Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1270 - Der Rettungsplan

Titel: 1270 - Der Rettungsplan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war, die WAND endgültig wieder zu stabilisieren, war von dem Sphäroid nichts als ein Häufchen organischer Schlacke übrig geblieben. Gnarrader Blek hatte es von einer Kybereinheit zerstrahlen und in Energie für die Hochleistungsbatterien seiner Anlagen verwandeln lassen.
    Der Einsame der Tiefe aktivierte alle Tiefenbeobachtungssysteme. Er verschaffte sich einen direkten Eindruck über das, was er bereits wußte. Die Informationen des Silberstroms hatten ihn innerlich gepeinigt. Jetzt wurde er ruhiger und verarbeitete die eingehenden Informationen mit Sachkenntnis.
    Der Graueinfluß hatte das gesamte Tiefenland überschwemmt. Auch das Kyberland war inzwischen davon betroffen. Der Einsame bildete an seinem eckigen Körper einen Greifarm aus und berührte einen blauen Fleck an einem der Kontrollkyberneten. Der Transmitter wurde endgültig deaktiviert. Abgesehen davon, daß er nur von dem Einsamen bedient werden konnte, existierte nun auch keine energetische Verbindung mehr zu dem Transmitterdom des Jaschemenreichs. Es würde keinem seiner grauen Artgenossen gelingen, ihn aus dem Neutrum herauszulocken.
    „Auch mein Volk", sagte er verbittert. „Das Volk der Jaschemen ist zu Grauleben geworden. Die größten Wissenschaftler der Tiefe sind damit zum Untergang verurteilt!"
    Er war jetzt das einzige Wesen, das noch nicht grau geworden war.
    Zum ersten Mal in seinem viele zehntausend Tiefenjahre währenden Leben begriff der Einsame, was Einsamkeit wirklich bedeutete. Er war allein und hatte das Universum gegen sich.
    Oder doch nicht? Wo waren die Ritter der Tiefe?
    Blek stellte fest, daß sie die Bastion erreicht hatten. Während die Kraft der restlichen Vitalenergie immer mehr erlahmte und die Lichtebene überschwemmte, verfolgte er voll ohnmächtigen Zorns, wie die Ritter der Tiefe und ihr Begleiter sich mit den Raum-Zeit-Ingenieuren verbündeten. Es gab keine andere Interpretation der Vorgänge. Die Ritter ließen es zu, daß die RZI sie für ihre Pläne vereinnahmten. Sie machten zwei von ihnen zu Grauleben. Nur einen behielten sie bei sich und das Tabernakel von Holt.
    „Sie wissen, daß sie sich auf der Lichtebene nicht halten können!"
    stieß der Einsame der Tiefe hervor. „Es gibt nur einen Ausweg für sie. Ha, ihr Verhaßten. Ihr habt euch verrechnet! Für euch wird es keinen Ausweg aus der Tiefe geben!"
    Der Einsame wandte sich von den Beobachtungsanlagen ab. Er tat etwas, woran er in seinem ganzen Leben noch nie gedacht hatte.
    Gnarrader Blek suchte nach einer Waffe, die er gegen die RZI einsetzen konnte.
     
    *
     
    Es war ein seltsames Gefühl, eigentlich unbeschreiblich für jeden, der so etwas zum ersten Mal erlebte. Ich wandte den Kopf und suchte einen Blick auf die Lichtebene zu erhaschen. Dort unten traf Krart mit Atlan und Jen zusammen. Ich konnte sie nicht erkennen. Die goldene Macht umloderte meinen Körper und riß mich hinauf über das Tiefenland. Ich sah undeutlich die fünf Gestalten der Raum-Zeit-Ingenieure, die um mich und das Tabernakel einen Kreis gebildet hatten. Der Boden war aufgebrochen, die letzten Reserven an Vitalenergie waren mit ungeheurer Macht an die Oberfläche geströmt und folgten dem Willen der RZI.
    Wir erreichten die Wolken, die den Himmel über dem Tiefenland bildeten, und durchstießen sie. Nicht einmal ein Luftzug war zu spüren. Es war, als befänden wir uns in einem Antigrav.
    Nur das Brüllen der Säule war zu hören. Die Vitalenergie katapultierte uns hinauf, als wolle sie uns so schnell wie möglich loswerden. Ich vernahm ein Wispern und konzentrierte mich darauf. Ich merkte, daß es das Tabernakel war. Es gab unkontrollierte Gedanken von sich. Ich vernahm etwas von dem Atem der Tiefe, der uns entgegenblies, jedoch von der goldenen Säule wie von einer Panzerung ferngehalten wurde.
    Das Neutrum war unser Ziel. In Gedankenschnelle hatten wir es erreicht. Die grauen Wolken verschwanden und machten einem lichten, grauen Schimmer Platz. Er umgab die brüllende Säule von allen Seiten. Es zischte und winselte irgendwo, dann zerfloß die Säule über uns. Die Vitalenergie floß nach allen Richtungen auseinander.
    Aus! dachte ich. Die Grauen Lords, die von der Tiefe eingeatmet wurden, haben einen Weg gefunden, uns aufzuhalten. Die RZI haben sich verrechnet.
    Eine Stimme klang auf. Sie gehörte Myzelhinn.
    „Wir sind da!" verkündete sie. „Der Einsame hat unser Eintreffen bereits bemerkt. Wir werden zusammen mit ihm warten, bis der Tag anbricht."
    Er sagte nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher