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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche
Autoren: Jason Dark
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Wenn er tatsächlich ein echter Vampir war, würde er den Anblick oder eine Berührung durch das Kreuz nicht überstehen. Dann hatte ich schon den wichtigsten Feind weg. Wie ich aus dieser Welt herauskommen würde, das…
    Er griff an!
    Wäre er selbst auf mich zugesprungen, hätte ich eine gute Chance gehabt. Genau das tat er nicht. Er packte die Tür am Rand an und wuchtete sie mir entgegen.
    Ich zuckte zurück. Sie traf mich nicht. Dafür knallte sie gegen die Wand und schwang wieder zurück.
    Die Aktion lenkte mich zu stark ab. Ich kam etwas durcheinander und schaffte es nicht, mich auf den Vampir zu stürzen. Stattdessen musste ich in der engen Kammer ausweichen und verlor so wertvolle Sekunden.
    Die nutzte der Blutsauger.
    Er verschwand und knallte die Tür wieder zu, die aber sofort zurückschwang.
    Der Film lief weiter, und ich wollte ihn auch nicht stoppen. Alles sollte so normal wie möglich bleiben, aber eines musste ich tun. Die Kreatur verfolgen.
    Bis zur Tür brauchte ich nur einen Schritt. Und es war mein Glück, dass ich dabei zu Boden schaute, sonst hätte ich nicht das gesehen, was über ihn hinwegfloss.
    Es war – Sand!
    ***
    Damit hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich es ins Kalkül hätte einbeziehen müssen. Jack Arnold hatte von einem Sanddämon gesprochen, der an seiner Seite stand. Jetzt bewies er mir, dass er nicht gelogen hatte. Es gab ihn tatsächlich, und er wellte über die Schwelle hinweg. Er rieselte. Ich hörte das leise Knirschen der Körner, ich sah, wie er sich in Schlangenlinien auf mich zu bewegte, um mich zu erfassen.
    Ich suchte nach einem Ausweg.
    Es gab nur den einen. Die Tür. Aber um sie zu erreichen, musste ich durch den Sand gehen, der mir vorkam wie ein lebendes Tier, das nur auf eine Beute wartete.
    Es gab keine andere Lösung. Ich musste mitten durch den Sand laufen. Schon beim ersten Auftreten spürte ich das andere Gefühl unter meinen Füßen. Ich hatte den Eindruck, als wären kleine Rollen unter den Sohlen, aber ich rutschte nicht weg und riss die Tür wieder so weit auf, dass ich über die Schwelle springen konnte.
    Hinein ins Foyer!
    Aber nicht nur das. Plötzlich zeigte diese verdammte Welt, wozu sie in der Lage war. Ich lief nicht mehr in eine klare und normale Luft hinein, sondern in einen Staubwirbel, der vom Fußboden bis hin zur Decke reichte. Alles befand sich in Bewegung. Milliarden von kleinen Sand- oder Ascheteilchen wirbelten um mich herum und erschwerten meine Sicht.
    Es war aber nicht so, dass ich nichts sehen konnte. Vor mir sah ich einen Schatten mit menschlichem Umriss.
    Es war der Vampir!
    Er tanzte innerhalb des Staubs. Er fühlte sich in seinem Element und sehr geschützt. Ich hörte sein kehliges Lachen und riss meine Beretta hervor. Auf diese Distanz gesehen würde ich ihn auch mit einem Schuss erledigen können.
    Es war nicht möglich. Etwas türmte sich genau an meiner rechten Seite auf wie eine Wand. Es war eine Staubsäule. In der nächsten Sekunde erlebte ich die andere Kraft aus Staub, die gegen mich stieß und mich zur Seite schleuderte.
    Hätte ich jetzt geschossen, hätte ich den verdammten Blutsauger verfehlt.
    So taumelte ich unter dem Druck des Staubs weg, und dann passierte das, was ich unbedingt hatte verhindern wollen. Auf dem glatten Boden verlor ich die Balance und konnte mich auch nicht wieder fangen. Das rechte Bein rutschte mir weg, und so fiel ich nach vorn und zugleich zur Seite. Ich lag plötzlich auf dem Rücken, hielt meine Waffe zwar noch fest, aber in diesem tanzenden Etwas aus Staub, Asche und Sand war kein Ziel zu erkennen.
    Hier hatten sich zwei schwarzmagische Kräfte zusammengetan, und ich stand allein dagegen.
    Wieder fegte ein Sturm aus Staub auf mich zu. Er prallte in mein Gesicht. Ich hörte sogar das Aufschlagen der winzigen Körner gegen die Haut und drehte mich mühsam zur Seite. Den Mund hielt ich krampfhaft geschlossen. Wenn ich jetzt den Fehler machte und tief einatmete, würde eine Sand- oder Ascheladung tief in meinen Rachen dringen und mich zum Ersticken bringen.
    Mit einer derartigen Wendung hatte ich einfach nicht rechnen können. Ich hatte die Erklärungen des Blutsaugers für eine Ausrede gehalten. Dass dem nicht so war, bekam ich nun mit aller Deutlichkeit zu spüren.
    Wo gab es noch einen Fluchtweg?
    Nicht durch den normalen Eingang. Wenn ich wieder richtig Luft durch den Mund einatmen wollte, dann nur im Kinosaal.
    Noch immer tobte diese Hölle aus Staub um mich herum, aber ich schaffte
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