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1089 - Horrorland

1089 - Horrorland

Titel: 1089 - Horrorland
Autoren: Jason Dark
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Blitze.
    Dann passierte es.
    Suko hatte die Peitsche wieder zurückgezogen und war selbst von der Wand weggewichen. Ihm und mir kam es so vor wie in einem besonderen Kinoraum, in dem es drei Leinwände gab, die alle das gleiche Bild zeigten, das allerdings auf den Leinwänden eingefroren war und ausgerechnet jetzt wieder zum Leben erwachte, denn der erstarrte Film lief weiter.
    Die Akteure bewegten sich.
    Und Aibon lebte!
    ***
    Sehr schnell befanden wir uns mitten in dieser außergewöhnlichen Welt.
    Alles war in Bewegung geraten. Wir nahmen die Gerüche viel intensiver wahr. Der Krieger war nicht mehr in seiner Bewegung erstarrt. Er schlug jetzt zu, aber er hatte seine Waffe nicht richtig zur Seite gedreht, so daß einer der tödlichen Vögel verfehlt wurde.
    Wir hörten die schrecklichen Laute, die schrill an unsere Ohren drangen. Menschen gaben die Laute nicht ab, es waren die verdammten Vögel, die so schrien.
    Sie waren wütend, sie waren aggressiv, sie stießen in die Höhe, und sie griffen wieder an.
    Dann schrie die Frau im blauen Kleid. Was sie sagte, konnten wir nicht verstehen, auch ihr Beschützer achtete nicht darauf. Zudem hatte sich der Vogel noch immer in seiner Wade verbissen und wollte nicht loslassen.
    Der Mann schien es erst jetzt zu bemerken, weil er in diesem Augenblick mit dem durch zwei Klingen besetzten Beil zuschlug.
    Diesmal traf er den Vogel.
    Die scharfe Klinge hackte von oben her in den Körper des Tieres.
    So wuchtig geschlagen, daß das Monster fast in zwei Hälften geteilt wurde.
    Es mußte eigentlich vernichtet sein, aber es zuckte noch, und es zuckte zurück.
    Seine Beute ließ es dabei nicht los. Noch im Sterben riß es dem Mann ein Stück blutiges Fleisch aus der Wade, das zwischen den Schnabelhälften hängenblieb.
    Der Mann bekam den Schmerz voll mit. Er stand nicht mehr auf seinen beiden Beinen. Mit dem rechten sackte er ein und kippte dabei langsam nach rechts.
    Dabei rutschte er der Frau im blauen Kleid aus dem Griff, die es auch durch ein Nachfassen nicht mehr schaffte, sich an dem Mann festzuklammern.
    Der Krieger lag auf der Seite. Die Waffe war in dieser Haltung für ihn wertlos geworden. Denn jetzt hatten die beiden noch übriggebliebenen Monstervögel freie Bahn.
    Zu zweit stürzten sie sich aus der nebelverhangenen Luft auf ihre Opfer zu, um die Körper zu zerhacken.
    Das war der Augenblick, als Suko und ich es nicht mehr länger aushielten.
    Der Weg in die Aibonhölle war frei. Es gab die Wand, und es gab sie trotzdem nicht. Ich spürte so gut wie keinen Widerstand, als ich die Grenze überschritt und mich im Land der Druiden wiederfand…
    ***
    Manchmal konnte Glenda Perkins eine schon sagenhafte Aktivität entwickeln. Und zwar immer dann, wenn ihr etwas gegen den Strich ging und sie auf ihr Gefühl hörte, das ihr sagte, etwas unternehmen zu müssen. So verhielt es sich auch an diesem Tag innerhalb des Kaufhauses. Sie hatte zwar Suko geholt, das war ihr jedoch nicht genug gewesen. Sie selbst wollte auch aktiv sein, und sie konnte sich vorstellen, daß John und Suko nicht eben in eine vorweihnachtliche Atmosphäre hineingerieten. Glenda hatte diese Babette Caine sehr gut und genau beobachtet und war zu dem Entschluß gelangt, daß ihr diese Frau nicht gefiel. Schon allein wie sie den Tod ihres Mannes hingenommen hatte. Das alles hatte nicht zu einer liebenden Ehefrau gepaßt. Sie schien mehr zu wissen, als sie bereit war, zuzugeben.
    Diese Person wußte etwas. Glenda Perkins konnte sich vorstellen, daß sie ihr Wissen ausnutzte. Als sie mit John und Suko fortging, da spürte Glenda die Schmetterlinge im Magen. Da kam wieder dieses Gefühl durch, das ihr riet, aktiv zu werden.
    Noch war der Tote nicht weggeschafft worden. Aber die ersten Untersuchungen der Spezialisten waren vorbei. Die Leiche mußte nur noch in den Sarg gelegt werden. Man packte sie zuvor in einen Plastiksack. Mehrere Uniformierte hatten die Neugierigen weggedrängt. Besonders die Kinder, denn sie sollten den Schrecken nicht zu Gesicht bekommen.
    Tanner war auch noch geblieben, und ihn sprach Glenda an. »Was meinen Sie dazu, Chief-Inspector?«
    Tanner hob die Schultern. »Es ist nicht mehr mein Fall. Darum müssen sich die beiden kümmern.«
    »Richtig. Ich habe meine Frage auch anders gemeint.«
    »Wie denn?«
    »Wo sind sie hin?«
    »Das wissen Sie doch, Glenda.«
    »Nein und ja. Sie sind mit dieser Frau gegangen, aber ich traue ihr nicht über den Weg.«
    Tanner konnte ein Lächeln nicht
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