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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy
Autoren: Unbekannt
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erfaßte die schwebende Qualle, die sich gemächlich herabsenkte. Sie glitt über ihn hinweg. Er wandte sich um, um ihren Flug weiter zu verfolgen ... und gewahrte einen Aychartaner, der geräuschlos aus dem Hintergrund des Raumes aufgetaucht war.
    Er trug einen Raumanzug wie die Truppen, die Surfo in den torpedoförmigen Fahrzeugen gesehen hatte. Die Qualle glitt auf ihn zu. Er griff sie aus der Luft und setzte sie sich, wie der Aychartaner dort oben auf dem Gehsteig getan hatte, in den Organwulst. „Ich bin 3-Marli", hörte Surfo es aus der Qualle dringen. „Ich bringe euch zu eurem Schiff zurück."
    Er wandte sich ab, offenbar keine Sekunde lang daran zweifelnd, daß die drei Betschiden ihm folgen würden. Vor ihm in der Wand des Kuppelraums tat sich ein Durchgang auf. Durch einen Korridor von wenigen Metern Länge erreichten sie einen niedrigen, langgestreckten Raum, in dem mehrere torpedoförmige Fahrzeuge standen.
    Sie gehörten dem kleineren Typ an und besaßen jedes fünf hintereinander angeordnete Sitzplätze, von denen der vorderste für den Piloten bestimmt war. Als der Aychartaner auf das Fahrzeug zutrat, verflüchtigte sich die transparente Überdachung, die über den Sitzen gelegen hatte. „Steigt ein", befahl der Aychartaner.
    Surfo nahm den zweiten Sitz. Er wollte soviel wie möglich sehen. Aber die Enge machte ihm zu schaffen. Das Gefährt war für Aychartaner gemacht, nicht für Wesen seiner Größe. Ehe er sich's versah, setzte das Fahrzeug sich in Bewegung. Es glitt an den übrigen vorbei und näherte sich einer Wand, in der erst im letzten Augenblick eine Öffnung entstand. Mit Erstaunen nahm Surfo zur Kenntnis, daß das durchsichtige Kabinendach sich wieder über dem Fahrzeug geschlossen hatte.
    Durch die Öffnung gelangten sie in einen der mit Metall verkleideten Kanäle, wie Surfo sie von seiner Fahrt auf der Liege kannte. Die Beleuchtung war so grell wie zuvor, aber der Fahrzeugverkehr hatte drastisch nachgelassen. Daraus und aus dem Nachlassen des Lärms schloß Surfo, daß das Gefecht beendet war. Nicht ohne Beklemmung fragte er sich, was aus der SANTONMAR geworden sein mochte.
    Seine Beobachtung des Piloten erwies sich als nutzlos. Der Aychartaner saß ruhig und bequem in seinem Sitz und tat nichts. Es gab auch keine Kontrollen oder Anzeigeninstrumente. Das Fahrzeug bewegte sich rasch und geräuschlos, offenbar ferngesteuert und mit Hilfe eines Antriebsmechanismus, der nicht im Torpedo selbst, sondern wahrscheinlich in den Wänden untergebracht war. Der Kurs, den der Torpedo einschlug, war verschlungen und verworren. Der Kanal verlief in stetiger Krümmung, die manchmal nach rechts, dann wieder nach links, oft nach oben und dann wieder nach unten gerichtet war. Er wurde von anderen Kanälen gekreuzt, aber niemals rechtwinklig, sondern in äußerst spitzen oder stumpfen Winkeln. Hätte jemand Surfo den Auftrag gegeben, zum Ausgangspunkt der Fahrt zurückzukehren, so hätte er dies schon nach wenigen Minuten als völlig hoffnungslos betrachtet.
    Sie gelangten schließlich an einen Ort, an dem die Wand des Kanals auf einer Seite eingedrückt war. Die Beleuchtung war zum Teil ausgefallen. Das spiegelnde Metall der Kanalwand hatte einen schmutzigbraunen Überzug erhalten. Auf der Seite, die der Verformung gegenüber lag, war die metallene Wandung aufgerissen und ließ das nackte, grobporige Felsgestein zum Vorschein kommen.
    Der Torpedo verlangsamte seine Fahrt, während er die Einschnürung passierte. Surfo sah Objekte, nicht größer als Ratten, die huschend über das zerbeulte, verfärbte Metall glitten, und nahm mit Erstaunen wahr, wie die Metalloberfläche überall dort, wo die Ratten am Werk waren, ihre natürliche, schimmernde Farbe zurückerhielt und die Falten sich glätteten. Die rattengroßen Objekte waren aychartanische Werkroboter.
    Dort, wo der nackte Fels durch die aufgerissene Metallhaut schaute, stak ein großes, torpedoförmiges Fahrzeug, die Bordwand aufgeschlitzt und den spitzen Bug metertief im Gestein vergraben. Ein halbes Dutzend regloser Körper lag um das Wrack verstreut.
    Sie kamen an noch mehreren solcher Stellen vorbei. Das Raumschiff der Aychartaner war im Verlauf des Gefechts erheblich beschädigt worden. Um so unverständlicher kam Surfo im nachhinein die unerschütterliche Ruhe der Aychartaner vor, denen er in der Kuppelhalle gegenübergestanden hatte.
    Der Häufigkeit der Schäden nach zu urteilen, bewegte sich der Torpedo jetzt unmittelbar unter der
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