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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde
Autoren: Jason Dark
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daraus zu lesen, was sie eigentlich vorhatte. Er konnte sich nur schlecht etwas darunter vorstellen, denn einen Plan sah er darin nicht.
    Und schließlich passierte etwas, womit er nie und nimmer gerechnet hätte.
    Zumindest nicht hier. Auf dem Friedhof wäre es etwas anderes gewesen, doch nicht hier im Garten.
    Der Fremde wollte nicht mehr auf der Stelle stehen bleiben. Er ging zwar nicht weiter, aber er sackte in die Knie und fiel auf den Steinboden der Terrasse.
    Zunächst wollte Ben Adams es nicht glauben. Das war einfach unwahrscheinlich. Er sah auch keinen Grund für dieses Verhalten und schüttelte den Kopf.
    Okay - hätte er die Szene auf dem Friedhof erlebt, hätte er es noch nachvollziehen können, denn so wie die Gestalt vor dem Fenster kniete, hatte er die erste erlebt.
    Aber hier? Warum hier?
    So sehr Ben nachdachte, er konnte sich darauf keinen Reim machen. Etwas lief hier falsch - ganz falsch. Oder auch völlig richtig, nur eben nicht in seinem Sinn.
    Ihm war klar, dass die Dinge noch nicht beendet waren. Für den Unheimlichen schon, denn der dachte gar nicht daran, seine Position zu verändern. Er war so etwas wie ein Wächter, und das stimmte ungefähr mit der Szene auf dem Friedhof überein.
    Nur fing er nicht an zu heulen. Er blieb kurzerhand auf der Terrasse sitzen wie ein nicht eingeladener Gast.
    Ben Adams ging es wieder besser. Der erste große Ansturm der Angst hatte sich zurückgezogen.
    Jetzt war sein Gehirn wieder in der Lage, normal zu arbeiten.
    Auch wenn er mit dieser Gestalt nichts anfangen konnte, so ging er davon aus, dass sie nichts ohne Grund tat. Sie war zu ihm gekommen - ob Zufall oder nicht -, um etwas Bestimmtes durchzuführen.
    Und das in seinem Garten.
    Warum hier?
    Da stockten die Gedanken des Mannes. Plötzlich kam ihm etwas anderes in den Sinn. Die Gestalt auf dem Friedhof war verschluckt worden, alles richtig. Das konnte sie also nicht sein. Es war eine zweite. Aber wer sagte ihm denn, dass es nur dabei bleiben würde? War es nicht möglich, dass noch weitere Tote ihre Gräber verlassen hatten, um sich hier in Uplees auszubreiten?
    Es lagen genug unter der Erde. Obwohl sich Ben nicht sicher war, ob es sich bei den Gestalten um Leichen handelte, die einmal auf dem Friedhof begraben worden waren und nun zurückkehrten, so dass der Albtraum eines jeden Menschen dadurch wahr wurde.
    »Nein«, sprach er leise vor sich hin. »Nein, verdammt, das darf nicht passieren…«
    Mehr konnte er nicht sagen. Schreckliche Vorstellungen ließen ihn verstummen. Da öffneten sich Gräber. Da entließ ein Friedhof seine Leichen!
    Das war der blanke Horror, denn so etwas gab es eigentlich nur im Kino.
    Er schaute wieder hin.
    Das fremde Wesen bewegte sich nicht. Es hockte einfach nur da und stierte ins Leere. Wie sein Pendant auf dem Friedhof. Die gleiche Haltung, das gleiche Senken des Kopfes, die gleiche Trauer.
    Nur die Schreie fehlten, die die große Verzweiflung ausgedrückt hatten. Aus dem Maul dieser Gestalt drang kein Laut.
    Allmählich fing sich Ben Adams wieder. Nach einem tiefen Atemzug war er wieder in der Lage, klar zu denken, und es schoss ihm durch den Kopf, dass er etwas unternehmen musste.
    Sofort.
    Wenn zu viel Zeit verstrich, hatte der andere Gelegenheit, sich etwas Neues auszudenken. Ben glaubte noch immer daran, dass die Gestalt ins Haus und ihm damit an den Kragen wollte.
    Ben fuhr herum und eilte in den schmalen Flur des Hauses.
    Dort stand auf einem Regalbrett das Telefon. Er hatte nie viel von Konstabler Jack Callum gehalten, weil er ihm zu träge und lässig war, und sich der Mann lieber im Pub aufhielt als in seinem Dienstraum, nun war der Fall eingetreten, wo er Bescheid wissen musste. Viel würde er nicht tun können, aber er kannte womöglich die richtigen Leute, die hier etwas veränderten.
    Es war zwar schon spät, aber nicht zu spät. Okay, in der Großstadt war die Zeit kurz vor Mitternacht kein Problem, da ging es anders zur Sache. Hier in Uplees schlief man früh ein. In der Regel zumindest. Doch es gab Ausnahmen.
    Jack Callum hatte oft genug erzählt, dass er bis weit nach Mitternacht vor der Glotze hockte, wenn seine Frau schon längst schlief. Ben Adams kannte das TV-Programm zwar nicht, aber für den echten Fan war es oft egal, was er sich anschaute.
    Wichtige Telefonnummern hatte er auf einen Zettel geschrieben, der an der Wand über dem Telefon hing. Mit einem Blick hatte er die Zahlen gefunden.
    Schnell tippte er sie ein. Er hörte, dass der Ruf
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