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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung
Autoren: Vladimir Volkoff
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Liebeserklärung in Morseschrift durchgeben. Wir müssen flitzen.«
    »Du mußt zugeben, daß die Sache mit der Lampe kein schlechter Einfall war. Ich glaube, daß ich als Geheimagent gar nicht so ungeeignet wäre...«
    Nachdenklich legte Lennet sich aufs Bett.
    Es bestand wieder Hoffnung! Möglicherweise griff der FND noch heute nacht an. Wenn dazu die Zeit nicht mehr reichte, kam sicher eine Abteilung zum Giraldaturm. Es konnte sogar sein, daß die spanische Regierung mitmachte und der ganze Turm zu einer großen Mausefalle für Sidney und die SPHINX wurde.
    Schade, dachte Lennet, ich hätte Montferrand so gern diesen Sidney zum Geschenk gemacht. Aber wenn ich selbst mit heiler Haut davonkomme, ist es auch nicht so übel. Besonders wenn man bedenkt, wie es noch vor einer Stunde aussah.«
    Es kam kein Angriff in dieser Nacht.
    Am Morgen brachte Casara das Frühstück. Der Arzt war vergnügter als je zuvor. Er machte große Pläne.
    »Mit Hilfe ihres Chefs vom FND werden sich auch die Geheimdienstchefs der USA und der UdSSR fangen lassen. Und dann auch Professor Marais. Für Ihren Chef, Herr Leutnant, habe ich extra eine neue Flasche Serum hergestellt!«
    Nach dem Frühstück stiegen alle in den Landrover. Er hatte drei Sitzreihen. Lennet saß ganz hinten neben Joe, der ihm seine Pistole in die Rippen drückte. Auf der anderen Seite saß Sybil und hatte Darling und Sweetheart in ihren Ärmeln. Sie waren immer noch krank. Sidney thronte allein auf dem mittleren Sitz.
    Der rundliche Doktor hatte sich neben dem Chauffeur niedergelassen und hielt seinen kleinen schwarzen Koffer auf den Knien.
    Lennet hielt es für möglich, daß sie beim Verlassen des Anwesens in einen Hinterhalt des FND geraten würden. Doch nichts dergleichen geschah. Auf dem Weg nach Carratraca gab es mehrere Stellen, die für einen Überfall günstig waren, und jedesmal spannte Lennet seine Muskeln. Nichts. Als sie schließlich auf der geteerten Landstraße waren, sagte er sich: Es passiert am Turm. Ihm war klar, daß er immer noch in großer Gefahr schwebte. Doch das war schließlich sein Beruf.
    Sevilla ist eine sehr ausgedehnte Stadt, und der Landrover brauchte einige Zeit, ehe er das Viertel mit der Kathedrale erreichte. Keiner hatte unterwegs ein Wort gesprochen. Jeder war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sidney lutschte wie üblich Bonbons, Sybil las in einem Buch über Schlangen, Casara stellte in Gedanken Listen seiner zukünftigen Opfer zusammen, der Chauffeur konzentrierte sich aufs Fahren, Joe bewachte Lennet, und Lennet selbst überlegte, wie er den Rest des Urlaubs verbringen würde. Als der Landrover um zwei Uhr vor der Garage hielt, wo bereits ein Stellplatz reserviert war, hielt Sidney eine Rede:
    »Liebe Freunde, zuerst nehmen wir einen kleinen Imbiß, den unser guter Doktor Casara vorbereitet hat. Dann besichtigen wir als richtige Touristen den Turm. Sybil, Sie lassen bitte Ihre Schlangen hier im Korb. Ich will nicht, daß wir Aufmerksamkeit erregen. Der Chauffeur weiß bereits, was er zu tun hat. Alle anderen folgen mir. Sie, Lennet, gehen allein, und Sie benehmen sich so natürlich wie möglich. Vergessen Sie nicht, daß Sie ständig von einem Dutzend falscher Touristen umgeben sind, die Ihnen gern eine kleine vergiftete Spritze in den Körper stoßen, falls Sie auf dumme Ideen kommen. Manche sind als Polizisten verkleidet, andere als Priester; es sind auch Frauen darunter... Der einzige, der Ihnen nahe kommen wird, ist Ihr Chef. Und wenn Sie einen kleinen Verrat versuchen, denken Sie an die Frösche. Im anderen Falle lasse ich Sie in ein paar Tagen laufen. Sie können nichts unternehmen, um Ihren Chef zu retten.
    Sein Schicksal steht fest. Ich habe genug Leute auch für ihn.
    Und wenn er Widerstand leistet, gibt ihm unser guter Doktor eine kleine Spritze, und wir sagen, er sei ein Freund, dem schlecht geworden ist. Für die Gefangennahme habe ich teure Spezialisten angeheuert. Und wir anderen sind friedliche Zuschauer. Alles wird laufen wiegeschmiert!«
    Lennet hatte keine Angst. Er wußte ja, daß der Chef auf keinen Fall da sein würde. Er wartete nur auf den Augenblick, in dem er seine Füße und Fäuste spielen lassen konnte, dann nämlich, wenn seine Kameraden eingriffen. Der Angriff mußte bald erfolgen. Vielleicht auf dem Weg zwischen Garage und Turm?
    Die Gruppe um Sidney mischte sich friedlich in den Strom der Touristen, die dem Turm zustrebten. Nur die Körperfülle Sidneys mochte etwas Aufmerksamkeit
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