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0977 - Liliths grausame Falle

0977 - Liliths grausame Falle

Titel: 0977 - Liliths grausame Falle
Autoren: Jason Dark
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auf seine Oberschenkel. »Sie erwarten natürlich einen Kommentar, meine Herren. Den will ich auch gern von mir geben. Ich muß dabei ehrlich gestehen, daß mich Ihre Ausführungen überrascht haben, denn von einem Liebesnest in meiner Umgebung oder meinem Revier habe ich bisher noch nichts gehört. Das ist mir völlig neu.«
    Suko winkte ab. »Von einem direkten Liebesnest kann man wohl auch nicht sprechen«, meinte er und lächelte dabei. »Es ist wohl eine Person, die in Ihrem Revier diesem Beruf nachgeht. Das auch nicht immer. Häufig ist sie in London.«
    Oswald Crane stieß die Luft aus. »Wissen Sie über die Größe meines Reviers Bescheid?«
    »Nein.« Da sprach Suko für mich mit.
    »Wissen Sie«, sagte er und setzte sich wieder vor, um den Schreibtisch als Stütze zu benutzen. »Ich will Sie nicht mir irgendwelchen Rationalisierungsmaßnahmen langweilen, aber die gehen auch an uns nicht vorbei. So sind einige Reviere zusammengefaßt worden. Der Ashdown Forest ist schon ziemlich groß. Trotzdem kann ich Ihnen versprechen, daß wir die Behausung irgendwann finden werden, aber eben nur irgendwann. Ich brauche eine Angabe über die Umgebung, in der wir suchen müssen, denn wie ich merke, sind Sie auch im Zeitdruck.«
    »Das auf jeden Fall.«
    »Dann wird es schwer, Inspektor.«
    Suko schaute mich an. Ich hob die Schultern. Eine Idee hatte ich nicht. Zudem kannten wir dieses Gebiet nicht. Oder nur vom Namen her, denn der Ashdown Forest war schon als Erholungsgebiet bekannt, aber er war nicht so auf Erholung getrimmt worden wie andere Parks. Da gab es keine Gehege oder ähnliche Einfriedungen, sondern viel Einsamkeit und Spazierwege. Zudem war das Gebiet kaum besiedelt.
    Kleine Ortschaften, auch einzeln stehende Häuser, die aber befanden sich meist in der Nähe der Dörfer, denn die Menschen mußten versorgt werden.
    »Wir suchen eine Hütte«, sagte ich und präzisierte. »Eine einsam stehende Hütte.«
    Crane hob die Augenbrauen. »Da sind Sie sich sicher?«
    »Fast.«
    Suko unterstützte mich. »Wir gehen davon aus, daß die Person, die wir suchen, die Einsamkeit wählt, damit man sie nicht so leicht entdeckt. Wir haben Ihnen von den verschwundenen Personen berichtet und suchen natürlich eine Ort oder Platz, wo das gut durchgezogen werden kann.«
    »Verstehe.« Der Oberförster nickte. Er schaute versonnen gegen den Bildschirm des Monitors, dachte nach und rückte nach einer Weile mit den Ergebnissen seiner Überlegungen heraus. »Ich kann mir vorstellen, daß diese Männer nicht zu Fuß gekommen sind, wenn sie die betreffende Person besuchten.«
    »Davon ist auszugehen!« stimmte ich zu.
    »Wenn man also den Menschen verschwinden läßt, muß auch sein Wagen abtauchen.«
    »Richtig.«
    Crane lächelte. »Damit könnten wir das Gebiet schon etwas einengen«, sagte er leise.
    Der Mann war gut. Er befand sich auf dem richtigen Weg. Ich nickte ihm aufmunternd zu, damit er seinen Gedanken nur nicht zu lange unterbrach oder vergaß. »Zum Glück kenne ich mein Gebiet ganz gut, ich laufe viel Streife…«
    »Also denken Sie daran, daß es Orte gibt, wo man Autos verschwinden lassen kann?«
    »Ja, Mr. Sinclair.«
    »Wasser?«
    Er lächelte und nickte mir zu. »Das ist es: Wasser. Ein Teich, ein kleiner See.«
    »Den es hier in der Nähe gibt.«
    Diesmal lachte er. »Einen, Mr. Sinclair? Da irren Sie sich. Im Ashdown Forest gibt es mehrere Gewässer, die für ein Verschwinden von Autos geeignet wären. Und auch welche, die ihre Beute festhalten. Denn der Grund ist oft schlammig.«
    »Das ist natürlich eine Spur«, sagte Suko. »Dann fehlt uns nur noch die Hütte am See.«
    »Meinst du, daß es so einfach ist?«
    »Ja, denn das Leben ist sehr einfach. Die Menschen machen es nur immer kompliziert.«
    Ich wandte mich direkt an den Oberförster. »Gibt es die Hütte in der Nähe eines Sees?«
    »Das werden wir gleich haben«, antwortete er und schaltete den Computer ein. Er bedeutete uns, hinter ihn zu treten, und auf dem Bildschirm sahen wir die Karte des Gebietes.
    Er spielte mit der Maus. Verschiedene Ausschnitte holte er uns auf den Monitor.
    Wir sahen die Seen, die blau eingezeichnet waren. Häuser gab es so gut wie keine, und dann erschien ein anderes Bild, das Crane stehenlassen wollte, denn er löste seine Hand von der Maus.
    »Dort - bitte.« Er fuhr mit dem Stuhl zurück, damit Suko und ich ein besseres Sichtfeld bekamen.
    Das Gewässer fiel auf. Es mußte das größte in der Nähe sein. Mich erinnerte es an
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