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1141 - Die Zeit bleibt Sieger

Titel: 1141 - Die Zeit bleibt Sieger
Autoren: Unbekannt
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„An solchen Kleinigkeiten darf der Plan jetzt nicht mehr scheitern."
    Wenige Augenblicke später war alles klar. Grek 336 konnte zum Schiff hinauffliegen. Ich beobachtete ihn gespannt. Was ging jetzt in ihm vor? Hatte er wirklich jene fixe Idee aufgegeben, die Menschheit vor der Vergeistigung zu retten, oder würde er im letzten Moment noch etwas völlig Unerwartetes tun? Wir konnten erst aufatmen, wenn sich die Schleusen der ERIC MANOLI hinter uns geschlossen hatten und das Schiff im Weltraum verschwunden war.
    „Meine Begleitung ist nur eine Farce", sagte ich nicht ohne Bitterkeit zu Grek eins.
    „Jeder Terraner, der ein wenig nachdenkt, wird begreifen, daß die Maahks sich niemals als Richter über einen der ihren aufschwingen werden. Der Prozeß, der Grek 336 angeblich gemacht werden soll, wird niemals stattfinden."
    „Nicht in dem Sinn, wie man das auf Terra glaubt", erwiderte der Kommandant rätselhaft. „Aber es wird eine Bestrafung des Fundamentalisten geben."
    Ich fragte mich, was er damit meinte, aber ich stellte ihm keine Fragen.
    Wir sahen, daß Grek 336 in der Hauptschleuse des Großraumschiffs verschwand.
    Ich nickte dem Methanatmer zu.
    „Nun sind wir an der Reihe, Grek eins!"
    Die Optimisten schienen recht zu behalten, die Evakuierung von Grek 336 verlief bisher reibungslos. Da er bereits an Bord des Schiffes war, konnte ich mir nicht vorstellen, daß nun noch etwas passieren würde.
    Campbells Stimme erklang in meinem Helmempfänger.
    „Es läuft wunderbar, Luger", sagte er. „Wir haben den Zeitnomaden praktisch schon los.
    Nun bleibt mir nur noch, dir eine gute Reise zu wünschen."
    „Ich war noch nie versessen darauf, in den Weltraum zu fliegen", antwortete ich.
    Grek eins und ich hoben vom Boden ab und flogen zum Raumschiff hinauf. In der Schleuse wurden wir von einigen Besatzungsmitgliedern empfangen. Sie bestätigten uns, daß die Ankunft von Grek 336 glatt verlaufen war. Der Fundamentalist befand sich bereits in einer speziellen Unterkunft. Natürlich würde man ihn auch während des Fluges nach Lookout-Station in den Augen behalten.
    Grek eins und ich trennten uns vorläufig. Für die Maahks gab es an Bord des Schiffes ein paar spezielle Druckkabinen, in denen sie während der Reise ohne Schutzanzüge leben konnten. Sie hatten uns geholfen, Grek 336 loszuwerden, und wir waren ihnen zu Dank verpflichtet. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß ihr Eingreifen zu spät gekommen war.
    Die Erde befand sich nicht mehr in der Sicherheit des Zeitdamms.
    Es bestanden keine Zweifel daran, daß Vishna über diese gravierende Veränderung bereits informiert war und neue Pläne schmiedete.
    Ich hatte gehört, daß im Bereich Terras große Schiffsverbände zusammengezogen wurden.
    Die Verantwortlichen trafen ihre Vorbereitungen. Niemand wußte genau, auf welche Weise Vishna zuschlagen würde, aber man wollte so gut wie möglich gerüstet sein.
     
    *
     
    Während des Fluges zum Weltraumbahnhof bekam ich Grek 336 nicht zu Gesicht. Er lebte abgeschirmt von der übrigen Besatzung in seiner Unterkunft und hatte auch keinen Kontakt zu den Maahks.
    Kolross Akam würde erst wieder Ruhe finden, wenn er den Fundamentalisten wieder los war.
    Grek 336 war ein brisanter Passagier. Wenn er auf die Idee kommen sollte, etwas gegen das Schiff zu unternehmen, würden wir ihm nicht viel entgegenzusetzen haben.
    Ich hatte den Eindruck, daß mir die Raumfahrer an Bord der ERIC MANOLI aus dem Weg gingen. Sie waren höflich, aber das war auch alles. Ich galt als Freund der Maahks, besonders aber des Fundamentalisten. Dieser Ruf würde mir noch eine Zeitlang anhängen.
    Allerdings würde mein Geschäft nicht darunter leiden. Es gab immer ein paar Neugierige und Sensationslüsterne. Sie würden meine Dienste in Anspruch nehmen, nur um damit prahlen zu können.
    Noch stand nicht fest, wie lange ich auf Lookout-Station zubringen würde. Ich rechnete damit, daß wir nach einer Frist von ein paar Tagen zur Erde zurückfliegen würden. Dort würde man inzwischen schon an einer Geschichte von der Verurteilung des Fundamentalisten arbeiten, die ich der Öffentlichkeit dann präsentieren konnte.
    Das gefiel mir nicht besonders, aber da ich mitgespielt hatte, mußte ich auch noch diesen Teil meiner Rolle absolvieren.
    Am 12. Dezember 426 Neuer Galaktischer Zeitrechnung sah ich Lookout-Station zum erstenmal auf den Bildschirmen in der Zentrale der ERIC MANOLI. Wann immer ich Gelegenheit dazu hatte, kam ich in den
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