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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer
Autoren: Unbekannt
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suchten nach dir. Jemand sagte, du seist an Bord gegangen."
    „Sprich für dich selbst, alter Mann", dröhnte Grador. „Ich bin nicht unruhig. Ich will mich nur vergewissern, daß das indische Mannweib hier nicht das ganze Labor zerteppert."
    „Wenn du deinen feisten Schädel herhältst", knurrte Valba, „schlage ich gerne ein paar Meßgeräte darauf entzwei."
    Grador wandte sich an Larsa.
    „Was hast du vor?"
    Larsa, nicht sonderlich erbaut über die Störung, antwortete: „Schau zu, dann wirst du’s gleich erfahren.
    Fertig, Valba?"
    Der Motor erwachte zu surrendem Leben. Larsa trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Mein Gott, das ist blödsinnig! Ich habe wahrhaftig große Angst, der Quarz könnte sich an mir rächen.
    „Keine Reaktion", sagte Valba.
    Das Summen des Motors wurde ungleichmäßig. Er kämpfte gegen den Widerstand des Kristalls. Quarz war ein hartes, überaus belastbares Material. Larsa ertappte sich dabei, wie sie die Fauste ballte, als könne sie dem Schraubstock damit helfen.
    „Schwache Impulse", sagte Valba.
    Ein Knirschen wie von Glassplit-tern unter der Sohle eines Stiefels. Der Motor heulte auf. Im nächsten Augenblick rieselte Quarzstaub zwischen den Backen des Schraubstocks hervor.
    „Heh, das hat sie wirklich auf Trab gebracht", sagte Valba.
     
    *
     
    Die Aufzeichnungen waren klar und deutlich. Von geringfügigen Frequenzunterschieden abgesehen, hatten alle Proben identische Reaktionen geliefert. Valba programmierte den Synthetisierer. Es ging darum, dieselbe Hyperimpulsfolge zu erzeugen, die die Kristallproben bei der Zerstörung des Quarzstücks abgestrahlt hatten.
    Larsa erläuterte ihren Zuhörern die Philosophie ihres Experiments.
    „Wir wissen jetzt, wie der ModulQuarz auf einen deutlich negativen Stimulus reagiert. Diese Signalfolge ist, wenn man so will, das Äquivalent eines Schmerzens- oder Entsetzensschreis. Wir wollen herausfinden, wie der Modul-Quarz reagiert, wenn das Experiment umgekehrt wird. Wirspannen diesmal kein Quarzstück in den Schraubstock, sondern berieseln die Proben mit Hyperimpulsen, wie sie sie selbst vor kurzem von sich gegeben haben. Wir wollen wissen, wie sie reagieren, wenn sie ihre eigenen Schmerzensschreie hören."
    Grador Shako nickte.
    „Ich habe mir schon immer gedacht, daß bei euch Wissenschaftlern da oben",. er tippte sich mit dem Finger gegen die Schläfe, „ein pear Rädchen locker sein müßten. Der Quarz hört also. Und er schreit. Und er empfindet Schmerz und Entsetzen. Womöglich hat er auch Hunger, wie? Was füttert ihr ihm?"
    Er lactate brüllend. Larsa wandte sich ab und ließ ihn einfach stehen. Paar Kox’ Gesicht verriet deutliche Anzeichen von Unbehagen.
    Larsa wandte sich um.
    „Grador, du hältst entweder den Mund, oder du verschwindest. Das trier ist mein Labor."
    Grador Shako gab ein unverständliches Gemurmel von sich.
    „Synthetisierer?" rief Larsa.
    „Fertig."
    „Los geht’s - geringste Leistung!"
    Die Kristallproben waren nach wie vor an die Registriergeräte angeschlossen. Diesmal beobachtete Larsa die Anzeigen, während Valba Sringhalu die Intensität der synthetischen Strahlung je nach Bedarf regulierte. Die Proben verhielten sich völlig ruhig. Sie reagierten nicht auf die Strahlung, die sie selbst vor wenigen Minuten emittiert hatten: Wahrscheinlich sind wir auf dem falschen Weg, dachte Larsa mutlos.
    Im Hintergrund des Raumes wurde es laut. Ein lautes Keuchen war zu hören. Eine halb erstickte Stimme schrie: „Aufhören! Um alles in der Welt aufhören!"
    Larsa winkte Valba zu, sie solle den Synthetisierer in Ruhe lessen. Rubin Frekk stolperte in den Lichtkreis, beide Hände gegen den Schädel gepreßt, das Gesicht vor Schmerz verzerrt.
    „Geht ... geht hinaus!" stammelte en „Hört euch das an. Und schaltet ... schaltet das verdammte Ding dort aus!"
    Larsa winkte abermals. Der Synthetisierer schwieg.
     
    *
     
    Die Szene war unwirklich. Die Sternenmasse des Milchstraßenzentrums war wie eine Wolke aus Licht, die vom südlichen Horizont aufstieg, die Hälfte des Firmaments umfassend, und bis zum Zenit hinaufreichte. Die Nacht war heller als eine terranische Vollmondnacht. Aber das war nicht das wirklich Beeindruckende.
    Unirdische Töne zitterten in der Luft. Sie kamen von überall her, ihr Ursprung ließ sich nicht definieren.
    Sie vereinigten sich zu einer Melodie, wie sie Menschenohren noch nie gehört hatten, einem eindringlichen klagenden Gesang.
    Larsa erschauderte. Die Kristallintelligenz
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