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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht
Autoren: Jason Dark
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Mann…
    Verkrümmt lag er da. Völlig leblos. Um ihn herum hatte sich etwas Dunkles ausgebreitet.
    Mir stockte der Atem, denn als ich stoppte, lag vor meinen Füßen ein Toter…
    ***
    Hinter mir hörte ich Estelles leisen Schrei, um den ich mich nicht kümmerte, denn ich schaffte es einfach nicht, meinen Blick vom Rücken des Mannes zu lösen.
    Er sah schlimm aus.
    Jemand hatte ihn mit einem scharfen Gegenstand malträtiert. Ich ging davon aus, daß es ein Messer gewesen war, das tiefe Wunden gerissen hatte. Der Mann konnte noch nicht lange tot sein, denn auf dem Blut hatte sich kaum eine Kruste gebildet.
    Da es keinen Sinn hatte, durch Flure oder das Treppenhaus zu rennen, um nach dem Mörder zu suchen, bückte ich mich, weil ich den Toten etwas genauer untersuchen wollte.
    Ich hatte mich nicht geirrt. Seine Haut war noch warm. Wären wir einige Minuten früher erschienen, hätte der Mann noch am Leben sein können, so aber war er tot.
    Ich erhob mich wieder und drehte mich um. Estelle war noch da. Sie lehnte an der Wand und war kreidebleich geworden. Ihre Mundwinkel zuckten, und ich sah Tränen aus ihren Augen rinnen. Sie machte einen so bedauernswerten Eindruck, daß ich einfach zu ihr gehen mußte und mit der Hand über die nasse Wange strich.
    »Hört das denn nie auf, John?«
    Welche Antwort sollte ich ihr da schon geben? Natürlich hörte es auf, aber nicht bei mir. In Situationen wie dieser hatte ich immer den Eindruck daß ein Fluch an mir klebte, den ich bis zu meinem Ende nicht loswerden würde.
    »Man kann sich sein Schicksal nicht aussuchen«, sagte ich leise. »Kennen Sie den Toten?«
    »Nein. Nie gesehen.«
    »Okay, wir müssen bleiben. Wenn Sie wollen, gehen Sie bitte in Ihre Wohnung.«
    Für eine Weile schaute sie mich an, nickte und drehte sich um. Ich blickte ihr nach und merkte mir, welche Tür sie aufschloß. Dann rief ich die Kollegen von der Mordkommission an. Dienst hatte Inspektor Murray. Wir kannten uns von früheren Fällen her, und als er meine Stimme hörte, da stöhnte er auf.
    »Ja, ich weiß, Sie haben Nachtdienst und mal wieder Pech gehabt. Aber ich kann es nicht ändern.«
    »Sie kennen die Regeln, Sinclair. Bleiben Sie bitte am Tatort, und halten Sie Zeugen zurück.«
    »Bisher gab es noch keine.«
    »Gut, wir kommen dann.«
    Ich steckte mein Handy wieder ein. Der Flur war bis auf den Toten und meine Wenigkeit leer.
    Ich ging auf und ab, ließ die Leiche nicht aus den Augen und dachte daran, wer es getan haben könnte. Es sah nicht so aus, als hätte sich der Mann noch wehren können, sonst wäre das Blut mehr verteilt gewesen. Es war nur in seiner unmittelbaren Nähe aus den Wunden gelaufen und hatte die schrecklichen Lachen gebildet.
    Über die Stille wunderte ich mich. In dieser Etage schienen nicht alle Wohnungen vermietet zu sein.
    Man hörte wirklich nichts. So kam mir der Gedanke, daß sich der Killer möglicherweise hinter einer dieser Türen versteckt hielt.
    Ich schaute mir jetzt den Boden genauer an und suchte nach Blutspuren, die in eine bestimmte Richtung hindeuteten. Ich hatte Pech. Es waren keine verräterischen Flecken zu sehen.
    Auch die Tür zu Estelle Crightons Wohnung blieb geschlossen. Ich konnte nachvollziehen, daß sie keine große Lust hatte, noch einmal den Flur zu betreten. Das Model hatte genug hinter sich, denn einer derartigen Gestalt zu begegnen wie diesem Vampir, war alles andere als ein Vergnügen.
    Dafür öffnete sich eine andere Tür. Ich hörte das Geräusch hinter mir und drehte mich um.
    Vor mir stand eine Frau. Sie war noch nicht in den Flur hineingetreten und hatte auch nicht ihren Kopf gedreht. Sie starrte mich nur an und war dabei zusammengezuckt.
    Ich hatte einen raschen Blick auf das Namensschild geworfen und den Namen Christa Evans gelesen. Die Frau war um die 30, vielleicht etwas älter. Ihr Haar war honiggelb und mit einigen dünnen, grauen Strähnen durchsetzt. Ein Durchschnittsgesicht, in dem nur der starre Blick der braunen Augen auffiel und vielleicht der rote Reif an ihrem rechten Handgelenk. Sie trug eine weiße Bluse, deren Saum bis über den Rand der dunkelblauen Jeans hinwegfiel.
    Ich nickte ihr zu.
    »Wer sind Sie?« fragte sie. »Wohnen Sie hier? Sind Sie Mieter eines der Zimmer, die oft leerstehen?«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich habe nur eine Bekannte nach Hause gebracht.«
    »Ah, so ist das.« Sie blieb noch stehen, als traute sie sich nicht, zurück in die Wohnung zu gehen.
    Ihr Blick wurde mißtrauisch, und als sie
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