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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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seinen Armen hoch. Die kleinen Haare dort stellten sich auf. Er bekam eine Gänsehaut, und er konnte sich die Ursache dafür schlecht vorstellen.
    Kam da etwas aus der Glotze, das ihn so unangenehm berührte?
    Er wusste es nicht, aber das war nicht normal. So weit musste er auch denken. Hier hatten sich die Dinge verschoben. Er war mit etwas konfrontiert worden, an das er bisher nicht mal gedacht hatte.
    Wie ein Bittsteller blieb er vor dem Fernseher knien. Er war jetzt so nahe an ihn herangerobbt, um auch die letzten Einzelheiten erkennen zu können, sah aber trotzdem nicht mehr als vom Bett aus.
    Nur spürte er die andere Kraft deutlicher. Sie strahlte vom Schirm aus ab. Sie glitt über seine Arme hinweg, und sie rann auch hoch bis zu den Schultern. In seiner Brust zog sich einiges zusammen.
    Das Atmen fiel ihm schwer, und er hatte plötzlich das Gefühl, in einem Kerker zu hocken.
    Jetzt schlich die Angst in ihm hoch. Die Gänsehaut verstärkte sich auf seinem Körper. Das Rauschen auf dem Bildschirm fand auch in seinem Kopf einen Widerhall, und er presste beide Hände gegen seine Schläfen.
    Und dann war es vorbei!
    So schnell, dass Dirk Schiller hart zusammenschrak.
    Kein Schnee mehr, kein Gesicht, dafür huschten die Figuren aus einem Trickfilm über den Monitor.
    Langsam drückte er sich in die Höhe. In seinem Gesicht hatte sich eine Starre festgesetzt, wie bei Menschen, die auf einer Beerdigung standen und nicht wussten, wie sie mit ihrer Trauer um den geliebten Verstorbenen umgehen sollten.
    Er bewegte sich wieder zum Bett zurück und ging dabei wie fremdbestimmt. In seinem Kopf tuckerte es. Als er sich auf das Bett sinken ließ, kam er sich selbst wie ein Fremder vor.
    Plötzlich störte ihn der Trickfilm. Er griff zur Fernbedienung. Deshalb sah er nicht mehr, wie ein übergroßer Kater zum Sprung ansetzte, um einen kleinen Vogel zu fangen, der ihm bestimmt entwischen würde.
    Schwer stieß er die Luft aus. Es ärgerte ihn, dass der Schweiß jetzt auf seiner gesamten Haut lag. Er fühlte sich matt, als läge etwas Schweres hinter ihm.
    Plötzlich fiel ihm Helga ein!
    Wieder schrak Dirk zusammen. Himmel, er hatte sie die ganze Zeit über nicht gesehen. Sie musste noch im Bad sein. Aber wie viel Zeit war denn vergangen?
    Der Blick auf die Uhr sorgte bei ihm für ein zweites Erschrecken. Er wusste nicht genau, wann Helga im Bad verschwunden war, aber eine Viertelstunde war bestimmt vergangen. So lange brauchte sie normalerweise nicht. Er kannte ihre Art, wenn sie eingecheckt hatten. Dann leerte sie ihre Kosmetiktasche, machte sich noch etwas frisch und war schnell wieder da.
    Dass sie jetzt allerdings so lange im Bad verschwunden war, verunsicherte ihn. Obwohl er keine Beweise hatte, brachte er es mit den unheimlichen Vorgängen in Zusammenhang, und die Angst um Helga steigerte sich.
    In diesem Hotelzimmer in der Pyramide kam er sich jetzt nicht mehr sicher vor. Er schaute sich um, aber da lauerte niemand. Er sah auch nichts hinter der schrägen Scheibe.
    Irgendwo lachte eine Frau überlaut. Das war aus einem der Nebenzimmer gedrungen, nicht die Stimme, die er zuvor gehört hatte.
    Dirk Schiller traute sich kaum, zur Tür zum Bad zu gehen. Er blieb davor stehen und lauschte zunächst.
    Es war nichts von Helga zu hören. Kein Geräusch wies darauf hin, dass sie durch das Bad ging oder mit irgendwelchen Geräten hantierte. Es blieb einfach nur still.
    »Helga…?«
    Keine Antwort.
    Noch einmal versuchte er es. Diesmal mit lauterer Stimme, aber auch da hatte er Pech.
    Er drückte die Klinke herab, stieß die Tür nicht heftig auf, sondern war sehr vorsichtig, schob sich noch einen Schritt nach vorn und konnte so das Bad überblicken.
    Es war leer.
    Von Helga keine Spur!
    ***
    Dirk Schiller konnte es nicht begreifen.
    Helga war verschwunden!
    Dirk brauchte einige Sekunden, um sich so weit zu erholen, dass er den Mut hatte, die Schwelle zu übertreten. Er trat einen Schritt in den nicht eben großen Raum hinein und sah sich um.
    Rechts war die Wanne eingebaut worden. Wer duschen wollte, der musste sich in die Wanne hineinstellen. Eine Toilette war ebenfalls vorhanden, und an der linken Seite, von der Tür aus gesehen, befand sich der Spiegel mit der Ablage und dem breiten Waschbecken darunter.
    Auf der Ablage stand die Kosmetiktasche seiner Freundin. Auf der ansonsten leeren weißen Fläche wirkte sie irgendwie verloren.
    Dirk blickte in den Spiegel. Er sah einen 38-jährigen Mann mit dunklen Haaren und einem
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