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1392 - Treffpunkt Y-Gate

Titel: 1392 - Treffpunkt Y-Gate
Autoren: Unbekannt
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Schlucken aus Katschenkos Wasserflasche konnte man Tostans Stimme wieder verstehen.
    Er sah zur Jet hinüber. Atlan erschien in der kleinen Schleusenkammer. Wegen der Abstellsegmente mußte er sich tief bücken, um die fünfzehn Meter unter dem Schiffsrumpf zurücklegen zu können. „Der Preis für die Sicherheit", lachte der Spieler. Er legte sich neben Katschenko auf den Rücken und sah dem Arkoniden entgegen.
    Atlan ging in die Hocke und stützte sich zusätzlich mit den Händen ab. Sein Atem ging schwer. Der Zellaktivator schien zu pochen. Er achtete nicht darauf. „Langsam wird es zuviel", begann er übergangslos. „Wir warten noch den nächsten Sonnenaufgang ab.
    Dann starten wir. Soll doch der Teufel diese Kreatur holen. Wir suchen nach dem Nachod as Qoor. Es müßte in der Nähe sein."
    „Meinst du diesen Afu-Metem?" fragte Tostan belustigt. „Er kommt! Auf dem Hafen spielt man schon verrückt. In der Rechenstation nahe der Stadt laufen die Computer heiß. Dort werden eigentümliche Schaltungen vorbereitet. Ich habe nichts davon verstanden. Sie arbeiten wieder mit den unterschiedlichsten Techniken und Betriebssystemen."
    „Warst du etwa drinnen?" erkundigte sich Atlan bestürzt. „In der Höhle des Wolfes - nein, wie heißt es richtig?"
    „Löwen", korrigierte Atlan hastig. „Mann, nun rede schon! Was hast du entdeckt? Deutet etwas auf den Probelauf hin? Was stellt der Feuersturm dar?"
    Tostan streckte die Beine aus. „Keine Ahnung. Die hier anwesenden Sticks stammen aus vielerlei Hauri-Völkerschaften. Die Dialekte und eigenständigen Sprachen bringen den Translator zur Verzweiflung. Man hat daher das Hangoll zur Amtssprache erhoben. Tief unter der Oberfläche muß es eine riesige Anlage zur Energieumformung geben. Dort habe ich vor den ersten wirklich wirksamen Abwehrvorrichtungen gestanden. Es sind hochkarätige Schutzschirme, die wir nur mit besonderen Mitteln durchdringen können.
    Die aber haben wir hier nicht."
    Er beobachtete den zuhörenden Arkoniden, atmete einige Male tief ein und fuhr betont gelassen fort: „Über diese Dinge können wir nur dann zuverlässige Informationen erhalten, wenn wir die Gefangenen befragen. Wir müßten uns allerdings beeilen. Sie werden im Verlauf von wissenschaftlichen Versuchsreihen mehr oder weniger gewollt umgebracht."
    Atlan schaute beunruhigt auf den Spieler nieder. „Welche Gefangenen?"
    „Ich habe Juatafu und Benguel gesehen. Mein Individualorter hat mich zu den Fremden geführt. Es war ein Zufall. Eigentlich hatte ich nicht auf die Stadt zufliegen wollen. Ein Luftfahrzeug mit Bewaffneten drängte mich ab. Wie gefällt dir das?"
    „Hier gefällt mir überhaupt nichts. Bist du sicher, daß es sich um verbrecherische Taten handelt?"
    Tostans Gesicht wurde ausdruckslos. Nur seine Augen schienen zu brennen. „Das kommt auf die Auslegung an. Wir sind in einem fremden Universum. Was ist hier ein Verbrechen und was nicht? Sieh selbst nach! Laß aber deine Waffe zu Hause, oder übe dich in der Kunst der Selbstbeherrschung."
    Atlan musterte den Terraner, den er einmal seinen besten Mann genannt hatte, mit abschätzenden Blicken.. Tostan verbarg seine Gefühle. Gefallen hatte ihm das Erlebte sicherlich nicht.
    Der Expeditionschef erhob sich und klopfte den Staub von der Bordkombination. Ohne die Stimme zu erheben, ordnete er an: „Waschen und essen. Anschließend sechs Stunden Schlaf. Wir starten nach Anbruch der Dunkelheit.
    Juri, du fliegst mit uns."
    Der Arkonide ging schleppenden Schrittes davon und verschwand unter der Wölbung der Bodenschale.
    Tostan richtete sich auf. Sein fragender Blick löste bei dem Jäger mehr Worte aus, als er normalerweise zu sprechen pflegte. „Das hat ihn umgehauen! Ich werde meine Waffen mitnehmen!"
    „Was glaubst du wohl, was ich tun werde? Also los, widmen wir uns dem Küchenroboter. Wenn die Fehlkonstruktion erneut echtes Dosenfleisch in gequollenen Brei verwandelt, weil dehydrierte Nahrungsmittel derart zubereitet werden, hat sie ihre letzte Schandtat begangen."
    Aaron Silverman verdeutlichte seinen Unwillen durch allerlei Gesten und zweideutige Bemerkungen. Ihm war befohlen worden, zusammen mit Ali Ben Mahur und Khemo-Massai an Bord zu bleiben. Posy Poos, ursprünglich für Sondereinsätze vorgesehen, schied ohnehin aus. Aaron jedoch fühlte sich durchaus nicht geschwächt. Er ertrug die hohe Schwerebelastung ausgezeichnet; ein Geschenk seiner vierundzwanzig Lebensjahre.
    Juri Katschenko wartete geduldig neben der
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