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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren
Autoren: Unbekannt
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der Decke führte. Neben der Liege stand Brether Faddon, hoch aufgerichtet und die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    Atlan grüßte Tomason und die übrigen Kranen mit erhobener Hand und wandte sich dem Mann auf der Liege zu.
    „Wie fühlst du dich?"
    Surfo antwortete nicht gleich. Sein Gesicht wirkte ausgemergelt; die Wangen waren blaß und eingefallen, die Augen glänzten fiebrig und lagen tief in den Höhlen.
    „Wie ich mich fühle?" wiederholte er schließlich. „Wer könnte das besser beurteilen als du, Atlan?"
    Der Arkonide nickte. Er wußte, was die geistige Symbiose mit den Spoodies für einen Menschen bedeutete. Lange genug hatte er sie selbst erduldet.
    „Du siehst doch, wie er sich fühlt!" mischte sich Brether ein und deutete mit dem ausgestreckten Arm auf die Liege. „Schlecht! Er quält sich! Er leidet! Das Wissen, das ihm die Spoodies vermitteln, ist ihm mehr wert als seine geistige und körperliche Gesundheit!"
    „Wer hat dich gefragt?" wies Surfo ihn zurecht. „Was verstehst du davon?"
    „Ich bin nicht blind. Jeder, der Augen im Kopf hat, kann sehen, wie du dich immer mehr veränderst." Brether machte eine erregte Geste und wandte sich dem Arkoniden zu. „Er wird zugrunde gehen, wenn er diesen Schlauch nicht kappt! Sage ihm, daß er sich von den Spoodies trennen soll!"
    Atlan schüttelte langsam den Kopf.
    „Er muß es selbst entscheiden."
    Vierundzwanzig! schoß es ihm durch den Sinn. Der Mann ist vierundzwanzig! Wie alt war er selbst gewesen, als er sich entschied, sich von den Spoodies zu trennen?
    Zwölftausendundwieviel? Wie schwer war ihm diese Entscheidung gefallen? Was, dachte er bedrückt, mutete er dem Jungen eigentlich zu?
    „Außerdem", hakte Surfo nach, „ist es nicht leicht, die Trennung zu vollziehen. Es ist eine komplizierte Prozedur. Sag's ihm, Atlan, welche Probleme sich daraus ergeben!"
    „Er weiß es, Surfo", erinnerte der Arkonide sanft. „Er war dabei."
    Von der Seite trat Tomason heran.
    „Wenn man die beiden so hört", meinte er, „könnte man denken, sie brauchten einen Dolmetscher. Sag ihm dieses, sag ihm jenes - dabei sprechen sie dieselbe Sprache.
    Könnt ihr nicht mehr normal miteinander reden?"
    Atlan lachte auf. Wahrscheinlich unbewußt hatte Tomason die Atmosphäre gelockert.
    Brether senkte beinahe beschämt den Kopf.
    Kranen wurden gerne als eine Mischung zwischen Wolf und Löwe bezeichnet. Ihre Gestalt und der braune Pelz legten den Vergleich nahe. Durchschnittlich erreichten sie eine Größe von 2,80 Metern, aber der Kommandant der SZ-2 übertraf diesen Standard bei weitem. Mit seiner verkrüppelten rechten Hand wies er auf die Konsole des Telekoms.
    „Die BASIS hat sich gemeldet", sagte er. „Perry Rhodan will dich sprechen."
    Atlan nickte kurz. Sein Blick wanderte von dem Mann auf der Liege zu Brether Faddon und zurück.
    „Vertragt euch", bat er mit gedämpfter Stimme, dann grinste er anzüglich. „Mit einem Orakel kann man eben weder diskutieren noch streiten. Sicher wußtest du das nicht, Brether."
    Er wandte sich ab und ließ sich vor dem Telekom in einen Kontursessel fallen. Die dreidimensionale Wiedergabe zeigte das Gesicht Perry Rhodans.
    „Was gibt es, Barbar?" begrüßte er ihn knapp.
    Rhodan verzog die Mundwinkel zu einem spöttischen Lächeln.
    „Du kannst es nicht lassen, wie?"
    Der Arkonide hob lässig die Schultern.
    „Es reizt mich eben immer wieder."
    „Perry Rhodan, der Halbwilde vom Planeten Terra. Perry Rhodan, der Barbar." Das Lächeln wurde breiter. Die grauen Augen blitzten. „Was ist es, Kristallprinz? Ein Vorurteil oder Nostalgie?"
    Atlan kniff die Lider zusammen. Er kannte den Freund lange genug. Wenn Rhodan in dieser Weise auf einem Thema herumritt, führte er etwas im Schilde. Aber was?
    „Beides trifft nicht zu", meinte er vorsichtig. „Vielleicht ist es meine besondere Vorliebe für Leute wie dich - für Barbaren also ..."
    Im nächsten Moment wurde ihm klar, daß er gerade das nicht hätte sagen sollen.
    „Dann bist du genau der richtige Mann", rief Rhodan in gespielter Begeisterung aus.
    „Jemand muß sich nämlich um die Armadabarbaren kümmern."
    „Oh nein!"
    Atlans Oberkörper kippte in die Lehne zurück. Die entsetzte Reaktion war nicht weniger theatralisch gemeint.
    „Ein gerissener Hund warst du schon immer", brummte er kaum hörbar.
    „Spaß beiseite." Perry Rhodan wurde übergangslos ernst. „Du weißt, worum es geht.
    Die Beobachtungsergebnisse unserer Schiffe wurden dir bereits
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