Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
begriff in Umrissen, was geschehen würde, und er wußte nicht, ob es gut oder schlecht war, ob sie darunter leiden würden oder ob es ihnen half...
    Er berührte den Kontakt. Der Schacht tat sich auf und entließ das silbergraue Instrument der Kosmokraten aus der TRIO. Verschwommen durch die drängenden Mentalimpulse erkannte Brether auf einem Schirm, wie der Zünder nach unten fiel, hinabtrudelte, den ätherisch weißen Flammen des Grubengrunds entgegen.
    „So starte doch!" schrie er Flint zu. „Nichts wie raus hier!"
    Der Pilot erwachte wie aus einem Traum. In einer letzten Anstrengung begehrte er gegen die Todesschwingungen auf. Die Triebwerke brüllten, als sie die TRIO in die Höhe rissen, als das Schiff nach oben raste, vorbei an den Höhlenöffnungen, vorbei an den Wächtern, deren Impulse augenblicklich schwächer wurden.
    Brether fühlte sich von einer Last befreit, und allen anderen Besatzungsmitgliedern ging es ebenso. Die Wächter mochten glauben, sie hätten gesiegt, indem sie die Besucher am Zutritt in die Tiefe hinderten. In Wahrheit hatten sie verloren, für alle Zeiten verloren.
    Die TRIO schoß über den Grubenrand in den freien Weltraum hinaus, als das Kosmokratengerät zündete. Ein enormer Schwall psionischer Energie ergoß sich über die Grube, über die Wächter, die unter dem Ansturm ihre Individualität verloren und ihren Intellekt. Brether verstand nicht viel von dem, was jetzt geschah, doch in einem verborgenen Winkel seines Denkens glaubte er zu erkennen, wie sich die Wächter mit der Grube vereinten, wie. sie unter dem Druck des Psi-Zünders Energie freisetzten und diese in die Grube einbrachten, wie alles eins wurde und sich die graue Schüssel im Weltraum dadurch in ein energetisches Gebilde verwandelte.
    „Sie verläßt ihre Position", meldete Flint überrascht, „die Grube bewegt sich, relativ zum bisherigen Standort!"
    Brether fand keine Zeit, das Phänomen nachzuprüfen oder sich Gedanken darüber zu machen. Orter und Taster zeigten die Verteilung der Raumschiffe in diesem Sektor, und sie zeichneten ein Bild davon, daß sich die siebentausend Feindschiffe allmählich aus der Verwirrung befreiten. Die Einheiten der SOL kamen mehr und mehr in Bedrängnis, zumal Brether strikte Anweisung gegeben hatte, keine wirksamen Treffer zu erzielen.
    Aber noch blieb die Lage überschaubar. Die TRIO jagte zwischen zwei gegnerischen Pulks hindurch und steuerte dem Mittelteil der SOL entgegen.
    „Aktion beendet", rief Brether in das Mikrofon des Kommandofunks. „Die Wespen hören auf zu stechen. Wir ziehen uns zurück."
     
    5.
     
    Mit diesem denkwürdigen 1. Juni 429 NGZ will ich ein neues Kapitel im Logbuch der SOL beginnen, ein Kapitel, von dem ich noch nicht weiß, ob und wann es jemals einen Abschluß erhält. Vielleicht sollte ich ihm eine Überschrift geben, einen markanten Titel, um die Zäsur deutlich zu machen, die sich mit diesem Tag verbindet und alle Solaner gleichermaßen betrifft. Man könnte es Die endlose Reise nennen - oder sogar Im Auftrag der Kosmokraten, wieder einmal, unter neuen Vorzeichen.
    Als der Tag begann, ahnte freilich noch niemand, welche einschneidenden Dinge geschehen würden. Zunächst waren wir heilfroh, die Aktion Wespenflug abgeschlossen zu haben. Inmitten der vielen Einheiten zogen wir uns zurück vor einem Feind, der allmählich Ordnung in seine Reihen brachte und sich von der Überraschung erholte.
    Rings um die Grube war der Raum erfüllt von heftigen Lichtblitzen, Dimensionsgewitter als Begleiterscheinung der Psi-Zündung, während das schüsselförmige Gebilde sich mit zunehmender Geschwindigkeit von seinem ursprünglichen Standort fortbewegte.
    Erst als die TRIO in ihren Hangar einflog, atmete ich halbwegs befreit durch. Auf meinen Befehl hin kehrten nach und nach alle ausgeschleusten Einheiten zurück, die Zellen 1 und 2 koppelten am Mittelteil an. Ich sah Helen Almeera in ihrem Sessel sitzen, mit den Nerven am Ende, schwer atmend, und ich sah Flint Roysens verschwitztes Gesicht, gezeichnet von der Anstrengung, aber erleichtert.
    „Die Fremden formieren sich offenbar zum Angriff", meldete jemand aus der Hauptzentrale. „Die Grube beschleunigte weiterhin."
    „Wir verhalten uns passiv", lautete mein Befehl. „Sollte der Feind das Feuer eröffnen, ziehen wir uns zurück."
    „Bestätigt."
    Ich erhob mich und spürte alle meine Knochen dabei, anscheinend hatte auch ich das Unternehmen enorm verkrampft durchgeführt. Ich nickte Helen und Flint zu,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher