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1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum
Autoren: Jason Dark
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was du angerichtet hast.«
    Andy hörte den Vorwurf, aber er achtete nicht weiter darauf.
    Seufzend ließ er sich zurücksinken.
    Susan konnte sagen, was sie wollte. Sie konnte ihn auch für verrückt und übergeschnappt halten. Aber er wusste sehr genau, was er gesehen hatte. Daran gab es nichts zu rütteln. So betrunken konnte er gar nicht sein, und er wusste auch, dass die Sache für ihn noch längst nicht erledigt war…
    ***
    Vier Tassen Tee. Zwei Aspirin. Etwas Müsli, ein wenig Obst, aber keinen Fis ch, so sah Andys Frühstück einige Stunden später aus. Er saß allein am Tisch. Seine Frau und der Junge waren zu einem Spaziergang aufgebrochen. Dazu fühlte sich Andy nicht in der Lage, obwohl der Gang durch die frische Luft sicherlich gut gewesen wäre.
    Allerdings gab es noch einen anderen Grund, der ihn im Hotel festhielt. Er wollte mit dem Besitzer Claas Claasen darüber reden, was in der vergangenen Nacht passiert war.
    Claasen würde Verständnis zeigen, denn von ihm wusste Andy Brass, dass sich auf der Insel in den letzten Jahren einige Dinge ereignet hatten, die normal nicht zu erklären waren.
    Claasen hatte auch nur vage Themen angerissen und sich ansonsten mit Kommentaren zurückgehalten. Vor dem Frühstück hatte Andy bereits bekannt gegeben, dass er mit dem Hotelier sprechen wollte, und Claasen würde in den Frühstücksraum kommen, sobald es seine Zeit erlaubte.
    Andy Brass hatte sich in den angebauten Teil gesetzt, der mehr einem Wintergarten glich. Auf dem Holzboden lag ein blauer Teppich, er sah eine alte Standuhr aus Bornholm an der Wand stehen und konnte ansonsten in den kleinen Sommergarten schauen, in dem die Gäste bei schönem Wetter das Frühstück einnahmen.
    Zu dieser Zeit sah der Garten etwas traurig aus, obwohl der Himmel an einigen Stellen blaue Lücken zeigte, aus denen ein paar Sonnenstrahlen ihren Weg nach unten fanden.
    Die Tabletten hatten geholfen. Möglicherweise auch der Tee, aber topfit fühlte sich Andy nicht. Er saß da in seinem karierten Hemd, der blauen Jeans und sinnierte vor sich hin. So schaute er durch die Glaswand, ohne den Garten eigentlich richtig wahrzunehmen. Er versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bekommen, was ihm leider nicht gelang. Zu sehr rutschten sie ihm weg. Von einer klaren Linie konnte da beim besten Willen keine Rede sein.
    Er trank auch den letzten Rest Tee, und eine Kellnerin huschte heran, um sich zu erkundigen, ob sie etwas für ihn tun konnte.
    Andy schaute die Frau mit den weizenblonden Haaren an, die ihn so freundlich anlächelte. »Nein, lassen Sie mal, ich komme schon zurecht. Ich warte hier nur noch auf den Chef.«
    »Den habe ich vorhin gesehen.«
    »Wunderbar. Dann wird er ja gleich bei mir sein.«
    Die Bedienung zog sich wieder zurück, und Andy beschäftigte sich erneut mit seinen Gedanken. Diesmal klappte es besser.
    Er konzentrierte sich auf Nelly Becker, und nach ihr würde er sich bei Claas Claasen erkundigen.
    Lange musste er nicht mehr warten. Er hörte die Echos der Tritte auf dem Holzboden und danach ein Räuspern, das bereits dicht neben ihm erklang. Der Hotelier war da. Er setzte sich auf den Stuhl und schaute seinen Gast durch die Gläser seiner Brille an.
    »Pardon, aber an diesem Morgen kam wieder eins zum anderen. Zu viele Telefonate. Aber jetzt bin ich hier.«
    Andy nickte nur. Er schaute den Mann an, dessen Haar etwas lichter geworden war. Aber die Herzlichkeit und das Lächeln waren aus seinem Gesicht nicht verschwunden.
    »Ich hoffe, dass Sie mir helfen können, Herr Claasen.«
    »Mal sehen.«
    Andy Brass fuhr über sein dunkelblondes, kurz geschnittenes Haar. »Sie haben mir ja von Vorgängen berichtet, die hier passiert sind und…«
    »Ach.« Claasen lachte. »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche. Die sollten Sie nicht so ernst nehmen.«
    »Warum nicht? Entsprechen Sie nicht den Tatsachen?«
    Claasen zuckte etwas verlegen mit den Schultern. »Das schon. Aber sie sind nicht für jeden bestimmt.«
    »Und Sie haben zwei Mal Hilfe bekommen, nicht?«
    »Ja, von einem Mann namens John Sinclair. Er ist Engländer und so etwas wie ein Geisterjäger. Der hat mir tatsächlich geholfen, und ich muss gestehen, dass ich ihm dafür dankbar bin.«
    »Das Unerklärliche hat es aber gegeben?«
    »Man muss es so sehen«, gab der Hotelier zu.
    »Das wollte ich nur wissen.«
    Claasen hob den Blick. »Hatten Sie vor, mit mir über diese Geschichten zu reden?«
    »Nein, das hatte ich nicht. Ich wollte mich nur noch mal
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