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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah
Autoren: Unbekannt
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Mausbiber bei seinem kurzen Teleimpuls nicht behindert, aber das beruhigte ihn keineswegs, sondern verdichtete nur seinen Verdacht noch mehr, daß die Störimpulse von der Gefangenen bewußt und nach Belieben aktiviert werden konnten.
    Sie war gefährlich, diese Lao-Sinh sehr gefährlich.
    Bully kam näher, den Strahler in der herabhängenden Hand.
    „Ich weiß, daß ihr mich verstehen könnt", begann er mit der Befragung, während Gucky die Gefangener nicht aus den Augen ließ. „Ich will wissen, was auf dieser Welt vor sich geht und warum man dabei ist, ein Fernraumschiff zu montieren. Und was bedeutet der ungewöhnlich rege Transportverkehr zwischen ESTARTU und der Galaxis, die Pinwheel genannt wird?"
    Vergeblich esperte der Mausbiber. Insbesondere die Lao-Sinh bemühte sich, weder an die gestellten Fragen noch an eine Antwort zu denken. Sie versuchte sogar, sich gegen die telepathische Abtastung zu wehren und sich abzuschirmen, was ihr aber nicht vollständig gelang.
    Bully wurde ungeduldig.
    „Ich erwarte Antworten und versichere zugleich, daß wir nichts gegen euch und eure Absichten hier unternehmen werden, sobald wir wissen, was hier geschieht - und warum.
    Wir kehren zu unserem Schiff zurück und verlassen dieses System. Also ...?"
    Gucky unterdrückte einen Wutanfall, als die Gefangene, auf die es ja in erster Linie ankam, schon wieder an bunte Blumen dachte.
    Sie saß in ihrer Nischenecke, beide Krallenhände in der Kombination verborgen.
    Lautlos entließ die Phiole zwei Tropfen Paratau.
     
    *
     
    Es mochte kurz vor Sonnenhöchststand sein, als Kar-Men-To sich erhob und seine steif gewordenen Glieder durch einen Rundgang lockerte. Es war relativ warm geworden, und seine Leute hatten es sich bequem gemacht. Rund um den Lagerplatz hatte Kar-Men-To Wachen aufstellen lassen mit dem strengen Befehl, den Gebirgshang ständig zu beobachten und ihm alles, was verdächtig erschien, sofort zu melden.
    Er wußte aus Erfahrung, daß es am besten war, sich auf sich selbst zu verlassen, auch wenn seine Leute es gewohnt waren, einmal gegebene Anordnungen widerspruchslos zu befolgen.
    Als er den Gleiter einsam auf der Wiese stehen sah, kam ihm ein Gedanke. Starten durfte er nicht mit ihm, das wäre gegen jeden Befehl der Protektorin gewesen, aber sie hatte ihm nicht verboten, die an Bord installierten Geräte und Instrumente zu benutzen.
    Er öffnete die gläserne Haube und stieg in die kleine Kabine.
    Er kannte sich mit der Bedienung eines Fluggleiters bestens aus, damit auch mit seinen Kontrollen. Nach kurzem Zögern aktivierte er das Kamerateleskop und den damit verbundenen Bildschirm in der Konsole.
    Die Schärfe stellte sich automatisch ein, lediglich die Richtung der Kamera mußte manuell bedient werden. Das war auch kein Problem für Kar-Men-To, der das sinnlose Warten gründlich leid geworden war.
    Der langgestreckte Bergzug rückte langsam ins Bild.
    Die Baumgrenze lag noch weit unter den felsigen Hängen, die von Spalten und Einschnitten voneinander getrennt waren. Auch mehrere Höhlen ließen sich nun deutlicher als ohne das technische Hilfsmittel erkennen. Ohne einen Hinweis der Protektorin jedoch, das wurde Kar-Men-To jetzt erst so richtig klar, würde er die richtige niemals finden, und wenn er und seine Truppe das Gebirge tagelang durchsuchten.
    Langsam nur ließ er die Kamera wandern, damit ihm keine Einzelheit des unübersichtlichen Geländes entging. Sein Hauptaugenmerk richtete sich naturgemäß auf die Höhlen, denn nur in einer solchen würden sich die Terraner mit ihren Gefangenen sicher fühlen können.
    Der Atem stockte ihm, als er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahrnahm.
    Die Kamera wanderte ein Stück zurück, und die Schärfe stellte sich ein.
    Der Terraner erschien nun in starker Vergrößerung im Zentrum des Bildschirms. Er bewegte sich langsam und mit Vorsicht in der Nähe einer der Höhlen bergauf, blieb hin und wieder stehen und sah sich suchend um. Als er einmal direkt in die Kamera zu blicken schien, erschrak Kar-Men-To unwillkürlich, aber bei der großen Entfernung war es unmöglich, daß ihn der Terraner ohne Hilfsmittel entdeckt hatte.
    Genau diese Höhle mußte es also sein, schloß der Lao-Sinh, und der Terraner war der Ausguck, dem die Aufgabe zuteil geworden war, jede Annäherung an das Versteck, in dem sich die Gefangenen aufhielten, rechtzeitig zu melden.
    So erfreut Kar-Men-To auch war, nicht ganz umsonst den beschwerlichen Marsch über den Paß gemacht zu
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