Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0994 - Problem Langzeitwaffe

Titel: 0994 - Problem Langzeitwaffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kohle und an der Synthetisierung aller nur denkbaren Materialien arbeiteten. Die Menschen, die dort beschäftigt waren, lebten und arbeiteten fast ausnahmslos in ihren weit verstreut liegenden Bungalows. Fortgeschrittene Computer-technik hatte es ermöglicht, von Hausterminals aus nahezu jede Tätigkeit auszuführen, auch wenn das nicht immer praktiziert wurde.
    Dun Vapido hatte aus verschiedenen Hinweisen mit Hilfe seiner Parabegabung der PSI-Analyse herausgefunden, daß die Firma Transsynt Ltd. im Remscheid Memorial Areal OrganTransplantate vertrieb, die unmöglich ausnahmslos aus synthetisch hergestelltem Rohmaterial gezüchtet worden sein konnten, wie es gesetzlich vorgeschrieben und technisch machbar war. Einerseits überstiegen die Verkaufszahlen die Produktionskapazität bei weitem, und andererseits lagen die Preise von Transsynt unter denen der Konkurrenz und ließen sich nicht mit scharfer Kalkulation erklären.
    Das alles fiel zwar nicht unter die Kompetenzen Dun Vapidos, aber sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn hatte ihn Nachforschungen anstellen lassen. Es waren rein private Nachforschungen gewesen, und sie waren über die zuständigen Behörden gelaufen, bis er plötzlich bei allen Anfragen auf eine Mauer des Schweigens stieß, die ihm zu denken gab.
    Es dauerte nicht lange, da fand Dun Vapido heraus, daß der Erste Regionsverwaltungs-Vorsitzende für die Mauer des Schweigens verantwortlich war - und er saß gleichzeitig im Aufsichtsrat von Transsynt Ltd.
    Dun Vapido hatte sich mit Eawy ter Gedan in Verbindung gesetzt und sie gebeten, ihm bei seinen Nachforschungen zu helfen. Sehr bald fand sie heraus, daß Transsynt regelmäßige Lieferungen erhielt, die als SyntheseGrundstoff deklariert waren und jedesmal mit einem verschlüsselten Hyperkomspruch angekündigt wurden.
    Die Kodierung war nicht so hochwertig, daß Eawy sie nicht entschlüsseln konnte.
    Und in diesen Sekunden schien abermals eine Lieferung angekündigt zu werden ...
    Deshalb faßte sich Dun Vapido in Geduld. Nach knapp einer Minute kam wieder Leben in Eawys Augen.
    Sie wandte den Kopf und blickte ihren Gefährten an.
    „Zwanzig Minuten, Dun", sagte sie. „Diesmal werden dreißig Tonnen geliefert."
    Dun Vapido merkte, wie seine Handflächen feucht wurden. Er blickte hinüber zum oberirdischen Teil der Anlage zur Herstellung synthetischer Organ-Transplantate, der als kleiner Stahl-Glassit-Komplex zwisehen der künstlichen Hügellandschaft mit ihren künstlichen Seen lag.
    Der Gleiter war nur knapp fünfhundert Meter davon entfernt und konnte von dort aus nicht gesehen werden, da er nur wenige Zentimeter über eine Bodenwelle ragte. Eine hauchdünne Schneedecke lag über dem robotgepflegten Rasen und verzuckerte die Aste und Zweige von Bäumen und Sträuchern.
    „Sie fahren die Laderampen aus", flüsterte Dun und beobachtete die acht Tunnelröhren aus Leichtbauplastik, die sich gleich Flugsteigen aus dem Gebäudekomplex schoben, zwei Meter über dem Boden, also in der Höhe, in der schwere Lastenschweber ihre Frachtschleusen hatten.
    „Ich wollte, ich könnte es irgendwie schaffen, auch zu senden und nicht nur zu empfangen", sagte Eawy.
    „Dann brauchten wir nicht zu befürchten, angepeilt zu werden."
    Dun sagte nichts dazu. Er kannte Eawys Kummer und wußte, daß ihre Argumentation unbegründet war, weil sich schließlich jedes Funkgerät anpeilen ließ, wenn es sendete, egal, ob es sich um ein technisches oder organisches Gerät handelte.
    Schweigend warteten die beiden Mutanten. Knapp zwanzig Minuten nach dem Empfang der Sendung näherte sich von Solingen Memorial Areal eine Kolonne von acht schweren Lastenschwebern.
    „Es sind Kühlfahrzeuge!" rief Eawy aufgeregt.
    Dun lächelte grimmig.
    Natürlich war es möglich, daß der Synthese-Grundstoff in Form eines Halbfertigfabrikats geliefert wurde, dann mußte er während des Transports gekühlt werden. Aber dann wäre Transsynt die einzige Firma Terras, die Halbfertigfabrikate für die Transplantat-Herstellung bezog - und sie hätte nicht so preiswert liefern können.
    Er wartete, bis die Lastenschweber an den Laderampen angedockt hatten. Dann wollte er sich konzentrieren. Aber plötzlich merkte er, wie die Impulse des Margor-Schwalls, deren Schauer er schon nicht mehr bewußt registriert hatte, sich veränderten.
    Unwillkürlich konzentrierte er sich auf die genaue Feststellung dieser Veränderung - bis Eawy ihm den Ellenbogen in die Rippen stieß und sagte: „Ich merke es auch,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher