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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff
Autoren: Jason Dark
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auf die Schulter. »Es tut mir Leid, dass du da mit hineingezogen bist. Das ist nicht meine Schuld, Junge. Die Karten werden von einer anderen Seite verteilt.«
    Johnny konnte das Lachen nicht unterdrücken. »Weißt du, Dad, daran habe ich mich gewöhnt. Schließlich bin ich ein Kind meiner Eltern, und da habe ich schon verdammt viel erlebt.«
    »So muss man es wohl sehen.«
    Sie teilten sich auf. Bill übernahm den gefährlicheren Part. Er ging in das große Wohnzimmer, dessen Fenster eine gesamte Front einnahm und versenkt werden konnte.
    John war in den kleineren Zimmern unterwegs, zusammen mit seiner Mutter.
    Als Bill das große Zimmer betrat, löschte er das Licht. Er wollte von draußen nicht gesehen werden und sich von der Helligkeit nicht ablenken lassen.
    Über das Zimmer hatte sich der Mantel der Stille ausgebreitet.
    Niemand war in das Haus eingedrungen. Es gab kein zerstörtes Fenster. Hier hätten die Monstren verdammt viel zu tun gehabt, um die Scheibe zu zerstören, die recht dick war.
    Bill trat dicht an sie heran. Er schaute nach draußen. Der rechte Arm hing an seinem Körper herab. In der Hand hielt er die Beretta und war bereit, jederzeit auf ein Ziel zu feuern.
    Er sah nichts.
    Der Garten lag vor ihm in der nächtlichen Ruhe. Hin und wieder sah er eine Bewegung. Die war auf den Wind zurückzuführen, wenn er mit den Zweigen oder Blättern spielte.
    War es die Ruhe vor dem Sturm?
    Bill schaute aus verschiedenen Winkeln durch die Scheibe. Er beobachtete besonders die Lichtinseln im Garten, aber auch dort sah er nichts Verdächtiges. Nicht einmal ein Vogel schwebte durch die gelblichen Strahlen. Dafür sah er einen Igel, der sich schnell über den Rasen bewegte und den Pool mied, dessen Wasseroberfläche sich kaum kräuselte. Ein paar Blätter schwammen dort wie kleine durchgeweichte Boote. Das war alles. Im Garten herrschte die Normalität.
    Bill wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er wollte einfach nicht daran glauben, dass die Monster verschwunden waren. So leicht gaben sie nicht auf. Sie konnten überall in der Nähe sein und sich sogar auf dem Dach versteckt halten.
    Dort allerdings wollte Bill nicht nachschauen. Er setzte darauf, dass die Monster das Haus anderweitig unter Kontrolle hielten und sich irgendwann zeigen mussten, wenn sie tiefer flogen. Wenn das eintrat, würde Bill sich nicht mehr…
    Ausgerechnet jetzt klingelte das Telefon und unterbrach seinen Gedankengang. Bill hätte es am liebsten schrillen lassen, doch in einer Lage wie dieser konnte er das einfach nicht riskieren. Schließlich waren auch seine Freunde involviert, und er glaubte nicht daran, dass um diese Zeit jemand anrief, der ihm nur eine gute Nacht wünschen wollte.
    Er hob ab. »Conolly.«
    »Ich bin es…«
    ***
    Dem Reporter fiel ein Stein vom Herzen, als er die Stimme seines Freundes hörte. »John, endlich. Ich hätte dich ja längst zurückgerufen, aber es ging nicht.«
    »Jedenfalls bist du okay, oder?«
    »Ja, das bin ich. Oder fast.«
    »Wieso?«
    Bill ließ das große Fenster nicht aus den Augen, als er telefonierte. Er berichtete von seinen Erlebnissen vor dem Haus und dass er jetzt auf einen neuen Angriff wartete. »Aber jetzt bin ich bewaffnet, John. Die holen sich blutige Köpfe.«
    »Du kannst sie wirklich mit einer Kugel vernichten. Sie braucht nicht mal geweiht zusein.«
    »Gut, John. Andere Dinge sind wichtiger, denke ich. Ist es letztendlich tatsächlich ein Angriff des Schwarzen Tods, dem wir uns hier gegenübersehen?«
    »Davon bin ich überzeugt. Er hat seine Helfer vorgeschickt. Er will es mit einem Schlag versuchen, und er hat sogar Erfolg gehabt, Bill. Leider, muss man sagen.«
    Bei den letzten Worten war die Stimme seines Freundes abgesackt. Bill merkte den kalten Schauer auf seiner Haut und auch, dass seine Kehle plötzlich eng wurde.
    »Wie muss ich das verstehen, John?«
    »Sie haben an den verschiedensten Orten angegriffen. Der Schwarze Tod wollte uns in dieser Nacht alle treffen. Und bei einer Person hat er Erfolg gehabt.«
    »Bei wem?«
    »Lady Sarah.«
    Bill schwieg. Sekundenlang. Und in dieser Zeitspanne veränderte sich einiges bei ihm. Aus den Poren drang der kalte Schweiß, sein Herz schlug schneller. Es kam ihm wie eingeklemmt vor, und er hatte Probleme, Luft zu holen. Seine Kehle wurde trocken, und zugleich wusste er, dass John von ihm eine Antwort erwartete.
    »Ist sie… ist sie …«, Bill bekam das letzte Wort nicht mehr heraus.
    »Ja, sie ist tot.«
    Bills Knie
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