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1018 - Die Spur der irren Luna

1018 - Die Spur der irren Luna

Titel: 1018 - Die Spur der irren Luna
Autoren: Jason Dark
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seinem Lebensretter geworden. Auch wenn die Brust wie verrückt schmerzte und er sich eine Prellung oder einen Bluterguß zugezogen hatte, aber er war nicht tot. Luna Limetti hatte auch kein zweites Mal geschossen. Sie mußte davon ausgegangen sein, daß eine Kugel genügt hatte.
    Für sie war Ignatius tot.
    Als er daran dachte, mußte er lachen. Zwar war ihm danach nicht zumute, aber er konnte nicht anders. Das Lachen brach aus ihm hervor, auch wenn sich seine Schmerzen dabei verschlimmerten und er das Gefühl hatte, als würde seine Brust dabei auseinandergerissen. Dieses Lachen glich einer Befreiung. Er brauchte es, um wieder zu sich selbst zu finden. Es war so wichtig, und da wurden die Schmerzen zweitrangig.
    Irgendwann war auch diese Reaktion vorbei. Ignatius kam sich wieder »normal« vor.
    Bei ihm hieß es: Schmerzen aushalten. Versuchen, sich nur auf sich selbst zu konzentrieren und irgendwann auch genügend Kraft zu haben, um aufzustehen.
    Noch fiel es ihm schwer. Er wollte sich auch erst ausruhen und auf dem Rücken liegenbleiben. Der Mönch probierte nur bereits aus, ob und wie er sich bewegen konnte.
    Er zog die Beine an. Gut hatte das geklappt. Er versuchte es mit den Armen. Das gelang ihm zwar auch, war allerdings mit einigen Schwierigkeiten verbunden, denn durch die Bewegungen spürte er die Schmerzen wieder stärker.
    Über seine Lippen drang ein Stöhnen. In der Brust schien einiges gebrochen oder verstaucht zu sein.
    Da mußten auch die Rippen etwas abbekommen haben.
    Egal, nur nicht aufgeben.
    Weitermachen.
    Er atmete durch den offenen Mund. Es drang keine frische Luft in seine Lungen. In der verdammten Werkstatt war es nicht nur heiß, sondern auch schwül. Da stand die Luft, und sie bewegte sich an keiner Stelle. Sie war einfach grausam, ein Feind - ebenso wie Luna Limetti.
    Mit ihr mußte er ebenfalls rechnen. Okay, sie war verschwunden. Daß sie das blieb, daran wollte er nicht glauben. Sie würde zurückkehren. Sie würde nachschauen, und wenn sie gesehen hatte, was passiert war, würde sie ihn richtig töten.
    Der Gedanke an diese Zukunft sorgte bei Ignatius für einen entsprechenden Kraftschub. So gelang es ihm, seinen Willen zu mobilisieren. Er konnte einfach nicht mehr liegenbleiben.
    Sein Körper schmerzte nicht nur in Höhe der Brust. Die Stiche zogen sich bis hinein in die Schultern und von dort aus glitten sie über den Rücken hinweg, bis hin zu den Hüften, wo sie allmählich nachließen.
    Ignatius bewegte den Kopf und schaute sich so gut wie möglich um, während er noch lag.
    Es war noch immer die gleiche Werkstatt. Da hatte sich nichts verändert. Er sah den Tisch, die Werkzeuge, mit denen Luna Limetti ihre Kleidung herstellte. Dazu gehörten- Zangen, Hämmer, aber auch Feilen und andere Gegenstände, die ihm unbekannt waren.
    In der Nähe stand ein Tisch. Eigentlich mehr eine Werkbank, weil ein Schraubstock darauf montiert war. Für Ignatius war es günstig, denn diesen Tisch konnte er gut als Stütze nutzen. Den Arm anheben, die Hand auf die Kante legen, sich dort festklammern, so müßte es gehen. Ignatius war nicht mehr der jüngste Mensch, das merkte er sehr bald, als er seinen Arm anhob. Durch die Bewegung nahmen die Schmerzen in seiner Brust zu und erreichten bald einen Punkt, an dem er am liebsten aufgegeben hätte.
    Das tat er nicht. Ignatius dachte an sein Ziel. So war es leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden. Als seine Finger die Tischkante umklammert hatten, wertete er das als einen ersten Erfolg. Über seine Lippen huschte ein Lächeln.
    Der Schweiß rann in Strömen übers Gesicht. Er klebte auch auf seinem Körper. Er hatte die Haut glatt werden lassen, und die Finger der linken Hand rutschten von der Tischkante ab, als er auch damit nachgefaßt hatte.
    Es klappte trotzdem. Zwar stöhnte Ignatius auf, weil die Schmerzen in der Brust sich ausbreiteten, als wollten sie den Oberkörper zerreißen, doch an Aufgeben dachte er nicht. Er machte weiter. Er kämpfte sich hoch. Er war nicht mehr zu halten und lachte, als er auf den Beinen stand, den Tisch noch immer als Stütze benutzend.
    Geschafft! Ich habe es geschafft! Ich bin da. Ich bin weiter. Ich werde nicht aufgeben!
    Er beugte den Kopf nach vorn. Von der Stirn löste sich der Schweiß in Tropfen und klatschte auf die Werkbank. Wieder atmete er keuchend durch den offenen Mund und stierte vor sich hin. Die Energie steckte auch jetzt noch in ihm, und er würde niemals aufgeben.
    Die Beine zitterten, und
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