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1316 - Vampirhölle

1316 - Vampirhölle

Titel: 1316 - Vampirhölle
Autoren: Jason Dark
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mochte auch daran liegen, dass sie unter einer großen Anspannung litt. Den Geigenkasten hatte sie unter den linken Arm geklemmt. Mit der freien Hand winkte sie Guido zu sich heran, der sich recht zögerlich bewegte.
    »Bitte, ich muss dir etwas sagen. Und nicht nur dir, sondern auch dem Sir.«
    Trotz ihres leisen Sprechens hatte ich sie verstanden. Ich hütete mich allerdings davor, mich einzumischen und wartete zunächst ab, wie der Keeper reagierte.
    Er fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Er hob die Schultern und bewegte seinen Kopf in unsere Richtung. Das nahm Vanessa nicht wahr. Sie blieb bei dem, was sie sagen wollte.
    »Ich muss mit dem Sir reden. Es ist etwas Schreckliches passiert.«
    Meine Ohren wurden »riesengroß«. Ich wusste nicht, was da abgelaufen war, konnte mir allerdings sehr gut vorstellen, dass es in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Mike und Mona stand, auf die wir so scharf waren. Sie hatten uns ebenfalls angegriffen.
    Bei echten Vampiren hätten wir das verstanden, nicht bei ihnen.
    Letztendlich waren sie Menschen.
    »Weiß nicht…«
    »Ruf ihn an!«
    »Nein, ich…«
    »Warum nicht?«, zischte Vanessa über den bleichen künstlichen Knochentresen hinweg. »Du bist doch…«
    Endlich presste Guido es hervor. »Da sind zwei Typen, die auf dich warten und dich sprechen wollen.«
    »Mich?«, hechelte sie fast.
    »Ja«
    »Wo denn?«
    »Neben dir.«
    Jetzt war Guido aus dem Spiel. Darüber freute er sich. Er trat erleichtert einen Schritt zurück. Vanessa blieb zunächst sitzen. Sie raffte es noch nicht, bis sie sich schließlich überwunden hatte und sehr langsam den Kopf drehte, sodass sie zumindest mich anschauen konnte, denn ich verdeckte die Sicht auf Suko.
    Ich lächelte sie an.
    Das brachte mir kaum Pluspunkte ein. Vanessa nahm eine abwehrende Haltung ein.
    »Wer sind Sie?«
    Mit ruhiger Stimme stellte ich Suko und mich vor.
    Damit hatte ich leider auch nicht viel erreicht, denn sie schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, aber ich kenne Sie nicht. Was… was … wollen Sie denn?«
    »Ich denke, Vanessa, dass wir die gleichen Probleme haben wie Sie, und darüber sollten wir reden…«
    ***
    Bis auf einen winzigen Slip war Justine Cavallo nackt. Das Stückchen Stoff bestand aus Seide. Es schimmerte zwischen ihren Schenkeln wie ein Minisegel.
    Cecil Banks kam nicht aus dem Staunen heraus. Für ihn war alles so schnell gegangen, und es hatte ihm einfach die Sprache verschlagen. Er saß in dem Sessel, die Hände fest um die Lehnen geklammert und dachte noch immer darüber nach, ob er alles nur geträumt hatte oder die Dinge der Wahrheit entsprachen.
    Es war einfach zu schnell gegangen. Okay, er hatte sie begehrt.
    Das war keine Frau, das war ein Weib. Fleischgewordene Sünde, und wenn sie ihre beiden Vampirzähne präsentierte, dann hatte sie sich wirklich in die blonde Bestie verwandelt.
    Der kostenlose Strip war erste Sahne gewesen. Besser hätte ihn ein Profi auch nicht hinlegen können, und jetzt wartete er darauf, dass auch das letzte Stück Stoff fiel. Dann hätte er sehen können, ob sie eine echte Blondine war oder nicht.
    Der Stoff fiel nicht.
    Justine blieb vor ihm stehen und hatte die Hände unter ihre vollen straffen Brüste gelegt. Sie schaukelte sie leicht und spielte dabei mit Daumen und Zeigefinger an den Spitzen.
    »Gefällt dir das, Cecil…?«
    Er musste sich zunächst räuspern. »O Scheiße«, keuchte er, »da fragst du noch?«
    »Das wollte ich auch meinen.«
    »Ja, ja«, flüsterte er rau, »ich wollte es auch. Aber warum so schnell? Ich meine… auf einmal. Du hast doch gesagt, dass wir es erst später miteinander treiben.«
    »Ich habe es mir anders überlegt.«
    »Und warum?«
    Justine schnickte mit den Fingern. »Es ist mein Gefühl, verstehst du? Ich kenne es. Ich kann mich darauf verlassen. Und ich weiß, dass etwas unterwegs ist und auf mich zukommen kann. Und auch wird. Manchmal kann man die Gefahr spüren, obwohl man sie nicht kennt.«
    »Verstehe«, sagte der Sir, obwohl er eigentlich nichts verstand.
    »Dann sollen wir also jetzt anfangen.«
    »Genau.«
    Er war überfragt. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sir war um eine Antwort nie verlegen. Er hatte es bisher immer geschafft, eine Situation zu drehen und für sich einzunehmen. Hier musste er zugeben, dass diese Person ihm überlegen war. Justine Cavallo, die blonde Bestie. Aber nur sie als vor ihm stehende Person, denn sie war mehr als das. Er schaute in das perfekt geschnittene Gesicht
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