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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders
Autoren: Unbekannt
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Gleiters. Wir teilten ihnen das Nötigste mit, vor allem die Warnung in bezug auf die Station. Sie machten enttäuschte Gesichter. Daß ein Elfahder die Botschaft verkündet hatte, verschwiegen wir ihnen ebenso wie die Tatsache, daß es Gorims gab, die offensichtlich Menschen waren. Eri Grahden schlug vor, daß wir mit dem Gleiter zunächst einmal nach Norden fliegen sollten. Vielleicht verband er mit unserer Anwesenheit eine gewisse Hoffnung auf Unterstützung, doch darin sollten wir uns täuschen. Es war wohl mehr das Gefühl der Hochstimmung, die wir ihm vermittelt hatten, die ihn dazu bewog, die Verkünder der frohen Botschaft mit sich zu nehmen.
    Wir bestiegen den Gleiter und stellten uns mit den SERUNS in die einzige freie Ecke. Eri Grahden ließ sich im Pilotensessel nieder. Langsam hob das Fahrzeug vom Boden ab und driftete den Hügel entlang. Es stieg über eine Bodenwelle und sank dahinter wieder zum Grund hinab. Auf Schleichwegen umrundete es die Hügelkette und wandte sich dann nach Norden, dem Dschungel zu, der sich jenseits der Sümpfe erstreckte und von ihnen als Radiodschungel bezeichnet wurde.
    Eigentlich wäre es sinnvoll gewesen, wenn wir zu den Virenschiffen zurückgekehrt wären. Dann hätte jedoch die Gefahr bestanden, daß das Sternschiff des Ewigen Kriegers uns entdeckt hätte. Dieses Risiko wollten wir vermeiden. Mit dem Gleiter, der sicherlich geortet worden war, konnten wir den Eindruck erwecken, daß es sich bei uns lediglich um ein paar mlironische Abenteurer handelte.
    Eri Grahden erläuterte uns, daß er auf einem Kurs flog, der wesentlich weiter westlich lag als der, den sie gekommen waren. Auch er war sich der Gefahr bewußt, die das Beiboot des Sternschiffs darstellte. Die Nähe eines Ewigen Kriegers dämpfte seine Desotho-Euphorie und die seiner Begleiter erheblich. Er berichtete von der Zerstörung der Siedlung und dem Kampf im Dschungel. Er malte aus, wo die Insel lag und daß sie eigentlich eine geeignete Bleibe für die Zukunft war. Sie lag nur zu nahe an der alten Siedlung. Die Mlironer der Population Iwürden keine Schwierigkeiten haben, sie mit Hilfe der Somer aufzuspüren und die Flüchtlinge erneut zu quälen. Deshalb wollten sie viel lieber in das Gebiet des Südpols ziehen und sich dort ein Versteck einrichten. Die Anwesenheit der Station gab ihnen Sicherheit, die Angst vor dem Krieger lahmte sie. Sie wußten nicht so recht, was sie jetzt tun sollten. Am liebsten wären sie weg von Neu-Mliron gegangen, um dem Desotho zu folgen.
    Im Lauf des Fluges erfuhren wir, welches Verbrechen auf diesem Planeten am Volk der Mlironer begangen wurde. Die Somer behandelten sie wie Tiere, an denen man Experimente vornahm. Waren den Vironauten schon Tierversuche ein Gräuel, so konnten Irmina und ich uns erst recht nicht mit dem Gedanken abfinden, daß hier ein ganzes Volk intelligenter Wesen als Versuchstiere behandelt wurde.
    Und wenn wir Grahden richtig verstanden, dann wogte der erzwungene Kampf seit Generationen auf und ab. Manchmal gingen ihm die Angehörigen der Population II aus dem Weg, manchmal nahmen sie die Herausforderung an und gingen erhobenen Hauptes in den Tod. Nur in ganz wenigen Fällen gelang es manchmal, sie so zu reizen, daß sie sich wehrten.
    Ich warf Irmina einen langen Blick zu. Wortlos verständigten wir uns und waren uns einig, daß wir alles tun würden, um diesem Verbrechen ein rasches Ende zu bereiten.
    Bloß wie?
    Eine Ebene tauchte vor uns auf. Hoher Flugverkehr war auszumachen, und Eri Grahden drehte ab und flog in Richtung Osten davon. Nach einer Weile schwenkte er nach Norden um. Die Ebene lag jetzt westlich unter uns.
    „Das sieht nach einem Heer aus, das sich formiert", erkannte ich. „Da ist doch eine Schweinerei im Gang. Seht ihr das? Was wird da gespielt?"
    „Es ist wieder einmal soweit", stöhnte Grahden. „Das sind Angehörige der Population I, Anhänger des Permanenten Konflikts. Die Somer haben sie zur Schlacht gerufen. Es sind Soldaten und Zivilisten. Sie rücken nach Norden vor, gegen die Städte vor der Glut. Die sind seit längerer Zeit in Ruhe gelassen worden, während es zwischen den Vulkanen schwere Auseinandersetzungen gab. Sie wollen die friedfertigen Mlironer zu einer Schlacht zwingen!"
    „Wir werden diese Schlacht verhindern", sagte ich mit Bestimmtheit. Eri Grahden fuhr herum und starrte mich an wie einen Geist.
    „Wie denn?" rief er schrill. „Abgesehen davon, daß du mich nicht dazu bringen wirst, dorthin zu fliegen, würde
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