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1052 - Finale auf Chircool

Titel: 1052 - Finale auf Chircool
Autoren: Unbekannt
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kannst du ihr ja nachfliegen und es kontrollieren."
    „Das könnte dir so passen", grollte St. Vain. „Jetzt sehe ich, was du beabsichtigt hattest.
    Du wolltest mich von Bord locken."
    „Es ist mir egal, was du glaubst." Atlan würdigte den Betschiden keines Blickes mehr und machte sich auf den Rückweg zur Zentrale.
    St. Vain war wirklich ein erstaunliches Phänomen. Es verwunderte den Arkoniden, wie der Mann sich so unwahrscheinlich schnell in der SOL zurechtfand. Die vier Spoodies mußten seine letzten Gehirnreserven mobilisiert haben.
    Noch bevor Atlan sein Ziel erreichte, begegnete ihm Kars Zedder, der zu Tanwalzens engsten Freunden gehörte.
    „Der High Sideryt hat die drei Kranen von Bord gebracht", berichtete der schlanke Mann mit den schmalen Schultern. „Er fliegt sie persönlich zu der Robotstation."
    Das lenkte Atlan auf das Problem der Kranen. Ganz bewußt hatte er Tanwalzen diese Aufgabe überlassen. Der Chef des technischen Personals der SOL besaß schließlich die längsten Erfahrungen im Umgang mit dem Volk dieser Galaxis. Zusammen mit zweihundert Solanern hatte er unter dem kranischen Kommando die SOL als Spoodieschiff geführt. Atlan traute ihm daher am ehesten zu, daß er in der augenblicklichen Situation die Kranen um Hilfe gegen St. Vain und seine Irrsinnstaten bitten konnte.
    Der nicht sehr große Tanwalzen mit seinem watschelnden Gang und dem grobporigen Gesicht wirkte durch seine ruhige, aber bestimmte Art auch auf die Kranen vertrauenerweckend. Außerdem war er redegewandt und selbstsicher. Wenn es ihm nicht gelang, die Kranen zu beeinflussen, dann würde es keinem anderen gelingen.
    Atlan setzte auch auf das schlechte Gewissen der Kranen, die ihren Fehler beim überhasteten Angriff auf die Betschiden zugegeben hatten.
    Mit diesen Gedanken kehrte er in die Zentrale zurück, wo eine verständliche Nervosität herrschte. Tanwalzen war noch nicht zurück.
    Fenter Wilkins starrte Atlan mißtrauisch an. Der Bauer war trotz seiner zwei Spoodies der Situation kaum gewachsen.
    „Die Roboter St. Vains haben das Schiff wieder verlassen", berichtete einer des Personals. „Sonst ist nichts geschehen."
    „Das heißt nicht St. Vain", schimpfte Wilkins wütend. „Das heißt des Herzogs von Krandhor."
    Atlan legte das Blatt Kritzels unauffällig so ab, daß er es jederzeit beobachten konnte.
    Im Augenblick bildete sich keine Schrift.
    Das blieb auch so, bis Tanwalzen zurückkehrte. Er machte keinen freudigen Eindruck.
    Atlan erkannte auch ohne Worte an seinem Blick, daß er bei den Kranen nichts erreicht hatte.
    „Sie verlangen von uns", sagte Tanwalzen, „daß wir umgehend für die Freilassung von Darobust sorgen."
    „Das dürfte euch nicht schwer fallen", erklärte Fenter Wilkins. „Ihr braucht nur das Schiff startklar zu machen. Dann werden die Kranin und die Solanerin freigelassen. Unsere versteckten Bomben sind uns Garantie genug."
    Der Betschide erhielt keine Antwort.
     
    *
     
    Foster St. Felix streifte ruhelos durch das Raumschiff. Seine Stimmungen wechselten von Minute zu Minute, und er konnte keinen Grund dafür erkennen.
    Einmal überwog das Verlangen, die Schiffsführung dazu zu drängen, daß man endlich wieder starten würde, damit er im freien All den Leerraum aufsuchen konnte, um sein Potential an Ekick zu kompensieren. Dann befiel ihn wieder ein Schlafbedürfnis und eine Gleichgültigkeit, die ihn alle anderen Wünsche vergessen ließen.
    Er war sich kaum bewußt, daß er zum Sprecher der 320 Buhrlos ernannt worden war.
    Wenn er doch einmal daran dachte, so fiel ihm nicht mehr ein, ob ihn die Gläsernen gewählt hatten oder ob er von der Schiffsführung dazu eingeteilt worden war.
    Nur ein einziges Gefühl blieb seit Tagen mit großer Beständigkeit. Foster St. Felix vermeinte etwas in seinem Innern zu spüren, das ihn in eine bestimmte Richtung ziehen wollte. Das Drängen war unbestimmt, aber eindeutig räumlich richtungsabhängig. Alles, was er bislang hierzu festgestellt hatte, war, daß dieses Ziel nicht innerhalb der SOL lag.
    Es mußte weit entfernt sein, denn auch nach dem Flug von Spoodie-Schlacke nach Chircool hatte sich diese Richtung nicht geändert.
    In einem Trakt, der aus verwaisten Unterkünften bestand, traf er zwei andere Buhrlos.
    Sie schenkten ihm keine Beachtung und sprachen auch untereinander kein Wort. Für Foster gab es keinen Grund, ein Gespräch zu suchen. Er wußte nicht nur, daß es den anderen Weltraumgeborenen ebenso erging wie ihm. Er fühlte es.
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