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1352 - Beute für den Sensenmann

1352 - Beute für den Sensenmann

Titel: 1352 - Beute für den Sensenmann
Autoren: Jason Dark
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Mit einer Cessna war die Entfernung kein Problem mehr. Wir landeten auf einem recht einsam liegenden Flughafen, wo der Leihwagen bereits für uns bereitstand.
    Es war ein grauer Jeep, in den Suko, Godwin de Salier, der Templerführer, und ich einsteigen konnten. Wir waren in der Nähe der Küstenstadt Penzance gelandet und mussten in Richtung Westen fahren, um unser Ziel zu erreichen.
    Mag Cornwall noch so einsam sein und mögen sich um dieses Land viele Legenden ranken, Straßen waren allerdings gebaut worden. Eine war sogar recht breit. Auf der A30 durchquerten wir ein menschenleeres Gebiet und eine wildromantische Hügellandschaft.
    In den nächsten Stunden würde sich sicher herausstellen, ob die Spur, die für mich in Paris begonnen hatte, hier enden würde.
    Es ging um das Templergold und den Templerschmuck, die einem Juwelier in Alet-les-Bains angeboten worden waren. Das hatte sofort das Misstrauen des Mannes erregt. Er hatte sich mit dem Templer de Salier in Verbindung gesetzt und ihm den Schmuck gezeigt. [1]
    Godwin war begeistert und misstrauisch gewesen. Er wollte unbedingt das Paar kennen lernen, das den Schmuck angeboten hatte.
    Dazu kam es nicht mehr. Sie holten ihn ab und schafften ihn zu einem Hehler in Paris. Ihn fanden wir im Sterben liegend, aber er konnte uns noch eine Beschreibung des Paars geben. Wir erfuhren, dass die Frau und der Mann aus Cove kamen, einem kleinen Ort an der Südwestküste von Cornwall.
    Als Godwin de Salier das hörte, horchte er auf. Er wusste natürlich, was dies bedeutete. Es war genug über die Flucht der Templer geschrieben worden.
    Im 14. Jahrhundert war die Verfolgung so stark geworden, dass sie vor der allmächtigen Kirche und den weltlichen Regenten hatten fliehen müssen.
    Sie waren reich geworden und wollten nicht ohne ihre Schätze verschwinden, die auf Schiffe geladen wurden, um mit ihnen weit entfernte Fluchtorte zu erreichen.
    Das war nicht allen Templern gelungen. Zahlreiche Schiffe waren in der rauen See gesunken. Sie lagen noch heute mit ihrer wertvollen Fracht beladen auf dem Meeresgrund und zogen immer wieder Abenteurer an, die sich die Schätze holen wollten, was allerdings nicht einfach war, denn in der Regel waren die schwer beladenen Schiffe an sehr stürmischen Orten gesunken.
    Aber dieses junge Paar schien einen Zugang entdeckt zu haben, um an den Schmuck zu gelangen, und genau diesen Zugang wollten wir finden.
    Auch der Wettergott war uns hold gewesen. Er hatte weder Schnee noch Sturm geschickt, sodass letztendlich ein ruhiger Flug und auch eine ruhige Landung hinter uns lagen.
    Da Suko gern Auto fuhr, hatten wir ihm das Lenkrad überlassen.
    Es gibt Menschen, die auf einen Jeep als Geländewagen schwören.
    Ich zumindest hatte mit seiner Federung einige Probleme. Sie erschien mir zu hart, aber die Geschmäcker sind schließlich verschieden.
    Außerdem fuhren wir nicht eben das neueste Modell.
    Hier war die Landschaft so bemerkenswert wie in weiten Teilen Schottlands. Nur überkam mich nicht unbedingt das Gefühl von Weite, denn ich vermisste diese lang gezogenen Hänge. Es gab auch weniger Seen, Tümpel oder Teiche. Dafür ebenfalls diesen herrlichen weiten Himmel, der uns etwas von der Unendlichkeit vorgaukelte.
    Wenn wir Glück hatten, stießen wir wieder auf ein Stück Templer-Geschichte. Wenn nicht – mal abwarten.
    Alte Gemäuer und Ruinen tauchten immer mal wieder an den Bergflanken auf. Der Wald wurde weniger. Eine sehr raue Natur, von Wind und Wetter gezeichnet, hatte sich hier angepasst. Wenig Bäume, dafür viel Gras und Moose und Flechten hatten hier ihr Reich. An einigen Stellen hatte sich auch Niederwald gehalten, als wollte er irgendwelche Geheimnisse in sich verbergen.
    Wir brauchten nicht anzuhalten, um irgendetwas zu essen oder nachzutanken. Wir fuhren durch und waren allesamt recht schweigsam, bis sich Godwin vom Rücksitz her meldete.
    »Möchtet ihr wissen, was mir gerade durch den Kopf geht?«
    »Wenn du es los werden willst, bitte.«
    Er lachte mir in den Nacken. »Genau, John, das will ich. Ich denke darüber nach, dass die beiden möglicherweise nicht allein gearbeitet haben.«
    »Sondern?«
    »Mit kundigen Leuten aus dem Ort zusammen. Gold reizt doch jeden Menschen.«
    »Darauf sollten wir achten.«
    »Kannst du dich noch an die Namen erinnern, John?«
    »Orry und Lilian.«
    »Ich habe sie nie zuvor gehört. In Templerkreisen sind sie nicht bekannt.«
    »Das muss auch nicht so sein, Godwin. Es gibt immer wieder Menschen,
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