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1465 - Schach dem Klon

Titel: 1465 - Schach dem Klon
Autoren: Unbekannt
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TSUNAMI-Spezialist. Er war als Waffenleitsyntroniker und Ortungsexperte auf der TS-CORDOBA geflogen. Nach deren Vernichtung war er auf verschiedenartigen Schiffen der Tarkan-Flotte eingesetzt worden, bis er schließlich auf der LIBRA angekommen war.
    Tonk fühlte, daß man beim Umgang mit der Hamiller-Tube gewisse Regeln zu beachten hatte.
    Er erhob sich von seinem Lager und reckte sich. Als er gähnte, hielt er die Hand vor den Mund.
    Cisoph Tonks Vorfahren waren auf einer terranischen Südseeinsel zu Hause gewesen. Er selbst hatte die Heimat noch kennengelernt. Die Sonnenlagune der BASIS entsprach ihr jedoch in vielen Dingen.
    Drüben schwamm Gann kel Pokred auf den Strand zu. Anscheinend war er nun doch geneigt, dem Marsianer auf die Beine zu helfen. Pokred konnte dabei nicht seinen Mund halten. Seine anzüglichen Bemerkungen waren kaum zu überhören.
    Tonk ging ebenfalls auf den sonnenüberfluteten Strand zu. Er war mit seinen 1,64 Meter Körperlänge nicht sonderlich hochgewachsen, dafür aber enorm breitschultrig und extrem muskulös. Gann kel Pokred bezeichnete ihn als abgenagten Haluter.
    Das hatte den in sich ausgeglichenen, stets gelassen abwägenden TSUNAMI-Spezialisten noch nie gestört.
    Der Akone war nun einmal ein egozentrischer Galaktiker, der es eigentlich niemals böse meinte.
    Tonks breites Gesicht war unbewegt. Pokred kam soeben aus dem Wasser. Seine grellrote Mähne leuchtete über dem schwarzhäutigen Gesicht wie ein Fanal. „Eh, auch schon da?" fuhr er Tonk an. „War das wirklich ernst mit Pitts Ersäufnis? Der hat doch wahrscheinlich nur andere Leute erschrecken wollen."
    „Es war ernst!" bestätigte der Terraner. „Was mein Erscheinen am Strand betrifft - ich hätte Ferren schon noch rechtzeitig genug aus dem Wasser geholt. Es ist gut für sein Selbstbewußtsein, daß er es aus eigener Kraft geschafft hat."
    „Selbstbewußtsein!" spöttelte der Akone. „Was ist das?"
    „Schau in den Spiegel, dann siehst du es in Lebensgröße."
    Gann kel Pokred kniff die Augen zusammen, trat einen Schritt vor und schaute auf den einen Kopf kleineren Terraner hinunter.
    Tonks schwarze Haare waren glatt zurückgekämmt und im Nacken mit einem schillernden Lederband zusammengebunden.
    Tonk wurde selten wütend. Pokred kannte seine schwache Stelle, weshalb er nun ostentativ an die langen Nackenhaare mit dem Halteband griff.
    Ehe er eine Bemerkung über das Schmuckstück machen konnte, flog er bereits durch die Luft und landete im Wasser. Tonks blitzschnellen Hebelgriff hatte nicht einmal der Ära verfolgen können.
    Als der Akone auftauchte und verblüfft um sich schaute, hatte Tonk bereits den Marsianer aufgerichtet.
    Ferren a Pitt strich sich mit beiden Händen über den gewaltigen Schnauzbart. Mit seiner Körperlänge von 1,58 Meter war Pitt noch kleiner als der Terraner. „Du siehst gut aus, wenn du spuckst!"rief er schrill und in Anspielung auf Pokreds vorangegangene Bemerkung.
    Der LIBRA-Chefingenieur antwortete mit einer Serie von akonischen Verwünschungen. Einige davon waren für Cisoph Tonk bestimmt. Er nahm sie lächelnd zur Kenntnis und verzichtete auf eine Entgegnung.
    Als der Akone Luft holte, ergriff Tonk die Initiative. Er wußte, daß es so nicht weitergehen konnte. Die Besatzung der LIBRA war am Ende ihrer Nervenkraft angelangt. Einige Fälle von echtem Raumkoller waren bereits vorgekommen. „Mister Hamiller, könnte ich Sie für einen Augenblick sprechen?" rief Cisoph Tonk in die Luft. „Die Anrede ist nicht ironisch oder gar beleidigend gemeint."
    „Das ist mir in Ihrem Fall bekannt, Mister Tonk", antwortete die Hamiller-Tube sofort. „Aber bitte, duzen Sie mich getrost. Sie haben erkannt, daß Ihre Kollegen Schwierigkeiten mit der Selbstkontrolle haben?"
    Tonk sah, daß Gann kel Pokreds Stirnader anschwoll. Der Choleriker war schon wieder bereit zum nächsten Ausbruch. „Beherrsche dich!" mahnte er scharf. „Es reicht! Ja, Hamiller, uns geht es nicht besonders gut. Zwei Jahre in der engen, mit Geräten und Maschinen überfüllten LIBRA zerren an den Nerven."
    „Aus diesem Grund habe ich unter erheblichen Schwierigkeiten die Sonnenlagune betriebsbereit gemacht", erklärte Hamiller reserviert. „Die nach dem Zusammenbau angelieferten Frischwasservorräte waren eigentlich für eine anderweitige Nutzung bestimmt."
    „Nutzung bestimmt!" äffte Pokred aufbrausend nach. „Mann, verrenke dir nicht die syntronische Zunge. Es ist ja wohl selbstverständlich, daß Galaktiker unserer
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