Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0977 - Liliths grausame Falle

0977 - Liliths grausame Falle

Titel: 0977 - Liliths grausame Falle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als Feindin angesehen. Und wenn Lilith merkt, daß ihr jemand feindlich gegenübersteht, zieht sie daraus die Konsequenzen. Deshalb wirst du hier sterben…«
    Es war Jane in diesem Moment sogar ziemlich egal, wie man sie umbringen würde, wenn nicht dieses fürchterliche Geräusch im Schacht sie gequält hätte.
    Für die nahe Zukunft waren Lilith und auch Charlotte vergessen. Es gab nur noch dieses verdammte Geräusch, das widerliche Knirschen, als wären die inneren Schachtwände dabei, sich zu öffnen.
    Da kroch etwas aus ihnen hervor.
    Jane konnte es noch nicht erkennen. Zudem traute sie sich nicht, ihren Kopf zu bewegen, aus Furcht, daß diese Bewegung falsch verstanden werden könnte. Aber das Geräusch blieb erhalten. Es nahm sogar noch an Lautstärke zu, und erst jetzt bekam Jane mit, was sich in und an den Wänden tat.
    Sie hatten sich an bestimmten Stellen geöffnet, weil sie dem Druck nicht hatten standhalten können.
    Beim ersten Eindruck kamen sie Jane vor wie große Öffnungen von irgendwelchen Augen, die sich aus dem Innern der Erde nach vorn drücken wollten, sich aber auf dem Weg aus ihren Verstecken in etwas anderes verwandelten, wobei sie ihren ersten Glanz nicht verloren.
    Keine Augen mehr.
    Augen bestehen auch nicht aus Stahl. Diese Gegenstände schon, denn aus den Innenmauern hervor bohrten sich Stäbe. Dicker als Lanzen, ungefähr so dick wie die Pfähle.
    Und mit Spitzen versehen!
    Spitzen aus Stahl, die leicht durch jeden Körper dringen konnten.
    Das alles nahm Jane Collins nur wahr. Dabei war sie nicht in der Lage, an ihre eigene Sicherheit zu denken, während die vier Pfähle sich von verschiedenen Seiten immer näher an sie heranschoben, was von Charlotte durch ein kaltes Lachen begleitet wurde.
    Es war eine Frage der Zeit, wann eine der Spitzen Jane erwischte und durchbohrte.
    Urplötzlich fiel die kalte Furcht von ihr ab. Jane konnte wieder denken. Durch ihren Kopf rasten die Gedanken. Sie überlegte, was sie noch unternehmen konnte, um diesem grausamen Ende zu entgehen.
    Als einziger Ausweg bot sich der halbmondförmige und niedrige Durchschlupf an der hinteren Stollenwand an.
    Sie drehte sich.
    Liliths bleiches Gesicht grinste sie kalt an.
    Dort also nicht.
    Jane fuhr wieder herum.
    Jetzt starrte sie gegen Charlotte. Die hielt noch immer das Beil fest, aber sie setzte es nicht ein, weil sie sehen wollte, wie Jane von den Spitzen durchbohrt wurde. Die Hand mit der Hackwaffe pendelte auf und nieder, als wollte Charlotte damit beweisen, daß sie noch über einen weiteren Trumpf verfügte.
    Jane kam nicht weg.
    Die Pfähle drangen in unterschiedlicher Höhe aus den Wänden.
    Die Falle war zugeschnappt.
    Janes Angst steigerte sich. Es gab nichts, wohin sie fliehen konnte. Charlotte kicherte wie ein kleines Mädchen. Der Engel hatte sich in einem sadistischen Teufel verwandelt, der miterleben wollte, wie die angebliche Freundin starb.
    Noch hatten die Spitzen Janes Körper nicht erreicht. Aber ihr blieb nicht mal eine Minute, dann würde sie einen so schrecklichen Tod erleben, wie er kaum vorstellbar war.
    Noch knirschte es in der Wand. Die Pfähle arbeiteten sich hindurch. Staub umwehte die Öffnungen.
    Charlottes Kichern war verstummt. Dafür hörte sich Jane selbst atmen. Und dieses Geräusch gefiel ihr gar nicht. Das stoßweise Herauspressen der Luft zeugte von ihrer wahnsinnigen Angst, die sie eigentlich hätte hinausschreien wollen. Durch ihren Körper tobte eine selten erlebte Hitze, als wäre die Flamme ihres latenten Hexendaseins wieder angefackelt worden.
    Es konnte so sein, mußte aber nicht.
    »Gleich stirbst du!« erklärte Charlotte mit freudiger Stimme. »Und ich kann zuschauen.«
    Jane gab keine Antwort. Sie war nicht mehr in der Lage, überhaupt etwas zu sagen.
    Dafür zuckte sie zusammen, denn von zwei Seiten zugleich wurde sie berührt. Einmal unten an der linken Wade, zum anderen an der rechten Hüfte. Da drückten die Spitzen schon dagegen, und wenn Jane noch zwei Sekunden länger blieb, war es vorbei.
    Das wußte sie.
    Und plötzlich drehte sie durch. Es war ein letzter Versuch, ihr Leben zu retten oder zu verlängern, denn bevor die Spitzen in ihren Körper eindringen konnten, entwischte sie ihnen mit einem Sprung nach vorn. Damit hatte Charlotte nicht gerechnet. Sie fühlte sich von Janes starken Händen umklammert, wurde herumgerissen und dorthin geschleudert, wo die Pfähle sich trafen.
    Charlotte brüllte.
    Es war furchtbar, denn der höchste hatte sie erwischt.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher