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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee
Autoren: Jason Dark
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Lanze folgte ein weiterer Pfeil, dem Suko ebenfalls ausweichen konnte.
    Mit einer traumhaft sicheren Bewegung hatte sie ihn aus dem Köcher geholt, zugleich war der Bogen von ihrer linken Schulterseite nach unten gerutscht. Sie hatte ihn aufgefangen, den Pfeil auf die Sehne gelegt, sie gespannt, den Bogen in Zielrichtung gebracht und den Pfeil von der Sehne schwirren lassen.
    Suko hätte schießen und mit einer Kugel ihr Leben beenden können. Genau das wollte er nicht. Er brauchte die Person lebend. Nur sie konnte ihm den weiteren Weg zeigen, der nötig war, um diesen verdammten Fluch zu brechen.
    Zudem war John Sinclair noch unterwegs oder er war in eine Falle gelaufen. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Um das zu seinen Gunsten zu ändern, brauchte er die entsprechenden Auskünfte.
    Cora Shannon brachte den Bogen abermals in Schussrichtung.
    Leicht senkte sie ihn ab – und Suko war wieder schneller. Diesmal warf er sich nicht zur Seite, sondern wuchtete seinen Körper aus der liegenden Position nach vorn. Seine Beine schnellten dabei vor – und seine Füße erwischten die Frau an den Knien.
    Sie schoss noch.
    Aber sie war bereits aus der Zielrichtung gekommen. Mit einem sirrenden Geräusch verließ der Pfeil die Sehne und jagte schräg auf die Baumwipfel zu.
    Cora taumelte nach hinten. Sie hatte dabei Mühe, das Gleichgewicht zu bewahren. Die hohen Gräser konnten ihr keinen Halt geben, doch sie wusste, wie sie ihn finden würde.
    Cora taumelte sich nach rechts, denn dort wuchs ein dicker Stamm in die Höhe.
    Dort fing sie sich.
    Aber wieder war Suko schneller. Sie wollte sich noch zur Seite drehen, aber Suko griff an wie ein Raubtier auf der Suche nach Beute.
    Mit beiden Händen packte er zu. Er krallte die Finger in ihr Haar.
    Eine andere Möglichkeit blieb ihm nicht. Er zerrte sie eine Sekunde später vom Baum weg und wuchtete sie zu Boden. Den nötigen Schwung hatte er ihr noch mit auf den Weg gegeben, und so torkelte sie durch das hohe Gras, brach im Unterholz ein, prallte dann gegen einen Baumstamm und rutschte an ihm entlang zu Boden.
    Von nun an lagen die Trümpfe in Sukos Händen.
    Er zerrte Cora vom Baum weg. Viel Platz hatten sie nicht. Sie fing an, sich zu wehren, wollte um sich schlagen, wollte auch treten, was Suko jedoch gar nicht erst zuließ.
    Der Hebel- oder Polizeigriff war noch immer am besten und am sichersten. Er drehte ihren Arm, hob ihn zugleich an, hörte ihren Schrei, der ihm anzeigte, dass er sich auf dem richtigen Weg befand.
    Vor ihm brach Cora in die Knie. Er gab ihr nach. Hätte er das nicht getan, wäre ihr Arm gebrochen worden.
    Sie blieb knien. Suko hielt den Griff bei, aber er lockerte ihn ein wenig, sodass sie keine Schmerzen hatte.
    »Hör genau zu, Cora! Solltest du versuchen, dich aus dem Griff zu befreien, wirst du vor Schmerzen nur noch schreien, das kann ich dir versichern. Du wirst brüllen. Du wirst deinem Schicksal nicht entgehen können, denn ich habe hier die Regeln aufgestellt, damit du es begreifst.«
    Sie hatte zugehört, aber sie meldete sich auch. Aus ihren Mund drangen immer wieder geflüsterte Worte. Aber es war nicht zu verstehen, was sie sagte, und als Suko es leid war und eine Frage stellte, da keuchte sie die Antwort nur.
    Der Inspektor verstärkte den Griff!
    Cora brüllte auf.
    Suko hatte so reagieren müssen, um ihr klar zu machen, wer das Sagen hatte. Als sie den Kopf drehte, sah er Tränen in ihren Augen schimmern. Ihr Mund stand offen. Speichel tropfte hervor, und Suko löste den Griff wieder.
    »Du hast es begriffen?«
    »Ja, zum Teufel, ja!«
    »Ich werde dir jetzt einige Fragen stellen, und ich will Antworten von dir haben, weil ich weiß, dass du sie mir geben kannst. Du bist in diesem Wald so etwas wie eine Königin. Du bist diejenige die hier jeden Grashalm kennt, und solltest du den Mund nicht aufmachen, werde ich an dem Griff drehen.«
    Sie sagte nichts und atmete nur, wobei man es nicht als Atmen bezeichnen konnte. Es war mehr ein Keuchen, das zischend aus ihrem offenen Mund drang.
    »Okay, die erste Frage. Wer herrscht wirklich in diesem Wald? Du oder ein anderer?«
    Da fing sie an zu lachen. »Er ist mächtig. Er ist mein Herr und Beschützer und…«
    »Mandragoro?«
    Mit dieser Frage hatte Cora nicht gerechnet. Sie war plötzlich sehr schweigsam.
    »Ist er es?«
    »Du kennst ihn?«
    »Ja, verdammt!«
    »Dann weißt du auch, dass er von einem Menschen nicht besiegt werden kann. Du hast noch eine Chance, wenn überhaupt. Flieh.
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