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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie
Autoren: Unbekannt
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und Zahlenkombinationen. Sie sagten Runny nichts. Für die Menge schienen sie aber eine starke Anziehungskraft zu haben.
    Runny fiel lediglich auf, daß mehrere Male Verzweiflungsschreie ertönten, wenn irgendwo eine Zahl kleiner wurde, und daß die Menge verstummte, wenn die Zahlen größer wurden. Immerhin wußte er aus den Nachrichten, daß es an der Börse um viel Geld ging. Er hätte gern einen der Männer oder eine der Frauen in seiner Nähe gefragt, was eigentlich geschah, aber er konnte seine Scheu wegen seiner mangelnden Sprachkenntnisse nicht überwinden.
    Plötzlich wurde es still. Zwei elegant gekleidete Männer verließen die Börse. Ein Luxusqleiter schwebte heran und nahm sie auf.
    „Hast du gesehen?" flüsterte ein Mann einer Frau zu. Er stand unmittelbar neben Runny. „Das waren Mellison und Garber. Sie sind ein bißchen klüger als wir. Sie sind Baissiers."
    „Baissiers?" fragte sie. „Wieso?"
    „Spekulanten, die ihr Geschäft verstehen", erläuterte er. „Sie haben darauf spekuliert, daß die Kurse fallen.
    Je tiefer die Kurse fallen, desto besser für sie."
    „Verstehe ich nicht."
    „Es ist wie bei einer Wette", er.klärte er. Runny schob sich noch ein wenig näher an ihn heran, um sich nichts entgehen zu lassen. „Sie haben sozusagen mit anderen Wertpapierinhabern gewettet. Sie haben schon vor Tagen Wertpapiere gekauft und vereinbart, daß sie erst heute bezahlen müssen - mit dem heutigen Kurswert.
    Natürlich haben sie die Papiere schon vor Tagen für einen wesentlich höheren Wert verkauft. Es heißt, daß sie in wenigen Tagen Millionen verdient haben."
    „Und du Trottel hast ihnen unser letztes Geld in den Rachen geworfen", erwiderte sie wütend.
    Runny sah, daß er gelassen lächelte.
    „Auf das bißchen kommt es nicht an. Mir tun nur die anderen leid, die zu wenig Ahnung vom Börsengeschehen haben. Jemand hat ihnen eingeflüstert, daß es ganz leicht sei, hier Geld zu verdienen. Sie haben alles riskiert und alles verloren. Manche haben sogar Kredite aufgenommen, um sich Wertpapiere zu kaufen, und jetzt wissen sie nicht, wie sie ihre Schulden zurückzahlen sollen."
    Der Mann schob seine Frau weiter. Die beiden verließen den Börsenvorplatz. Runny blickte ihnen bedauernd nach. Er hätte gern noch mehr gehört. Immerhin ahnte er nun, um was es ging. Die Menschen, die spekuliert und verloren hatten, taten ihm leid.
    „Verdammte Orbiter", sagte ein älterer Mann hinter ihm. „Wenn sie nicht gekommen wären, hätten wir ein Vermögen gemacht."
    „Wir sollten noch nicht aufgeben", bemerkte ein anderer, der neben ihm stand.
    „Bist du verrückt?"
    „Wenn es Tifflor gelingt, das Orbiter-Problem zu lösen, gehen die Kurse wieder in die Höhe, so schnell, daß wir gar nicht schnell genug kaufen können."
    „Tiff schafft es nicht."
    „Vielleicht doch. Ich kaufe, was das Zeug hält. Vielleicht schafft Tiff es tatsächlich nicht, na schön, dann bin ich eben pleite, aber wenn er es schafft, gehört mir ein halbes Industrieimperium."
    „Hm, du könntest recht haben."
    Runny drehte sich um. Er wußte selbst nicht, woher er den Mut nahm, die beiden Männer anzusprechen.
    „Tifflor schafft es. Ganz bestimmt", sagte er.
    Die beiden Männer blickten ihn nachsichtig lächelnd an.
    „Kann ich auch an der Börse kaufen?" fragte er. „Ich habe auch ein bißchen Geld."
    Die beiden Männer lachten. Der ältere strich ihm über den Kopf.
    „Fang du auch noch an zu spekulieren, Kleiner", sagte er. „Sei froh, daß du noch ein Kind bist."
    Sie gingen weiter. Runny blickte ihnen nach.
    Da legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. Er drehte sich um und blickte in ein ihm gut bekanntes Gesicht.
    „Sie sind es? Warum sind Sie weggegangen, Mr....?"
    „Salik", erwiderte der Mann. „Ich bin Jen Salik. Glaubst du, daß Tifflor es schafft, das Orbiter-Problem zu lösen?"
    „Glauben Sie es, Mr. Salik?"
    Jen Salik beugte sich zu ihm herab und flüsterte: „Ich bin ganz sicher, denn ich werde ihm dabei helfen."
    Runny blickte ihn mit großen Augen an.
    „Machen Sie auch keine Witze mit mir?" fragte er unsicher.
    „Ganz bestimmt nicht. Weißt du was? Ich schenke dir eine Aktie. Ich kaufe sie für dich an der Börse."
    „Das kann ich nicht annehmen."
    „Das kannst du getrost. Aktien sind zur Zeit so gut wie nichts mehr wert, aber wenn alles vorbei ist, sieht es anders aus. Vertraust du mir? Und glaubst du nicht, daß Tiff es schafft?"
    „Doch."
    „Also - dann komm. Da drüben in der
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