gubo?«
    »Ja. Diese Treffen nennen sich Erotic-Party. Sie wissen schon: Alles kann und nichts muss passieren. Da bin ich gewesen.«
    »Aha.« Ich lächelte. »Holt man sich auf diesen Treffen auch derartige Verletzungen?«
    »Im Normalfall nicht. Aber bei mir war es so.«
    »Und warum?«
    »Weil ich neugierig war. Eigentlich zu neugierig. Ich war ja nicht zum ersten Mal dort. Ich habe immer gehört, wie von einem Dark Room gemunkelt wurde und dass es dort den ganz besonderen Kick geben soll. Das wollte ich ausprobieren. Ich durfte hinein, und jetzt bin ich froh, ihm entkommen zu sein.«
    »Was spielt sich dort ab?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Bitte?«
    »Ja, ich weiß es nicht. Es ist ein dunkler Keller. Es gibt da wohl Gänge, Verliese und Zellen, und ich bin aus der tiefsten Dunkelheit, hervor angefallen worden.«
    »Vom wem?«
    »Wenn ich das wüsste. Dabei hatte ich Glück, dass ich noch nahe an der Treppe stand. So konnte ich fliehen und dieses Wesen abschütteln, das seine Zähne – oder was immer es war – in meinen Hals schlagen wollte. So richtig ist es nicht gelungen. Aber die Verletzungen tun schon verdammt weh.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Was wissen Sie denn noch alles über diesen Dark Room?«
    »Zu wenig«, flüsterte er.
    »Und was sagt man so hinter vorgehaltener Hand?«
    Die Antwort erfolgte nicht sofort. Eric Gubo wurde von einer gewissen Unruhe erfasst. Er drehte den Kopf, um nachzuschauen, wo seine Schwester stand, und ob sie zuhörte.
    Ich begriff und beugte mich näher zu ihm hinab.
    »Danke«, flüsterte er.
    »Und jetzt?« fragte ich.
    Er sprach leise weiter, sodass ich Mühe hatte, ihn zu verstehen.
    »Dieser Dark Room ist der Hammer, sagt man. Die schärfsten Weiber, die man sich vorstellen kann. Sie machen alles mit – alles. Verstehen Sie, Mr. Sinclair?«
    »Natürlich. Da erfüllen sich Männerträume.«
    »So ungefähr.«
    »Aber es stellte sich keiner die Frage, was sich dort unten tatsächlich abspielt?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Jedenfalls hat man Sie angegriffen und wollte Ihnen an die Kehle. Man hat Sie gebissen, und dazu fällt mir sofort ein bestimmter Verdacht ein.«
    Gubo hatte mitgedacht und raunte: »Vampire?« Er lachte. »An etwas anderes kann man dabei nicht denken.«
    »Sehr gut.«
    »Und Sie glauben daran, wie?«
    Ich nickte. Als Gubo die Ernsthaftigkeit meiner Bestätigung sah, schloss er die Augen. Sicherlich hatte auch er schon daran gedacht, es aber nicht zugeben wollen, denn wer wurde schon gern als Fantast und Spinner eingestuft? Vampire tauchten höchstens bei irgendwelchen Halloween-Feten auf.
    Wenig später wechselte er das Thema. »Was weiß meine Schwester, Mr. Sinclair?«
    Ich wollte nicht, dass sie hörte, was wir besprachen, und suchte Blickkontakt zu ihr.
    Sie hatte ihren Platz in der Nähe des Bettes verlassen und hielt sich am Fenster auf, durch das sie schaute. Ihr Gesichtsausdruck wirkte dabei sehr starr.
    »Bitte, Mr. Sinclair, ich möchte wissen, was sie weiß.«
    »Sie ist informiert.«
    »Was? Wie…?«
    »Bitte, regen Sie sich nicht auf, Mr. Gubo. Es heißt nicht, dass sie über Sie und Ihre Aktivitäten informiert ist, aber sie hat in der Nacht einiges mitgemacht. Ich konnte mit ihr darüber reden.«
    »Ja, ich auch. Da sprach sie von einer schlimmen Frau, die in der Nacht gekommen ist.«
    »Und weiter?«
    Eric Gubo öffnete den Mund und lachte leise.
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