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1420 - Sternentore

Titel: 1420 - Sternentore
Autoren: Unbekannt
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Tolot brannte darauf, den Schwarzen Kubus und das Juwel von Mimoto zusammenzubringen. Dennoch hielt er an sich. Statt dessen fädelte er die HALUTA in den nächsten Strang des Psionischen Netzes ein und jagte vom Yangar-System fort.
    Der Flug durch die Stränge des Psionischen Netzes gestaltete sich ähnlich turbulent wie der von Nuregg-Laddasch aus. Das Schiff wurde umhergeschleudert wie ein Segelschiff in einem Hurrikan.
    Manchmal waren die Enerpsi-Stränge unterbrochen, so daß die HALUTA immer wieder über winzige Kalmenzonen von wenigen Lichtsekunden Ausdehnung sprang. Dann wieder schlugen die Stränge so heftig aus, daß das Schiff plötzlich in eine ganz andere Richtung flog als vorher.
    Tolot meisterte alle diese Schwierigkeiten nur dank seines Planhims, das gleich einer hochwertigen Positronik arbeitete und es ihm ermöglichte, so schnell von jählings unbrauchbaren Netzsträngen auf brauchbare überzuwechseln, daß die Zeitverluste sich in Grenzen hielten.
    Dennoch war abzusehen, daß das Psionische Netz früher oder später als Transportmedium völlig unbrauchbar wurde, denn sein Zustand verschlimmerte sich stündlich.
    Rund 700 Lichtjahre vom Yangar-System entfernt hielt der Haluter es für ungefährlich, einen Halt einzulegen, um den Schwarzen Kubus und das Juwel in Ruhe zu untersuchen.
    Er ließ das Schiff nahe einer Dunkelwolke aus dem Psionischen Netz gleiten und mit desaktivierten Triebwerken im freien Fall treiben.
    Danach bat er den Sunnuh, der inzwischen aus dem Beiboot in die Hauptzentrale gekommen war und den Schwarzen Kubus mitgebracht hatte, in der Zentrale Wache zu halten, während er zusammen mit den Vironauten in den darunterliegenden Labortrakt ging, um die beiden Objekte zu untersuchen.
    Gleich darauf schwebte das straußeneigroße Juwel in einem kombinierten Verankerungs-, Abtast- und Durchdringungsfeld. Tolot, Tirac, Valdiviar und a Thommes standen darum herum und blickten abwechselnd auf das blaue Facettengebilde und die Auswertungsschirme der Laborpositronik.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie wußten, daß es sich bei dem Juwel um einen Datenträger handelte, der aus 65 536 Facetten bestand, die jede aus ebenso vielen Mikrofacetten zusammengesetzt waren. Das waren insgesamt 232 Mikrofacetten, von denen jede ein Informationsbit darstellte. Eine ungeheure Datenfülle.
    Der Haluter fieberte danach, sie zu nutzen. Deshalb brachte er den Memowürfel, der eine Kantenlänge von nur 8 Zentimetern besaß, mit dem Juwel von Mimoto zusammen, ohne erst einmal zu versuchen, nur mit dem Facettengebilde auszukommen.
    Der Erfolg gab ihm anscheinend recht.
    Beide Objekte wurden transparent und verschmolzen, rein optisch gesehen, miteinander. Die Abtastung mit dimensional übergeordneten Energien wies allerdings aus, daß sie sich zwar berührten, aber nebeneinander existierten.
    Das interessierte in diesen Augenblicken jedoch weder den Haluter noch die drei Vironauten. Sie mußten sich geistig voll darauf konzentrieren, herauszufinden, wie sich die Daten der beiden Objekte so abfragen ließen, daß sie damit etwas anzufangen vermochten.
    Das dauerte immerhin gute elf Stunden.
    Erst dann war es soweit.
    Dennoch befürchteten Tolot und seine Gefährten zuerst einen Fehlschlag, denn die ersten Daten sagten ihnen nichts. Doch dann bekamen sie die Koordinaten einer Position innerhalb von M87 und die Auskunft, daß es sich dabei um die Koordinaten eines Black Holes handelte, das den Kodenamen Mimoto trug und ein Tor zu den Schwarzen Sternenstraßen sein sollte.
    So nüchtern die Auskunft war, so überwältigend wirkte sie auf den Haluter und die Vironauten, denn sie schien nicht mehr und nicht weniger zu bedeuten, als daß eine ausgedehnte Region des Universums von Schwarzen Sternenstraßen durchzogen wurde und daß Black Holes die Tore jener Sternenstraßen darstellten, durch die man Zugang zu ihnen bekam beziehungsweise sie wieder verließ. „Die Einstein-Rosen-Brücken", sagte Rufus Tirac erschaudernd. „In der Phantasie von uns Terranern geistern sie schon seit der letzten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts A.D. herum.
    Seitdem wurde oft erprobt, ob es sie wirklich gibt und ob man sie sich nutzbar machen kann - mit katastrophalen Mißerfolgen."
    „Und jetzt wissen wir, daß es solche Schwarz-Loch-Transit-Systeme vielleicht schon vor Äonen gab, als auf Terra die ersten Menschen den Faustkeil verwendeten", fügte Wenken a Thommes hinzu. „Wir werden das feststellen", erklärte Tolot, der von
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