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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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auch die magische Sperre, die in Jeremy Dupont verankert gewesen war, zu beseitigen, sodass sich der junge Mann plötzlich wieder an alles erinnerte. Er hatte den höchsten Level erfolgreich absolviert, war aber, anstatt die Belohnung zu erhalten, auf den Teufel getroffen, bei dem es sich ausdrücklich nicht um Turalel gehandelt hatte.
    Der Meister des Übersinnlichen hatte den Einstiegsevel von Lost Soul, wie das Spiel hieß, gespielt. Auf Coringham Castle hatte er es mit einem Hexenfluch zu tun bekommen, dabei aber zu seiner Verblüffung festgestellt, dass er schon von Anfang an fast alles Wissen besaß, das sich andere Spieler erst mühsam erkämpfen mussten, um weiter zu kommen und schließlich die Hexe zu besiegen. Noch einen Vorteil hatte er gegenüber normalen Spielern: Er konnte sich mit Gedankenkraft kreuz und quer durch die verschiedenen Levels bewegen, war aber trotzdem an gewisse programmatische Gesetzmäßigkeiten gebunden, die er nicht umgehen konnte. Erfüllte er sie nicht und manövrierte sich dadurch in eine Sackgasse, aus der heraus die Erfüllung der Aufgabe unmöglich geworden war, trat Game Master Turalel auf den Plan und warf ihn aus dem Spiel. Und nicht zuletzt konnte er mit dem Amulett eine eigene Waffe einsetzen und Wirkung erzielen, wenn auch wieder nur im Rahmen dessen, was die Programmierung zuließ. So hatte Merlins Stern das goldene Schemen mit seinem grünen Schutzschirm abwehren können, denn seltsamerweise hatte es Zamorra angegriffen, wo es Dupont noch geholfen hatte. Das hatte der Meister des Übersinnlichen zumindest am Anfang gedacht. Jetzt aber war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er die Dinge hier wirklich richtig einschätzte.
    Auf einer zweiten Spielebene hatte der Meister des Übersinnlichen dann eine bestürzende Entdeckung gemacht. In der Arena der Monster, die er aus der Realität kannte, war er auf einen zweiten realen Spieler getroffen, der sich Mickaman genannt hatte und sein Todfeind gewesen war. Hätte Zamorra es darauf ankommen lassen, wäre wohl einer von ihnen getötet worden. Er hatte sich der Entscheidung aber durch Flucht entzogen. Dabei hatte Turalel behauptet, auf jedem Level könne immer nur ein Spieler agieren.
    Was steckte dahinter? Was passierte, wenn tatsächlich Spieler von anderen getötet wurden? Wurden sie dann ebenfalls wieder aus dem Spiel katapultiert? Oder waren sie anschließend so gehirntot, wie es Jeremy Duponts menschlicher Körper momentan war? Laut Robin existierten weltweit 23 dieser Fälle, in denen man gehirntote Spieler mit exakt dem gleichen Spielhelm vor ihren Computern gefunden hatte.
    Zahlreiche Spielsituationen und Szenerien wiesen darauf hin, dass sich der Erfinder des Spiels sehr gut in den Schwefelklüften ausgekannt hatte. Und seltsamerweise nicht nur das, sondern auch in den Spiegelwelten, denn nur dort war die Arena der Monster angesiedelt gewesen. Steckte also Turalel selber hinter dem Spiel? Bisher hatten sie über einen Dämon dieses Namens nichts herausfinden können. Stattdessen gab es die Erkenntnis, dass Lost Soul von einer kleinen Firma namens DWC Software im englischen Manchester entwickelt, auf den Markt gebracht und übers Internet vertrieben worden war. Der Erfinder, Duncan Wexford, war allerdings bereits tot. Er hatte zuerst seine Familie und dann sich selbst umgebracht.
    Handelte es sich hier um ein Seelenfängerspiel? War der Name etwa Programm? Zamorra vermutete es stark. Denn wie es aussah, wurden die Seelen nun, da die Hölle untergegangen war, auf die Erde zurückgeschleudert und landeten zum Beispiel in Hunden.
    Oder in Topmodels oder in sonst was. Aber Was um alles in der Welt hatte Taran mit dem Spiel zu tun?
    ***
    Caermardhin, Wales
    Asmodis verließ den Saal des Wissens unter Abgabe einer übel riechenden gelben Schwefelwolke, die sich aus seinem Mund löste.
    »Ich muss nachdenken, dringend«, murmelte er vor sich hin. »Und wo ließe sich besser nachdenken als bei einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft? Schließlich bin ich ja auch nur ein Mensch.« Er lachte höhnisch und verbittert zugleich. Denn seit ihn LUZIFER hinter die FLAMMENWAND gebeten hatte, wusste er Dinge, die er niemals hatte erfahren wollen. Dazu gehörte auch, dass Menschen und Höllendämonen tatsächlich eng miteinander verwandt waren, da beide Rassen aus der Schöpferkraft des HÖLLENKAISERS hervorgegangen waren. Zu allem Überfluss hatte LUZIFER in den Menschen die edleren Wesen gesehen, Abbilder seiner selbst, während
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