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1148 - Der Butler

1148 - Der Butler

Titel: 1148 - Der Butler
Autoren: Jason Dark
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interessierten ihn nicht. Er sah nur den Gast mit den grünen Haaren, und der ahnte, was da auf ihn zukam.
    Der würde sein Versprechen halten, das stand für ihn fest. Das war einer, den man nicht mit einem Menschen vergleichen konnte. Der war grauenvoll. Der sah nur äußerlich aus wie ein Mensch. In Wirklichkeit war er einer, der…
    Der Punk dachte nicht mehr weiter, weil er von einer Frage unterbrochen wurde.
    »Was denkst du jetzt?«
    »W… weiß nicht!«
    »Was immer du auch denkst, es ist falsch. Was immer du in deinem Leben getan hast, es war falsch. Von nun an brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen, denn dein Leben ist beendet.«
    Die Bewegung war blitzschnell. Der Punk sah sie noch, aber er war nicht mehr in der Lage, etwas dagegen zu tun. Noch einmal erschien das eigene Messer wie ein flatternder Schmetterling vor seinem Gesicht, dann traf es genau dort, wo der Butler es haben wollte.
    Von der Hand in den Hals!
    Es war ein furchtbarer und verabscheuungswürdiger Mord. Vier Zeugen schauten zu, doch keiner konnte helfen, auch der entsetzte Wirt nicht.
    Der Punk mit den grünen Haaren lebte nicht mehr. Er konnte einfach nicht mehr leben. Das Faustmesser war einfach zu tief in seine Kehle hineingedrungen.
    Er war gegen die Lehne gepresst worden, und jetzt sahen die anderen das Blut, das aus der Wunde in der Kehle sickerte. Als breiter Streifen rann es den Hals entlang.
    Der Butler richtete sich wieder auf. Alle anderen saßen, nur er stand, und er konnte über die Köpfe der Gäste hinwegschauen. Er blickte auch auf sie nieder, und wieder bewegte sich in seinem arrogant anmutenden Gesicht nichts.
    Sie hatten sich alle für harte Typen gehalten, aber so etwas konnten sie nicht verkraften. Auch Chris nicht, der sich wünschte, in einem Mauseloch zu verschwinden. Er war kreidebleich geworden.
    Seine Unterlippe zitterte, die Haut am Hals ebenfalls.
    Der Glatzkopf würgte. Er konnte nicht auf den Toten schauen, und der Wirt wich langsam zurück zu seiner Theke, als wollte er dort Deckung suchen.
    »Kommst du jetzt, Chris?«
    Der junge Mann hatte die Frage gehört, doch es war ihm unmöglich, sich zu bewegen. Der Stuhl musste mit Leim beschmiert worden sein. Er kam einfach nicht hoch.
    Das sah auch der Butler. Wie jemand, der Mitleid zeigt, schüttelte er den Kopf, bevor er Chris anfasste. Sein Griff war knochenhart. Er zerrte den jungen Mann in die Höhe, der sich nicht mehr wehrte und überhaupt kein Mensch mehr zu sein schien. Er ließ sich in die Höhe ziehen.
    Die anderen beiden Gäste taten nichts. Sie standen noch unter Schock. Sie zitterten, doch der Butler lächelte nur kalt. Er kümmerte sich nicht um sie.
    Chris konnte kaum laufen. Er musste angestoßen werden, um den ersten Schritt zu machen. Er sah aus wie jemand, der überhaupt nicht begriff, was um ihn herum vorging. Er starrte nur ins Leere und schien gewisse Vorgänge überhaupt nicht wahrzunehmen.
    Edward nahm ihn an die Hand wie einen kleinen Jungen. Er zog ihn, und so wurde Chris gezwungen, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Beide näherten sich dem Ausgang. Sie ließen den Tisch hinter sich, an dem noch die beiden jungen Männer mit dem Toten hockten. Das Ziel war jetzt die Tür.
    Der Wirt hatte seinen Platz hinter der Theke erreicht und sich auch gebückt. Wer in einer Gegend wie dieser ein Lokal führte, der musste auch mit Gästen rechnen, die nicht eben zu den nettesten gehörten. Es gab des Öfteren Auseinandersetzungen. Da musste dann der Hausherr für Ruhe sorgen.
    Unter der Theke lag die Luger. Der Mann hatte sie auf dem Schwarzmarkt gekauft. Sie war stets geladen, und geschossen hatte der Mann bisher nur einmal. Allerdings nicht auf einen Gast, sondern in die Decke. Genau in ein Auge des Teufels.
    Er richtete sich auf und hielt dabei die Waffe mit beiden Händen fest. Auch so konnte er das Zittern nicht vermeiden. Was er vorhatte, war für ihn neu, aber er sah keine andere Chance. Für ihn war es Notwehr. Er hatte mit ansehen müssen, wie jemand einen anderen Menschen ermordet hatte und dies wahrscheinlich wiederholen würde. Auf keinen Fall sollte Chris mit dem Butler gehen.
    Edward kümmerte sich nicht um seine Umgebung. Für ihn war einzig und allein der Junge wichtig, auf den er leise einsprach. Was er sagte, hörte der Wirt nicht. Es war für ihn auch nicht wichtig.
    Neben der Zapfanlage hatte er sich aufgebaut. Er streckte die Arme vor und zielte über den Tresen hinweg, über sich selbst ärgerlich, weil er das Zittern
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