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1078 - Im Bett mit einem Monster

1078 - Im Bett mit einem Monster

Titel: 1078 - Im Bett mit einem Monster
Autoren: Jason Dark
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brauchte sie nicht mehr, und Mr. Jobb war für sie kein Freund mehr, sondern ein Opfer…
    ***
    Mr. Jobb schien tatsächlich aufgegeben zu haben, denn er hatte sich ruhig verhalten. Nicht einmal Handschellen hatte Suko ihm angelegt, als die beiden im Fond des Rovers saßen, und mir der Killer den Weg wies. Gelogen hatte er nicht, wir fuhren tatsächlich in Richtung Themse, denn dort dümpelte auf einem kleinen Seitenkanal das Hausboot, das Coco sich als Versteck ausgesucht hatte.
    Es war eine Gegend, in der keine Prachtbauten standen, in der es keine große Uferbefestigung als Promenade gab. An diesem Teil des Ufers war die Natur noch intakt geblieben. Man hatte nichts geund verbaut und für Spaziergänger ein ideales Gebiet geschaffen. Das große, wilde und hektische London blieb außerhalb zurück, obwohl auch diese Umgebung nie schlief, denn Verkehr war noch genug auf den Straßen.
    Die große Fete fand am Ufer statt. Geschützt durch Zelte mußte es dort hoch hergehen. Es war eben eines dieser Sommerfeste, die stets in London gefeiert wurden und sich Jahr für Jahr wiederholten, so daß sie schon langweilig waren, weil sich immer die gleichen Leute trafen.
    Nicht weit vom Ziel entfernt fuhren wir durch eine Gartenanlage. Hier herrschte um diese Zeit Ruhe. Nur wenige Gärtner hielten sich in ihren Lauben auf, wie uns die Lichter zeigten, die versteckt hinter den Hecken schimmerten.
    »Gleich sind wir da!« meldete Mr. Jobb.
    Das »gleich« dauerte nicht einmal mehr eine Minute. Jenseits der Anlagen öffnete sich die Landschaft zum Fluß hin. Sehr flach, aber nicht unbedingt eintönig, denn vom Ufer her stachen einige Kanäle in die Landschaft hinein wie dunkle Arme.
    Die Party fand in der Nähe statt, und zwar weiter rechts von uns. In der Dunkelheit schob sich vom Boden her eine bunte Lichtglocke in die Höhe, und sicherlich waren auch Stimmen und Musik zu hören, wenn wir ausstiegen.
    Bisher waren wir auf Straßen oder Wegen gefahren. Die jedoch endeten hier. Das flache Gelände lag vor uns. Bei starkem Hochwasser überschwemmt und sehr wichtig als Ablaufgebiet. Jetzt, im Spätsommer, war alles trocken, und wir nahmen auch den Geruch wahr, der durch die offenen Fenster drang.
    Mr. Jobb fand den Kanal sofort. An seinem Beginn stoppte ich den Rover. Wir stiegen aus, waren wachsam. Suko stand in Mr. Jobbs Nähe, der allerdings keinerlei Anstalten traf, einen Ausbruchsversuch zu unternehmen. Er hatte eingesehen, daß Suko der Bessere war, und wahrscheinlich hoffte er auf die Zukunft, in der er Unterstützung erhalten würde.
    Er hatte nicht versprechen können, daß wir das Voodoo-Weib tatsächlich auf dem alten Kahn finden würden, aber es würde sich immer dort aufhalten, wo auch Menschen in der Nähe waren, denn seine Gier war unersättlich.
    Er führte uns und trottete mit gesenktem Kopf vor uns her. Hin und wieder schlenkerte er seine Arme wie jemand, der sich in Form halten will. Manchmal sprach er auch mit sich selbst. Allerdings in einer Sprache, die wir nicht verstanden.
    Es war keine schöne Sommernacht. Kein Maler hätte sie je auf eine Leinwand gebannt. Viel zu wolkig und deshalb auch zu finster. Die Gestirne hielten sich versteckt, der Mond war ebenfalls nicht zu sehen. Nur der leichte Wind blies uns gegen die Gesichter und brachte den typischen Flußgeruch mit.
    Es lagen mehrere Boote am Ufer. Wie kompakte Schatten hoben sie sich von der Wasserfläche ab.
    Zielstrebig ging Mr. Jobb auf ein bestimmtes Boot zu. Ich hoffte nur, daß er das richtige ausgesucht hatte und uns nicht noch in die Irre führte. Die Planke, die Schiff und Ufer verband, erwies sich als weich und nachgiebig.
    Auf Deck blieb Mr. Jobb stehen. Auch wir hielten an, und er drehte sich uns zu.
    »Sie ist nicht da!« sagte er.
    »Woher weißt du das?« fragte ich.
    »Ich spüre es.«
    Suko war einige kleine Schritte zur Seite gegangen und näherte sich bereits einem Niedergang. Wir standen auf keinem typischen Hausboot, sondern auf einem alten Lastkahn, der längst ausrangiert worden war.
    Ich sah Suko in gebückter Haltung. Mit der Lampe leuchtete er über die Stufen des Niedergangs hinweg in die Tiefe. Es waren auch typische Geräusche zu hören, denn Suko schnüffelte und zog dabei die Luft scharf durch die Nase.
    »Was hast du denn?«
    Er wandte sich zu uns um. »Mr. Jobb hat recht. Sie ist nicht mehr an Bord.«
    »Und?«
    »Aber sie war hier. Und zwar nicht als Zombie, sondern als Ghoul. Das kann ich noch riechen.«
    Er wartete meine
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