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1241 - Der Smiler und die Sphinx

Titel: 1241 - Der Smiler und die Sphinx
Autoren: Unbekannt
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sowohl bei Timo als auch bei Celeste so aus, als hätten sie durch Selbstaufgabe ihre Erinnerung verdrängt.
    Patricia Kolmeth war von Sri noch nicht empathisch ausgelotet worden. Darum bestand noch die Möglichkeit, daß sie von Kazzenkatt konditioniert worden war. Sie mußte das nicht einmal wissen, es konnte sich mit ihr ähnlich verhalten wie mit den Seth-Apophis-Agenten, die zwar vorab rekrutiert, aber erst durch einen entsprechenden Impuls aktiv wurden.
    Es konnte aber auch ganz anders sein. Das würde sich bald herausstellen.
    Tekener hatte seine Falle aufgebaut und ging daran, die Hanse-Sprecherin darin zu fangen.
    Es bedurfte umfangreicher Vorbereitungen - und größtmöglicher Geheimhaltung. Als Taras Pooka meldete, daß Patricia Kolmeth zusammen mit einem übel beleumdeten Swinger namens Mong Deville auf den Weg in den Swinger-Club „Dizzylands" war, der auch nicht den besten Ruf genoß, da hatte Tekener seine Vorbereitungen bereits abgeschlossen.
    „Wie sehe ich aus?" erkundigte sich Tekener und wandte sein ebenmäßiges Gesicht Sri zu.
    „Glatt und ölig wie ein Gigolo", sagte sie angewidert. „Hoffentlich bekommst du die Biomasse wieder los. Du hättest zur Tarnung nicht unbedingt gleich ein Transplantat wählen müssen. Und ich bin dieses Federkleides eigentlich längst überdrüssig.
    Wenigstens ich hätte mich nicht zu tarnen brauchen. Mich erkennt doch niemand."
    „Ich wollte dir doch nur eine Freude machen, Sphinx." Es war das erstemal, daß er sie so nannte. „Los, stürzen wir uns ins Vergnügen von Off-Terrania."
    „Es gefällt mir auch nicht, daß du mich allein läßt", begehrte Sri ein letztes Mal auf.
    Plötzlich warf sie sich auf ihn und küßte ihn wild.
    Er löste ihre Arme und drängte sie von sich.
    „Gib dir keine Mühe, Dizzy-Daisy", sagte er näselnd. „Meine Maske hält!"
     
    8.
     
    Das Vergnügungsviertel von Terrania, Off-Terrania, auch „Keller der City" oder bloß „Underground" genannt, erstreckte sich über mehrere Bezirke, und man mußte nicht unbedingt in unterirdische Bereiche hinabsteigen, um an den Pulsschlag des Lebens zu gelangen.
    Sri hatte sich sagen lassen, daß Off-Terrania sich im letzten Jahr geradezu explosionsartig vergrößert hatte - und eigentlich war Off-Terrania überall. Die City-Bewohner hatten einen ungewöhnlichen Heißhunger nach Ablenkungen der verschiedensten Art entwickelt. Sie stürzten sich in einen regelrechten Vergnügungsrausch.
    Das perfekte Utopia, das Krohn Meysenhart so lautstark verdammte, suchte man hier vergeblich. Hier war nichts perfekt, steril oder rationell, es ging vielmehr drunter und drüber. Es wimmelte nur so von Schleppern, die sich wie Kletten an die Passanten hingen und ihnen die himmlischsten Wonnen oder die elementarsten Schrecken versprachen, aber nichts davon halten konnten. Denn trotz der hektischen Atmosphäre und des scheinbaren Chaos merkte man überall die ordnende Hand der Obrigkeit, die mit Computermaß die Grenze der erlaubten Freuden absteckte.
    Es gab nichts, was man in Off-Terrania nicht bekommen konnte, aber es gab auch nichts Verbotenes zu bekommen. Die Auswüchse des technisierten Utopia, die im Keller wucherten, waren keimfrei, weder der körperlichen Gesundheit noch der Psycho-Hygiene abträglich. Es war alles legal bis an die Grenze des Erlaubten, manches wurde geduldet, manches zuerst nicht als schädigend erkannt; über allem wachte NATHAN und orientierte sich an den Mittelwerten von Hochrechnungen. So konnte es schon mal passieren, daß irgendwo einmal das Pendel in den roten Gefahrenbereich ausschlug, oder zumindest bis an die rote Markierung.
    So wie im Fall der Swinger. Obwohl die Swinger laut Gesetz etwas Verbotenes taten, schritt niemand gegen sie ein, sie wurden geduldet Swingen war ein illegales Vergnügen, weil die Holo-Trips, im Übermaß genossen, süchtig machten und eine Überdosis zu geistigen Schäden führen konnte. Dies waren zuerst nur theoretische Erkenntnisse gewesen. NATHAN schätzte die Gefahrengrenze sehr hoch ein, so daß eine echte Gefährdung für die Swinger eigentlich nicht angenommen wurde.
    Inzwischen hatte es aber schon einige Unfälle gegeben, die jedoch nicht unmittelbar auf das Swingen zurückgeführt werden konnten. Darum hatte NATHAN auch keinen Alarm gegeben. Ein Swinger lag auf Tahun immer noch im Koma er hieß Colin Bederon. Aber der Swinger-Club, dem er angehörte, hatte die Spuren verwischt, so daß die Zusammenhänge im dunkeln blieben. Ein gutes
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