11 Kicker und ein falsches Spiel
verdüstern sich. »Also wenn das so ist ⦠wenn der wirklich nichts anderes im Kopf hat, als meine Jungs zu schikanieren â¦Â«
Wir hängen an seinen Lippen.
»⦠wenn der glaubt, er könne meine Mannschaft zugrunde richten, die ich aufgebaut habe, dann werden wir
geeignete GegenmaÃnahmen ergreifen, und zwar sofort! Wisst ihr was, ab jetzt übernehme ich wieder das Kommando!«, verkündet er.
Mein Herz macht vor Freude einen Sprung.
»Aber wie soll das denn gehen, solange du hier im Krankenhaus bist?«, fragt Flo zweifelnd.
»Macht euch darüber mal keine Sorgen. Wir werden gemeinsam einen Schlachtplan aushecken. Umsetzen müsst ihr ihn allein, aber das schafft ihr schon. Flos Vater brauchen wir dazu gar nicht. Wir nehmen die Sache selbst in die Hand. Fürs Erste kommt es doch nur darauf an, dass ihr ins Viertelfinale einzieht, richtig?«
Dreifaches Kopfnicken.
Andi denkt einen Moment nach. »Ich hätte da schon eine Idee«, beginnt er bedächtig. »Die funktioniert allerdings nur, wenn alle aus unserem Team damit einverstanden sind, vor allem Philipp, Michi, Basti und Danny.«
Ich frage mich, worauf er hinauswill.
»Also hört zu: Das Straftraining morgen kann er vergessen. Da macht ihr einfach nicht mit.«
Nicht mitmachen? Schon bei dem Gedanken, mich Speckmann zu widersetzen, bricht mir der kalte Schweià aus.
»Genauer gesagt: Ihr macht nur zum Schein mit.«
Klingt schon besser.
»Ihr tut nicht mehr, als unbedingt nötig. Passt auf, dass ihr euch nicht zu sehr verausgabt, ihr braucht eure Kräfte schlieÃlich für das letzte Gruppenspiel. Provoziert
ihn ruhig ein bisschen, kommt zu spät oder fahrt nach einer halben Stunde wieder nach Hause.«
»Dann wird er sich damit rächen, dass er unsere besten Spieler wieder nicht einsetzt«, gibt Flo zu bedenken.
»Wird er aber müssen«, entgegnet Andi gelassen.
»Wieso?«, will Benno wissen.
»Weil ihr am Mittwoch nur zu siebt beim Spiel erscheint. Wenn Philipp, Michi, Basti und Danny sich bereit erklären, dieses eine Mal freiwillig auszusetzen, zum Wohle der Mannschaft sozusagen â¦Â«
»Dann müssen wir mit unserer Stammbesetzung spielen«, vervollständige ich den Satz.
»Das ist genial!«, ruft Flo.
»Und ich bin überzeugt davon, dass ihr ein gutes Spiel machen werdet. Denkt einfach an das, was wir immer wieder trainiert haben: Ruhe in den Aktionen, Ordnung auf dem Platz, nach dem Abspiel nicht stehen bleiben, sondern sich gleich wieder anbieten. Vertraut auf eure Stärken. Pablo und Paco machen über die AuÃen Dampf, und du, Felix, stöÃt in die Spitze vor, wenn es sich anbietet. Dann lässt sich Flo zur Absicherung ein Stück zurückfallen. Um die Verteidigung mache ich mir sowieso keine Sorgen. SchlieÃlich haben wir ja Alex und unseren Benno, und der hat bisher noch jeden Stürmer abgekocht, stimmtâs, Benno?«
Benno strahlt und schweigt.
»Aber ihr müsst trotzdem höllisch aufpassen! Neben Blumenberg ist Ohrenhofen unser gröÃter Konkurrent bei diesem Turnier. Eine brandgefährliche Truppe ist das,
hab sie vor zwei Wochen erst spielen sehen. Und eine Niederlage dürfen wir uns morgen nicht erlauben.«
Wir atmen alle tief durch und sind uns des Ernstes der Lage vollauf bewusst. Andi streckt seinen Arm aus und hält die geöffnete Handfläche nach oben. Wir zögern nicht und schlagen der Reihe nach ein, bis alle vier Hände übereinanderliegen.
»Ich weiÃ, ich kann mich auf euch verlassen!«
Dienstag, vierter Spieltag
In der groÃen Pause haben wir uns alle in eine Ecke des Schulhofs zurückgezogen, um über das weitere Vorgehen zu beratschlagen. Nachdem wir die anderen in Andis Plan eingeweiht haben, spricht für ein paar Sekunden niemand ein Wort.
Michi spitzt die Lippen. Danny starrt nachdenklich in die Ferne. Basti nickt mehrmals stumm vor sich hin. Philipp verschränkt die Arme und bläst die Backen auf.
In diesem Moment habe ich fast ein schlechtes Gewissen.
»Wir sind ein Team! Jeder ist gleich wichtig!« Das hat uns Andi immer wieder gesagt. Bei jedem Training und vor jedem Spiel. Doch jetzt sieht es so aus, als seien vier von uns weniger wichtig als die anderen.
»Also meinetwegen«, gibt Danny sich schlieÃlich einen Ruck, »aber nur unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«, fragt Flo.
»Dass wir
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