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1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel
Autoren: Jason Dark
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Leben schon seine Tragik mit. Kommen Sie, gehen wir weiter. Und diesmal etwas schneller. Ich habe Kaffeedurst. Und ein Brandy als Sahnehäubchen dazu könnte uns auch nicht schaden.«
    »Da sage ich ebenfalls nicht nein.«
    Cathy schob den Wagen wieder an. Sie ging. Aus dem rechten Augenwinkel sah sie, dass sich auch Crawford in Bewegung setzen wollte. Zugleich hörte sie einen dumpfen Aufprall und ein zweites schreckliches Geräusch aus dem Mund des Mannes dringen.
    Sie drehte sich.
    Mr. Crawford stand noch immer auf der Stelle. Aber seine Haltung hatte sich verändert. Er stand sehr steif da, hatte den Rücken durchgedrückt und die Augen weit aufgerissen und dabei noch verdreht. Der Mund stand offen. Er schien Cathy etwas sagen zu wollen, was er nicht mehr schaffte, denn aus seinem Mund löste sich ein roter Faden, der an seinem Kinn entlang nach unten lief.
    Blut!
    Plötzlich fiel er nach vorn. Es war Glück, dass er nicht direkt vor Cathy stand, sonst wäre er gegen sie und den Kinderwagen geprallt. So aber fiel er neben ihr bäuchlings zu Boden.
    Cathy schaute auf seinen Rücken – und sah das Messer, das bis zum Heft in den Körper gedrungen war…
    ***
    In diesem Moment brach für Cathy eine Welt zusammen, was sie selbst nicht registrierte, denn der Schock hielt sie zu stark im Griff.
    Sie stand auf dem Fleck und konnte nicht mal denken. Zwar schaute sie auf die bewegungslose Gestalt, doch sie glaubte nicht daran, dass es sie gab. Das war alles so fremd und fern. Sie stand in einem Film und war brutal aus ihrem normalen Leben herausgerissen worden.
    Aber es war wirklich Mr. Crawford, der vor ihren Füßen lag und sich nicht mehr bewegte. Demnach war der Traum geplatzt und hatte sie wieder hineingezerrt in die grausame Realität, in der der Tod so dicht neben dem Leben stand.
    Es war echt. So echt wie der Kinderwagen mit ihrem Sohn darin.
    Sie hielt den Griff umklammert wie einen Rettungsanker und hatte sogar das Atmen vergessen.
    Bis sie das Lachen hörte!
    Es klang leise, aber wissend. Und sie kannte es. Während ihrer Zeit mit Dario hatte er öfter so gelacht, und das wiederholte er jetzt auf so grausame Art und Weise.
    Sehr langsam hob sie den Kopf. Diese Bewegung schmerzte, doch sie erlebte nicht nur den körperlichen Schmerz, sondern auch den seelischen, und der war schlimmer.
    In ihrer Nähe knirschte es. Sie hatte damit nichts zu tun. Es war nur so ungewöhnlich still geworden, und so hatte sie das Knirschen auch mitbekommen.
    Sie musste etwas nach rechts und auch wieder zurückschauen, um dem Geräusch auf den Grund zu gehen. So geriet der Baum mit der Bank wieder in ihr Blickfeld und aus seiner Deckung löste sich die Gestalt, die sie nie mehr in ihrem Leben hatte sehen wollen.
    Dario!
    Er grinste. Er war ein Teufel. Denn nur ein Teufel konnte so widerlich grinsen. Selbst auf diese Entfernung hin sah sie die menschenverachtende Kälte in seinen Augen. Jetzt glaubte sie wirklich daran, dass sich der Mensch in ein Monster verwandelt hatte, obwohl er sein Äußeres nicht verändert hatte.
    Jemand konnte auch ein Monster sein, wenn er keine Seele hatte und die Menschenliebe fehlte.
    Er ließ sich Zeit. Er schlenderte heran. Das Grinsen auf seinem Gesicht verschwand nicht.
    Dann blieb er stehen und sagte: »Ich konnte nicht mehr länger warten, Cathy, das verstehst du doch!«
    Sie war in den letzten Sekunden vereist. Nicht mehr länger warten. Nein, das verstand sie nicht. Sie kam nicht mehr mit. So etwas konnte sie nicht glauben, und das war für ihn unvorstellbar.
    Aber sie hatte es mit eigenen Augen gesehen. Der Tote war Beweis genug.
    »Und du? Was ist mit dir?«
    Cathy konnte nicht sprechen. Um sich zu artikulieren, schüttelte sie den Kopf. Er sollte wissen, dass sie nicht auf seiner Seite stand und auch niemals stehen würde.
    »Du hast mir nicht geglaubt. Dein Pech. Aber ich habe dir schon am Telefon versprochen, dass ich wieder da bin. Und du bist für mich sehr wichtig, Cathy. Ebenso wie die beiden anderen. Aber ich muss an mich denken, und weil das so ist, muss ich etwas unternehmen, damit die andere Seite mit mir zufrieden ist.«
    Jetzt konnte sie wieder sprechen, auch wenn sie noch wie ein Eisklotz auf der Stelle stand.
    »Die andere Seite?«
    »Ja, der Teufel«, erwiderte er wie nebenbei und lachte scharf. »Er ist der wahre Held hier auf diesem Erdball. Ohne ihn läuft nichts. Er hält die Fäden in der Hand. Man muss ihm gewogen bleiben, so denke ich. Und damit das so ist, verlangt er
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