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1216 - Drei Ritter der Tiefe

Titel: 1216 - Drei Ritter der Tiefe
Autoren: Unbekannt
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Durchmesser von zweihundert Metern und derselben Höhe vor", erklärte Lethos. „In der Mitte befindet sich der Dom Kesdschan. In der Peripherie sind die Unterkünfte, Labors und Waffenkammern untergebracht Alles ist aus Formenergie geschaffen. Unter dem Dom, geradewegs über dem Tortransmitter, befindet sich die Schaltzentrale."
    Ein Schott öffnete sich vor Atlan. Er betrat den kreisrunden Schacht und wurde von Antigravfeldern in die Tiefe getragen. Kurz darauf kam er durch eine andere Schachtöffnung in einen überraschend kleinen Raum von zehn Meter Durchmesser und halber Höhe, der jedoch eine komplette technische Ausstattung hatte.
    Es gab einen Hauptbildschirm, der sich über ein Viertel der Wand wölbte, daneben ein gutes Dutzend kleinerer Monitoren über Konsolen mit vielfältigen Instrumentarien. Beim genaueren Hinsehen erkannte Atlan, daß die erklärenden Symbole nicht in dem in der Tiefe gebräuchlichen Armadaslang abgefaßt waren, sondern in der Sprache der Mächtigen. Atlan hatte dennoch keine Schwierigkeiten, sie zu entziffern.
    „Was kannst du über diese Schaltzentrale bewirken?" erkundigte sich Atlan. „Bei deinen Möglichkeiten hättest du mir den Aufstieg über die Starsenmauer erleichtern können."
    „Ich war nicht präsent", sagte Lethos-Terakdschan darauf. „Im Übrigen arbeitet diese Zentrale automatisch. Sie steuert die Stahlsöldner und wertet die eingehenden Berichte aus, verfaßt Statistiken; erforscht Trends... Für mich bestand kein Bedarf, die Möglichkeiten auszuschöpfen. Das obliegt dir und Jen Salik, wenn er sich hier einfindet."
    „Jen Salik!" entfuhr es Atlan. „Ich muß herausfinden, wie es ihm ergangen ist. Bekomme ich über diese Anlage Verbindung zum Lebensdom?"
    „Es gibt keinen Lebensdom der Geriokratie mehr", stellte Lethos-Terakdschan fest; seine Stimme kam aus einer unbestimmten Richtung. „Um Jen Salik brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Er ist wohlauf, kontrolliert die Vitalenergie und hat die beiden vormals isolierten Aktivatoren miteinander verbunden. Ich hatte bereits Kontakt mit ihm."
    „Kann ich ihn ebenfalls sprechen?"
    „Dafür ergibt sich gewiss noch Gelegenheit", vertröstete ihn Lethos-Terakdschans Stimme. „Aber vorher gibt es noch einiges zu erledigen. Saliks Aktivitäten werden die Grauen Lords zu Gegenmaßnahmen zwingen. Wir müssen Uns dagegen wappnen. Kehre in den Dom Kesdschan zurück. Ich will dir dabei den Rest meiner Geschichte erzählen. Es ist nicht mehr viel, aber einige Hintergrundinformationen solltest du noch erfahren, bevor du..."
    Lethos sprach nicht weiter.
    „Bevor ich was?" fragte Atlan ahnungsvoll.
    Aber der Hüter des Domes Kesdschan blieb ihm die Antwort darauf schuldig.
     
    *
     
    Lethos erzählt: Um den Mythos des Stahlherrn aufrechtzuerhalten, hatte ich die Stahlsöldner so programmiert - oder besser gesagt, die Zentrale, die sie steuert -, daß sie nur in der Schwarzzeit ins Zentrumsgebiet vorstießen und Jagd auf Statusbürger machten. Die psychologische Wirkung dieser Maßnahme war größer als der effektive Nutzen.
    Mir ging es aber vor allem darum, Geriokratie und Fraternität zu verunsichern und den großen Gegenschlag vorzubereiten.
    Der programmierte Jagdrhythmus der Stahlsöldner brachte aber auch Nachteile mit sich. Als sich das Gerücht von den Besuchern aus dem Hochland bestätigte, konnte ich meine Söldner nicht sofort zu ihrer Hilfe abstellen, sondern mußte erst das Ende des Tiefenjahrs abwarten.
    Dadurch verlor ich wertvolle Zeit, und ich war mir auch klar darüber, daß ich meine Verbündeten, deren Identität ich noch nicht kannte, einigen Gefahren aussetzte. Aber ich war gebunden und konnte nicht nach Belieben umdisponieren.
    Immerhin erfuhr ich aus verschiedenen Quellen stets vom Aufenthalt meiner Verbündeten und konnte beruhigt feststellen, daß sie sich tapfer schlugen, und einer von ihnen sollte sich sogar im Statuskampf behaupten. Ich zweifelte nicht an seinein Sieg, denn ein Ritter der Tiefe konnte sich sogar mit einem Grauen Lord messen - was demnächst in Starsen zu beweisen sein wird.
    Endlich kam die Schwarzzeit. Ich schickte meine Stahlsöldner aus. Es ist noch zu ergänzen, daß gewisse physikalische Eigenheiten dieser Dunkelperiode es mir erlaubten, die Robot-Söldner in weit entfernte Gebiete zu schicken, auch in großer Zahl. Diese Methode funktioniert nach dem Prinzip der Fiktivtransmitter. Ich bin in der Lage, während der Schwarzzeit Formenergie abzubauen und an einem weiter
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