Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1227 - Lord Mhutans Stunde

Titel: 1227 - Lord Mhutans Stunde
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er hervor. „Wir müssen uns vorsehen, daß wir nicht zu Grauleben werden!"
    So schlimm war es nun auch wieder nicht. Völlig umdrehen konnte uns der Tiefeneinfluß nicht, solange wir unsere Zellaktivatoren besaßen.
    „Ich weiß, wie euch zumute ist", dröhnte die Stimme meines Orbiters. Während er sprach, rannte er mit gleichmäßiger Geschwindigkeit vorwärts. „Auch ich spüre den Einfluß. Vergeßt nicht, daß meine Tiefenphilosophie die einzige Möglichkeit ist, dem Dilemma zu entkommen. Auch wenn ihr es nicht glauben wollt, kann sie als einzige die Stagnation vom Tiefenland abwenden!"
    Wir kannten seine Theorie zur Genüge. Er war fest davon überzeugt, daß der Tiefeneinfluß heilsam war. Die Raum-Zeit-Ingenieure, hielt er für unfähig und dekadent, weil sie der Situation nicht mehr mächtig waren.
    Domo Sokrat war der vierte Nachkomme, die fünfte Generation. Sein Urelter war im Rahmen einer Drangwäsche mit Hilfe des Tiefenzöllners Drul Drulensot in die Tiefe gelangt und als Oberlandbewohner unerkannt geblieben. Als er sich dem Ende seines Lebens näherte, setzte er einen Nachkommen in die Welt, Samo Dokrot, dessen Kind Kroso Damot einen Nachfahren gebar, der sich Dosar Komot nannte. Dosar Komot aber war der Eiter von Domo Sokrat.
    Bereits Sarko Domot hatte Starsen durch die Kavernen verlassen, und die nachfolgenden Generationen hatten viele Teile der Tiefe kennen gelernt. Domo Sokrat selbst hatte nach etlichen Tiefenjahren der Wanderung zwischen Mhuthan und Schatzen eine Kolonie gegründet, als deren eigentlicher Anführer er noch heute betrachtet wurde.
    Sie trug den Namen Korzbranch, und sie hatte sich aufgrund einer „Quelle der Kraft" größtenteils gegen den Einfluß der Tiefe behaupten können.
    Im Lauf seiner Wanderung hatte Domo Sokrat ein Gefährt aus Schatzen gestohlen, das es ihm ermöglichte, die Tiefenkonstante zu durchstoßen und die Weiten der Tiefe zu erfahren. Dabei hatte er die Tiefe „eingeatmet" und war zu einem Philosophen geworden.
    Er war ein echter und freiwilliger Jünger der Tiefenkraft. Für ihn war sie der wahre Pulsschlag des Lebens geworden, wenn er auch die Taten der Grauen Lords nicht guthieß und sich Atlan, Salik und Lethos angeschlossen hatte, um sie und den Mißbrauch der Tiefe zu bekämpfen.
    „Es wäre zu schön, wenn sich mit Hilfe deiner Philosophie alle Probleme in der Tiefe lösen ließen", sagte Jen zu dem Haluter. „Aber mir scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein!"
    „Du verkennst den Sachverhalt, Ritter Salik", meinte Sokrates schlicht. „Es sind nicht nur die Grauen Lords, die dafür verantwortlich zu sein scheinen. Warum lassen die wahren Raum-Zeit-Ingenieure nichts von sich hören? Besitzen sie wirklich keine Möglichkeit, die Lichtebene zu verlassen und das Land Ni zu durchstoßen, in dem die Grauen Lords ihre Bastion haben?"
    „Wir können es nicht sagen, solange wir nicht dort waren, Sokrates", warf ich ein. „Es ist sinnlos, darüber zu diskutieren. Mehr als Vermutungen können wir nicht anstellen!"
    Der Haluter gab ein mißmutiges Grollen von sich und beschleunigte sein Tempo ein wenig.
    „Dann sollten wir über unser Ziel sprechen", klang seine Stimme erneut auf. „Wir dringen sehr schnell in das Land Mhuthan ein und dürften in einer halben Stunde unser Ziel erreicht haben. Wie sollen wir dort vorgehen?"
    „Wir trennen uns", schlug ich vor. Es blieb uns nach den Vorkommnissen nichts anderes übrig. „Jen sucht einen Weg an die Oberfläche und macht sich auf die Suche nach Lethos und Twirl, falls wir bis dahin keine Nachricht von ihnen haben. Du aber begleitest mich zu dem Aktivatorspeicher. Es muß schnell gehen. Bevor Twirl sich erneut mit Vitalenergie voll pumpt, müssen wir wissen, ob der Speicher Mhuthans zum Leben erweckt werden kann oder nicht!"
    „Das alles hat doch keinen Sinn!"
    Jen flog neben mir. Er steuerte seinen TIRUN ein wenig näher an mich heran. Ich ließ meinen Anzug aufleuchten. Das Gesicht Saliks wirkte verbissen, und auf seiner Stirn standen Schweißtropfen.
    „Warum hat es keinen Sinn?" sagte ich hart. „Was willst du damit sagen, verdammt noch mal!"
    Beruhige dich, vernahm ich den Extrasinn. Du darfst dich nicht in etwas hineinsteigern.
    „Mhuthan ist informiert. Er weiß, was wir vorhaben. Wir werden es nicht mehr so leicht haben wie vorher. Er weiß ja inzwischen, daß wir keine Grauleben, sondern Beauftragte einer höheren Macht sind!"
    „Sprich es ruhig aus: der Kosmokraten!" erwiderte ich. Meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher